Kauft das Album von Josef Wirnshofer, alias The Marble Man, denn er braucht das Geld! So muss er, wie auf dem Cover zu sehen ist, in einem Wohnwagen leben, der so klein ist, dass nicht einmal sein komplettes Equipment hinein passt. Daher wurde „Sugar Rails“ auch im Hause seiner Eltern aufgenommen.
Der Abiturient Josef Wirnshofer aus dem Bayrischen Traunstein hat viel Zeit damit verbracht, melancholische Folkmusik zu hören und selbst auf seiner Gitarre zu spielen. Das ist soweit nichts Ungewöhnliches für einen musikverliebten, schüchternen Gymnasiasten. Aber das, was Wirnshofer in den einsamen Stunden auf dem elterlichen Dachboden schuf, ist eine absolute Ausnahmeleistung, ein Geniestreich.
(spex.de)
Damit ihr nicht die Katze im Sack kauft, werfen wir einmal einen Blick auf die Alben, die dort hinter Josef im Regal stehen, um seine musikalischen Einflüsse ein wenig zu definieren. Neben den üblichen Verdächtigen (The Beatles, The Velvet Underground & Nico, Leonard Cohen, The Smiths) stehen dort Platten aus deutschen Landen (Monta, Roman Fischer, Slut), sowie viele aktuelle und ältere Alben, die der Singer/Songwriter-Zunft zuzuordnen sind: „Sea Change“ von Beck, „Either/Or“ von Elliott Smith und Nick Drakes „Pink Moon“.
Josef Wirnshofer zupft die Gitarre mit Geschick und Gefühl und singt vom Verlorensein als junger Mann. Dabei ist sein Englisch so gut, dass man ihn einzig an der etwas überzogenen Verwendung des Wortes ›Fuck‹ vom Muttersprachler unterscheiden kann. Allerdings muss er – so gut ist er – niemandem etwas beweisen, die Qualität seiner Songs verleiht ihm so viel Durchschlagkraft, da wirkt jedes Fluchen kapriziös. Die zwölf Lieder sind meist mit einem weiteren Sound neben der Akustikgitarre kombiniert, mal ein Bass, leises Schlagzeug, eine Mundharmonika, etwas Computergefrickel oder ein kleiner Chor, niemals mehrere Spuren auf einmal – und immer stilsicher.
(spex.de)
„Sugar Rails“ (MP3)
„The Boy With His Hat“ (MP3)
ich fand es ja a weng langweilig
AntwortenLöschen6 Punkte
"Langweilig" würde ich nicht direkt sagen, aber ein bisschen mehr Pepp hätte dem Album gut getan.
AntwortenLöschenIch komme letztendlich auf die gleiche Wertung wie Volker:
6 Punkte