Knapp drei Jahre ist es her, da erschien das Debut-Album einer irischen Band namens Villagers, welches so gut war, dass sich fast alle darauf einigen konnten und das Wörtchen „Konsensalbum“ hier und anderswo mehr als nur eine Runde machte. Nominierungen für die verschiedensten Musik-Preise (unter anderem für den Mercury Prize) waren die logische Konsequenz und auch live wusste die Band um Conor J. O’Brien zu überzeugen.
Ende letzten Jahres durfte ich die Band als Support für Grizzly Bear in der Kölner Essigfabrik erleben. Trotz eines miesen Sounds und Konzertnachbarinnen, die sich lieber lautstark über die kommende Sommerbademodekollektion unterhielten als den neuen Songs der Villagers zu lauschen, machten diese doch neugierig auf das neue Album, das heute erscheint.
In einem Interview verriet O’Brien kürzlich seine Vorliebe für elektronische Musik, die auch auf {Awayland} Einfluss genommen haben soll. Der Soundbrei beim Konzert ließ einen Nachweis dieser Aussage noch nicht zu, aber schon beim ersten Hören der Platte fallen die Synthie-Klanglandschaften auf, die den Sound des gesamten Albums prägen. Ein weiterer Unterschied zum Vorgänger ist, dass es sich um ein „richtiges“ Band-Album handelt. Und das hört man:
Bläser, Streicher, hoppelnde Beats und Drums, Lyrics aus einer schöneren und für eine schönere Welt, "Let the waves cover the coastal plain / The fear and the guilt and the pain", entfährt es O'Brien in der ersten Single "The waves", die mehr als sonst an Conor Oberst erinnert, nicht nur wegen des Noise-Ausbruchs am Schluss. Vieles auf dieser Platte ist zwar leicht verstörend, aber trotz allem einfach betörend. Gen Ende von "{Awayland}" ändert sich noch einmal der Ton, und das Album wird deutlich sinfonischer, streicherlastiger und sogar wieder etwas anschmiegsamer. (plattentests.de)
VILLAGERS - The Waves from Alden Volney on Vimeo.
O´Brien zwingt seine ebenso zarte wie wache Stimme den anspruchsvoll mehrschichtigen, aber nie überstrapazierten Arrangements keineswegs auf. Sie fügt sich eher elegant über die stimmungs- und daher spannungsreichen Wechsel. Während das Album gediegen akustisch mit „My Lighthouse“ beginnt, entpuppt sich „Earthly Pleasures“ als polterndes Inferno, das O´Brien sogar noch hinterrücks mit Streichern versieht. „Nothing Arrived“ suggeriert Midtempo, entfaltet sich jedoch als pathetisch ausstaffierte Fusion von verzerrten Gitarren, fulminanten Pianoklängen und hymnischen Geigen. (auftouren.de)
VILLAGERS - Nothing Arrived from Nicolas Booth on Vimeo.
{Awayland} erscheint auf CD, 180 Gramm Vinyl, digital und über den Domino-Shop in einem auf 500 Stück limitierten CD/DVD-Buch.
Tourdaten (ohne Gewähr):
23.02.2013 Köln / Gebäude 9
26.02.2013 München / Strom
27.02.2013 Berlin / Festsaal Kreuzberg
04.03.2013 Hamburg / Uebel & Gefährlich
Für mich eine echte Enttäuschung: Viele gute Ansätze zwar, aber kein roter Faden und nur wenig wirklich zwingende Songs.
AntwortenLöschen5 Punkte
Ein guter Start ins Jahr. 8 Punkte
AntwortenLöschen5,5
AntwortenLöschen8,5 Punkte
AntwortenLöschenDas Debütalbum war dutlich besser, dennoch kommen von mir:
AntwortenLöschen7 Punkte