Father John Misty s drittes Album "Pure comedy" erschien bereits vor einigen Wochen. Zum Zeitpunkt der Ver...

Father John Misty - Pure comedy






















Father John Mistys drittes Album "Pure comedy" erschien bereits vor einigen Wochen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte ich mich schon mit diesem befasst, aber es ging neben anderen Alben unter. Als ich nun "Crack-up" der Fleet Foxes hörte, kam mir "Pure comedy" wieder in den Sinn. Während der Aufnahmen und Tour zu "Helplessness blues" agierte Josh Tillman aka Father John Misty als Schlagzeuger der Band. 2012 verließ er sie wieder. Im gleichen Jahr erschien sein Debüt unter dem Pseudonym Father John Misty. Vorher hatte er bereits acht Platten als J Tillman veröffentlicht. 

Als Father John Misty lässt er seiner Kreativität freien Lauf. Das Vorgängerwerk "I love you honeybear" war ein sehr vielseitiges Werk. Es bedurfte der Interpretation als Konzeptalbum, um eine Klammer zu erkennen. "Pure comedy" benötigt diesen Kunstgriff nicht. Erschien mir Tillmans Stimme auf dem Vorgänger zu glatt und austauschbar, macht sie im Kontext von "Pure comedy" mehr Sinn. Die prägenden Stilelemente sind Kammerpop und orchestrale Arrangements. Dazu passt seine Stimme gut. Verknüpft mit der Idee, dass es sich auch ein Stück weit um "Comedy" handelt ist das Gesamtwerk ein Gegenentwurf zum verkopften Indiefolk seiner Ex-Band.  

Über Albumlänge macht mich "Pure comedy" wegen der fehlenden Ecken und Kanten unruhig bis aggressiv. Man ist ja auch Spieldauern über 70 Minuten kaum noch gewohnt. In kleineren Dosen kann ich "Pure comedy" als Abwechslung empfehlen. "Total entertainment forever", "Ballad of the dying man", "Leaving LA", "Smoochi" und "So I'm growing old on Magic Mountain" sind für mich die besten Titel auf "Pure comedy". 

Das Video zu Titelsong:


"Total entertainment forever":


Das hvv.demag
Father John Misty hat einfach seinen Sound gefunden und mit diesen opulenten 75 Minuten einen komplexen Brocken menschlicher Empfindungen samt ihrer gesellschaftlichen Auswüchse geschaffen. Mit beißendem Witz und wundervollen Melodien gelingt es dem Dandy (nun auch ohne Rauschebart), seine mutigen, weil letztlich idealistisch-naiven Anschauungen unters Volk zu bringen.

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