Alex Ebert hat mit seiner Hippie-Kommune aber nicht nur Zeit gefunden, um mit The Flaming Lips zu kooperieren, sondern es ist auch das zweite Album von Edward Sharpe And The Magnetic Zeros entstanden.
Zusammen mit Sängerin Jade Castrinos und wohl acht weiteren Mitstreitern entstanden die 9 Songs, die zusammen "Here" bilden. Dabei tritt Castrinos als Sängerin ein wenig in den Hintergrund und auf ein zweites "Home" wartet man leider vergeblich.
Nicht lange suchen muss man jedoch all die anderen Zutaten, die auch schon "Up From Below" auszeichneten: 70er Jahre Folk-Pop, Handclaps, Chorgesang, Sixtiesfeeling, Gospel, Batikhemden, Mantra-artige Sing-alongs und Lagerfeuerromatik.
Insgesamt betrachtet ist "Here" ruhiger und weniger spannend geraten als der Vorgänger und mich beschleicht ein wenig die Angst, dass in diesem Projekt weniger Ironie steckt, als von mir anfangs vermutet. Die meinen das doch nicht ernst, oder?
Vom Opener "Man on fire", der sich zunächst auf wenig Instrumentierung und umso mehr auf seinen mehrstimmigen Gesang verlässt, ehe er in einem bunten Mischmasch aus beidem gipfelt, bis hin zur Folk-Pop-Nummer "Dear believer" mitsamt der Bläsereinlage am Ende, bieten die Kalifornier auch hier wieder den vollen Pomp. Und natürlich ist "I don't wanna pray" eine Predigt, wie man sie sich im heißesten Süden in der stickigsten und überfülltesten Kirche nur vorstellen kann. Da wird geklopft, geklatscht, geschnipst und Zwischenrufe gibt es auch, und alles ist dabei so wunderbar. Mit einer Zeitmaschine reisen die Jungs und Mädels in "Child" dann in die 60er Jahre. Anders lässt sich die volle Dosis Flower-Power des retromäßigen Sounds nicht erklären. Das kleine Abschlussfeuerwerk auf "All wash out" lässt schließlich keine Fragen mehr offen: Ebert, Castrinos und ihre Mitstreiter sind uns die liebsten Blumenkinder der heutigen Zeit.
(Plattentests)
7 Punkte
AntwortenLöschenEdward und seine Spießgesellen können mich hiermit nicht begeistern.
AntwortenLöschen5,5 Punkte