Pure X, bis 2009 noch Pure Ecstasy, ist der Bandname von 3 jungen Texanern: Nate Grace (Gitarre, Gesang), Jesse Jenkins (Bass, Gesang) und Austin Youngblood (Schlagzeug). Im Verlauf der letzten beiden Jahren konnten sie bereits durch einige 7'' ("Easy", "Voices") und 12'' ("You Are In It Now") auf sich aufmerksam machen, "Pleasure" ist nun der erste, live ohne Overdubbs eingespielte Longplayer. Dem hier vorherrschenden Hall nach zu urteilen, vermutlich in einem Flugzeughangar.
Möchte man jeweils zwei Bands diesseits und jenseits des Atlantiks auswählen, an denen sich Pure X orientierten, so müsste man einen Blick zurück in die 90er werfen und Galaxie 500 und Yo La Tengo bzw. The Jesus & Mary Chain und Spaceman 3 nennen.
Möchte man jeweils zwei Bands diesseits und jenseits des Atlantiks auswählen, an denen sich Pure X orientierten, so müsste man einen Blick zurück in die 90er werfen und Galaxie 500 und Yo La Tengo bzw. The Jesus & Mary Chain und Spaceman 3 nennen.
Pure X - "Easy" from Malcolm Elijah on Vimeo.
Heavy Air eröffnet mit wabernden Gitarren, während sich Nate Graces Stimme fortwährend in Halleffekten auflöst und ins Unwirkliche abhebt. Weiche Bässe schieben sich langsam hervor, einlullend und welt verloren. Dream Over kippt nach einem winzigen Radiohead-Moment zurück ins Psychedelische und eröffnet wenig später einen akustischen Raum, der größer klingt als jener von Deerhunter, aber kleiner als Panda Bears Tropfsteinhöhlen. Zaghafte Surfer-Uuhhs hallen über den Strand und mischen sich mit einem »Oh baby, I want every piece of you, but you’ve been my friend for so long girl, for so long«. Die Poesie gebrochener Herzen durchwandert hier die monströsen Feedbacklöcher von ultralangsamem Shoegaze.
Twisted Mirror wiederum ist ein lockerer Jam, der jederzeit ausfransen könnte. Plötzlich prescht ein angriff slustiger Gitarrenkrach unter der Oberfläche hervor und gleitet langsam zurück unter die Oberfläche. Voices und Easy ziehen demgegenüber ein wenig an, sind für Pure X’ Verhältnisse von waghalsigen Basslines getragen, schrauben sich immer höher, bis ein Knacken aus dem Verstärker die Parameter verschiebt. Die Gitarre wird klarer, der Bass nun flankiert und nicht mehr gewaschen, bis erneut alles sachte und langsam verklingt.
Spätestens an dieser Stelle fällt auf: Pure X haben sich so einiges von The Jesus and Mary Chain abgeschaut. Allerdings stehen sie keineswegs im Dienste von Dunkelheit und Leder, sondern von Sonne, Drogen und Farben; ihr Ausgangspunkt ist nicht Noise und Punk, dafür umso mehr Surf, 50s-Country und Blues.
(spex.de)
Pure X (mit Sleep Over) in Deutschland:
15.11.11 Berlin, Berghain Kantine
Ich hoffe der kommende Winter wird nicht so matschig wie einige der Songs. 6 Punkte
AntwortenLöschenPlätscher, plätscher.
AntwortenLöschen5 Punkte