7 Tage - 7 Platten Samstag: Obwohl Richard Hawley nicht aus dem Dreikronenland stammt, wäre kaum eine Neuvorstellung nach Jens Lekman passen...

Richard Hawley - Lady’s Bridge



7 Tage - 7 Platten

Samstag:
Obwohl Richard Hawley nicht aus dem Dreikronenland stammt, wäre kaum eine Neuvorstellung nach Jens Lekman passender. Also vom einen Crooner zum anderen: Nach eher bescheidenen Erfolgen mit seiner Band Longpigs und einem Aushilfsjob bei Pulp, startete Richard Hawley, unterstützt von Jarvis Cocker und Produzent Steve Hackey, eine Solokarriere, in der es vor allem Lob von Musikerseite gab. Seien es nun Coldplay, Radiohead oder R.E.M. gewesen, die ihn alle als Support mit auf Tour nahmen, oder die Arctic Monkeys, die 2006 neben ihm für den Mercury Prize nominiert waren. Bei der Entgegennahme des Preises für das beste Album des Jahres riefen diese dann: „Ruft bitte jemand die Polizei, Richard Hawley ist beraubt worden!“ Doch zumindest in England erreichte „Cole’s Corner“ Goldstatus.
Von „Cole’s Corner“ geht es nun zur „Lady’s Bridge“ und die Kulturnews zeigen sich wenig begeistert:

Lady's Bridge ist die älteste Brücke seiner Heimatstadt Sheffield, die eher als Industriemetropole bekannt ist denn als Stätte romantischer Assoziationen. Und doch stellen wir uns den jungen Hawley vor, wie er die einsamen, traurigen Plätze seiner Jugend durchmisst, im Ohr die Musik seiner Helden Roy Orbison, Everly Brothers oder Elvis. Vier Alben lang zollt er ihnen nun schon Tribut mit seinem nachtdunklen Bariton. Doch wo er bisher zwischen Verehrung, Seichtheit und enigmatischer Kühle eine fiebrige Balance fand, haben seine Songs hier über weite Strecken nur mehr die Betulichkeit von Pensionärsballschlagern und finden erst zum Ende ihr früheres Charisma wieder. Damit sind auch die Vergleiche mit Scott Walker obsolet.

Meiner Meinung nach liegt der NME mit seinen 8 Punkten hier richtiger, denn das Ganze ist wirklich wunderbar nostalgisch und Schmalz und Schmelz werden dick aufgetragen:

„Lady’s Bridge“ is an album that has moments that won’t be bettered this year or any other: a clutch of songs which will be hitting tastemakers’ personal Top 10s for years to come. At worst, some might accuse it of being clever pastiche. But pastiche is hollow, whereas Hawley’s the real deal: his heart is all there. No matter how often you drink from these 12 songs, you’ll never overdose on the aspartame of insincerity.

„Tonight The Streets Are Ours“ (Video, MP3)

5 Kommentare:

  1. kann ich nur zustimmen
    tolles Album, schöne Streicher.
    Wollte Brett Anderson nicht so klingen?
    Punkte später

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  2. Ich habe in französischen Musikzeitschriften nur ausgeprochen gute Kritiken gelesen, z.B. in Magic.

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  3. Crooner #1 verdient sich

    8 Punkte

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