"Was für ein dämlicher Bandname," muss ich als Exil-Kölner jedes Mal bei The KVB denken. Aber vermutlich haben weder Klaus von Barrel noch Kat Day jemals etwas von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) und dem (für eine Großstadt vermutlich typisch) schlechten Ruf der städtischen Buslinien und der Stadtbahn Köln gehört.
Das Londoner Pärchen veröffentlichte mit "Immaterial Visions" seinen zweiten Longplayer, dessen 8 Titel (34 Minuten) jedoch zunächst erst einmal als limitierte LP veröffentlicht wurden: pressed on 160 gram ultra clear vinyl, housed in a high gloss printed heavy sleeve, limited to 999 copies.
Mittlerweile ist das Album auch als Download erhältlich, dafür wurde eine noch strenger limitierte Remix-EP nachgeschoben: pressed on 160 gram white vinyl and comes in a white hand stamped die-cut disco sleeve.
Unterkühlter Darkwave trifft auf noisigen Shoegaze trifft auf minimalistischen Post-Punk. Freunde von A Place To Bury Strangers, Joy Division und The Jesus & Mary Chain sowie Fans des Debütalbums "Always Then" (2012) sollten sich schnellst möglich eine der limitierten LPs sichern.
Dieses Album beginnt wie “Unknown Pleasures”, nur mit Drummachine statt Schlagzeug, und der Basslauf legt das depressive Post-Punk-Flair noch eine Ebene tiefer. Wenn dann die Gitarren des ersten Songs “Shadows” reinsägen, kommen einem Joy Division im Nachhinein unerträglich fröhlich vor. Die letzte Band, die den Bogen von den frühen 80ern zu The Jesus & Mary Chain und My Bloody Valentine wirklich gut gespannt hat, war A Place To Bury Strangers – schon längst vergessen. Und wohl die entscheidende Voraussetzung, dass The KVB echt umwerfend klingen, so roh, so kreischend, so dumpf. Leidenschaftliche Selbstverstümmelung. Dass das alles so gut funktioniert, schiebe ich auch auf den Kontext: Die Platte erscheint bei Cititrax, dem Sublabel der Post-Punk-Goldschürfer von Minimal Wave. Zuvor gab es eine EP bei Regis’ Label Downwards und im letzten Jahr einen Compilation-Beitrag – The KVB ähneln in ihren minimaleren Momenten auch Tropic Of Cancer, die im selben Sud schwimmen, und sind quasi ein weiterer Beleg für die Inspiration, die auf Darkness fixierte Elektronikzirkel gerade wieder aus den kühlen New-Wave-Nischen ziehen, da ist Karl O’Connor ganz vorne mit dabei. Die Teile fügen sich zusammen, denn bald kommt eine Remix-EP von “Immaterial Visions” mit Beiträgen von Silent Servant, Regis und anderen. Alles ist eins.
(de:bug)
This is immediately apparent on lead track “Shadows” which curiously sounds like a frazzled attempt at surf rock. Their trademark elements such as reverb laden guitars and hollowed out drums are present and correct, as are Von Barrel’s lustily drawn vocals, sunk deep in the mire, yet there’s a devilish energy that’s the complete opposite to the sluggish nature of shoegaze. The familiar wail of feedback that is “Dayzed” follows, appearing here after it was included on the aforementioned Downwards compilation last year, reminding you that Immaterial Visions is not an album “telling a story” in the traditional sense. These eight tracks were recorded over a year long period between 2011 and 2012 and hand picked by Vasicka from the vast archives of material the duo work on when not gigging.
Of course given the sheer amounts of intense feedback thrown about by tracks such as “I Only See The Lights” and “For The Day” it would be hard to discern any lyrical storytelling were that their intention. Instead, you feel for the time being that Von Barrel seems content allowing his lyrics to play second fiddle to their ever growing mastery of synth lines and guitar hooks. Yet the stunning “Old Life” hints at a compositional maturity from the pair; it’s a standout piece of this collection and perhaps the most overt example of Day’s blossoming importance as part of The KVB.
Her reverberant synths, which bring to this writer’s mind “Tick Of The Clock” by Chromatics, gradually compel the rest of the instrumentation into action and there’s a palpable sense of restraint throughout. The jagged guitar reverb playfully swaps positions with Von Barrel’s cooing delivery with a precision that feels both premeditated and thrilling, remaining in the recesses before swamping your senses as he steps back from the microphone.
(juno plus)
Schön! Und wie sind die live so?
AntwortenLöschenIch habe sie bisher so erlebt: meistens überfüllt, verspätet, überteuert und überheizt (im Winter).
AntwortenLöschenGestern habe ich sie auf dem Wave-Gotik-Treffen im Anker in Leipzig gehört. Dafür, dass es erst die zweite Band des Abends war (nach Echo West), war der Anker gut gefüllt. The KVB verbreitet sicher keine Partystimmung und produziert keine Bühnenshow, aber das wäre auch völlig unpassend, denn der Sound ist hypnotisch bis psychedelisch und lässt einen eher die Augen schließen und von besseren Zeiten träumen als das Tanzbein zucken.
AntwortenLöschen6,5 Punkte
AntwortenLöschenSongs to bury strangers! Noisig, düster, toll !
AntwortenLöschen7,5 Punkte
7,5 Punkte
AntwortenLöscheneines der schönsten shoegaze/noise-alben des jahres: 9 punkte.
AntwortenLöschenEin heißer Anwärter auf den Suicide/TJAMC-Gedächtnispreis, aber mir dann doch zu monoton und unterkühlt.
AntwortenLöschen6 Punkte