Richard Dawson wuchs in Newcastle auf. Seine musikalische Entwicklung begann früh, als er Sänger wie Mike Patton nachahmte. Später bildete er sich durch seine Arbeit in Plattenläden weiter. Irgendwann kaufte er sich eine günstige Akustik-Gitarre, die nach einer Reparatur "speziell" klang und sich zu seinem Hauptinstrumente entwickelte. "Lo-Fi" in seiner Reinform. Seit dem Jahr 2007 veröffentlicht Dawson fleißig Alben. Mit "Peasant" erschien nun sein jüngstes Werk.
Nüchtern betrachtet ist Richard Dawson ein Folk-Musiker. Doch so herausfordernd und zugegebenermaßen stellenweise anstrengend klingt Folk selten. "Peasant" ist ein Konzeptalbum, angesiedelt im Reich Brynaich/Bernicia. In diesem Vorläufer der Königreichs Northumbria lebten Angeln im 6. und 7. Jahrhundert. Vermutlich sind die Aufzeichnungen der damaligen Musik nicht komplett bei Spotify oder sonstigen Diensten verfügbar, daher konnte sich Dawson die eine oder andere künstlerische Freiheit gewähren. Mittelalterliche Instrumente sorgen für die Grundstimmung, ansonsten ist "Peasant" vor allem Freak Folk. Dawson nutzt das gesamte Spektrum seiner Stimme von tief nach hoch und von flüstern bis schreien. Durch diese Reise in die Vergangenheit macht Dawson Folk spannend, aber das treibt er stellenweise an die Grenzen der Hörbarkeit. Verrückt, aber gut.
"Soldier", "Weaver", das vergleichweise harmlose "Beggar" und der Höhepunkt des Wahnsinns in Form von "Masseuse" sind meine Empfehlungen für mutige Hörer.
The Guardian:
The result is an album that’s out there on its own, and not merely because it’s a song cycle set in the early middle ages that doesn’t make you want to curl up and die of embarrassment. Abstruse but weirdly accessible, recherche but pertinent, Peasant is quite an achievement.
Das Video zu "Ogre":
7 Punkte
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