2008 starteten fünf Londoner Jungs ihre musikalische Karriere, indem sie eine Band gründeten und diese S.C.U.M. nannten. Das war als ironis...

S.C.U.M. - Again Into Eyes



















2008 starteten fünf Londoner Jungs ihre musikalische Karriere, indem sie eine Band gründeten und diese S.C.U.M. nannten. Das war als ironische Referenz an das SCUM-Manifest (Society For Cutting Up Men) der Feministin Valerie Solanas zu verstehen.
In der Frühphase der Gruppe gab es zwei Wechsel im Personal, so dass mittlerweile neben Thomas Cohen (Gesang), Bradley Baker (Maschinen), Samuel Kilcoyne (Keyboards) und Huw Webb (Bass) mit Melissa Rigby (Schlagzeug) auch eine junge Frau im Lineup steht, die den Bandnamen nun endgültig obsolet werden lässt.
S.C.U.M. starten mit reichlich Vorschusslorbeeren, denn sie zählen zum Rooster des sich neu formierten Mute Labels von Daniel Miller, wurden von Ken und Jolyon Thomas (Sigur Rós, M83, David Bowie) produziert und durften im Juli bereits auf dem von Portishead kuratierten ATP I'll Be Your Mirror - Festival auftreten.

Obwohl die Bandmitglieder von S.C.U.M. jeweils noch keine 20 Jahre alt sind, nehmen sie uns mit auf eine musikalische Reise, die mindestens 15 Jahre zurück führt. Thomas Cohens leidende Stimme schwelgt in Pathos und Melancholie und lässt einen an Brett Anderson oder Brian Molko denken. Dazu spielen seine Kollegen mit Versatzstücken von Shoegaze, Psychedelic-, Space- und Gothic-Rock. Als wären Suede, The Verve, The Veils und The Horrors (oder doch die Düster-Variante der Simple Minds) in jede Menge Hall und Keyboard-Sounds gewickelt.

Dem NME und Drowned In Sound war das Debütalbum "Again Into Eyes" jeweils 8 Punkte wert. Und euch?


Die Abgeklärtheit und Kälte eben jener Label-Vergangenheit gibt hier den Ton an, in Songs, die durch und durch modern klingen und Indie(rock) endlich auch in einer großen Studioproduktion einen Schritt nach vorne bringen. Kein LoFi, kein autodidaktisches Abarbeiten an den eigenen Schwächen. Stattdessen: Sound. Groß, laut, umwerfend, mitreißend, immer auf den einen Moment hin ausgerichtet. Das ist kalkuliert, bis ins letzte Detail berechnet, dabei aber doch luftig, frei schwebend, andockend an deutlich poppigeren Entwürfen und vor allem auch einfach alles, was man in den Hall an eigenen Wünschen und Gedanken hineinlegt. Die lautesten Dandys aller Zeiten. Chapeau.
(de-bug.de)




der gesang von thomas cohen erinnert an james auf drogen. dazu die sehr flächigen sounds, die trotzdem nicht so richtig shoegaze sein wollen. spacig vielleicht? doch dafür sind s.c.u.m. wieder zu poppig. pop meets shoegaze, spacerock und hippe keyboardsounds. das vielleicht. die teils arg verhallten und gerade die schleppenderen songs entwickeln eine atmosphäre wie man sie seit dem ersten verve eps nicht mehr gehört hat. die kälte der songs haben sie wohl den horrors entliehen. trotz alledem können die fünf briten sogar auch tanzbar sein („whitechapel“). alles dabei!
eine wirklich schöne überraschung dieses debüt.
(revolver-club.de)



4 Kommentare: