Vor fast 30 Jahren begann der 13-jährige Glen Hansard in den Straßen Dublins zu musizieren. Es folgten Erfolge ...

Glen Hansard - Rhythm And Repose


























Vor fast 30 Jahren begann der 13-jährige Glen Hansard in den Straßen Dublins zu musizieren. Es folgten Erfolge mit seiner Band The Frames und dem Duo The Swell Season, Film-Auftritte in "The Commitments" und "Once", der Gewinn des Oscar für den Song "Falling Slowly", ein (stimmlicher) Auftritt bei den Simpsons, eine gemeinsame Tournee mit seinem Buddy Eddie Vedder, Songbeiträge für den Soundtrack zu "The Hunger Games" und die Umsetzung von "Once" in Form eines Broadway-Musicals.
Da fehlte bisher in dieser Liste eigentlich nur ein Soloalbum. Doch seit "Rhythm And Repose" ist auch dieses Manko behoben.

Für das Album wurde nichts dem Zufall überlassen. Aufgenommen wurde es von Patrck Dillett (David Byrne, Laurie Anderson), als Produzent fungierte Thomas Bartlett (The National, Antony and the Johnsons) und auch am Gastpersonal wurde nicht an Professionalität gespart: Brad Albetta, der sonst für Martha Wainwright musiziert, spielt den Bass, Nico Muhly und Rob Moose arrangierten auch schon für Bon Iver die Streichinstrumente, Ray Rizzo (Days Of The News) saß hinter dem Schlagzeug, aus den Tourbands von Bob Dylan und Leonard Cohen kommen David Mansfield bzw. Javier Mas und die halbe Bläser-Sektion der E-Street-Band ist auch dabei. Als Gastsänger sind Sam Amidon, Aida Shahghasemi, Cristin Milioti und natürlich Markéta Irglová zu hören.     
Mit Colin Davidson konnte ein bekannter Künstler für das Porträtgemälde des Plattencovers gewonnen werden. 

"Rhythm And Repose" nimmt die Swell Season-Fans gleich mit dem Opener "You Will Become", bei dem auch Markéta Irglová zu hören ist, mit. Das folgende "Maybe Not Tonight" ist ein Verwandter von Max Mutzkes "Can't Wait Until Tonight" und auch die restlichen Songs, wollen von den meisten Hörern wohl gemütlich, mit einem Glas Rotwein in der Hand, auf Polstermöbeln sitzend  konsumiert werden: Seien es die gefühlvolle Piano-Ballade "The Storm, It's Coming", "Talking With The Wolves", das auf poppigen Spuren wandelt, oder das folkige "High Hope", das ebenso wie das von Piano und Streichern dominierte "Bird Of Sorrow" eine äußerst inbrünstige Gesangsdarbietung Hansards liefert. 

Das emotionale und abwechslungsreiche "Rhythm And Repose" stellt im Vergleich zum zu eintönigen und ätherischen "Anar" von Markéta Irglová den klaren Sieger dar.   
    

Glen Hansard - 'Philander' from Spunk Records on Vimeo.


"Maybe Not Tonight", durch das die Slide Guitar David Mansfields tönt, atmet die amerikanische Musikgeschichte tief ein, ist eine Hippie-Reminiszenz zwischen James Taylor und Crosby, Stills & Nash, eine Hymne aufs Hier und Jetzt: "Maybe we should do what’s right, but maybe not tonight." Die Nummer "Talking With The Wolves" gestaltet Hansard dagegen als die Sorte zärtlich groovender Popsongs, die man von Prefab Sprout kennt. Im souligen "Love Don’t Leave Me Waiting" borgt er sich Bruce Springsteens Bläsersatz aus, um dem Verlangen feine Zwischentöne abzuverlangen. "What Are We Gonna Do" ist eine empfindliche Momentaufnahme des Nicht-von-der-Stelle-Kommens, die Vertonung eines unschlüssigen Augenblicks.
"Rhythm & Repose" scheint tief ins schwere Herz Glen Hansards zu führen, ein Stimmungsbericht aus seiner Zeit in New York City. Die prominent besetzte Platte (auch Javier Mas wirkt als Gastmusiker mit) erweist sich als intimes Album, das sich überraschend oft im Dreivierteltakt dreht: Die wehmütige Eröffnung "You Will Become" ist ebenso ein Walzer wie etwa das dunkeltönende "Philander" und das Folkstück "Song Of Good Hope" am Ende der Platte, in dem Glen Hansard auch sich selbst Hoffnung macht: "Take your time, baby/ It’s not as bad as it seems."
(Rolling Stone)

Love Don't Keep Me Waiting: Glen Hansard from Glen Hansard on Vimeo.


Glen Hansard in Deutschland:

19.10.12 München, Muffathalle
22.10.12 Frankfurt, Gibson
11.12.12 Hamburg, Grünspan
13.12.12 Berlin, Apostel Paulus Kirche
14.12.12 Köln, Bürgerhaus Stollwerck

3 Kommentare:

  1. Angenehm und sehr relaxed.

    6,5 Punkte

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  2. also der zweite track ist so dermaßen kacke... so darf man ein album einfach nicht beginnen, in der mitte sind ein paar ganz gute sachen dabei, aber letzten endes habe ich mehr erwartet


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