Bei   Okkervil River   deutete vieles auf einen Neustart hin. Mit dem Vorgänger " The silver gymnasium " veröffentlichte d...

Okkervil River - Away



Bei Okkervil River deutete vieles auf einen Neustart hin. Mit dem Vorgänger "The silver gymnasium" veröffentlichte die Band erstmals auf dem Label ATO Records. Im Zuge der Aufnahmen für "Away" verzichtete Will Sheff auf eine feste Begleitband, dafür wirken u. a. Marissa Nadler und das ehemalige Mitglied und Shearwater-Frontman Jonathan Meiburg mal wieder mit. Falls Okkervil River also zumindest ein Stück weit neu erfunden werden soll, in welche Richtung geht es? Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich mal wieder auf einen Song wie "For real" hoffe. Ein kompletter Bruch mit der Vergangenheit stellt "Away" nicht dar. Mit "The silver gymnasium" blickte Sheff zurück auf seine Jugend. Ausgelöst durch den Tod seines Großvaters beschäftigt er sich auch auf der aktuellen Platte zumindest stellenweise mit der Vergangenheit. 

"Okkervil River R.I.P.", "Frontman in heaven"... schon die Songtitel und das Cover deuten nicht auf eine Entwicklung in Richtung lebensbejahenden Indiepops hin. Und das nehme ich vorweg: Erfreulicherweise klingt "Away" weniger nach weichgespültem Mainstream als "The silver gymnasium". Statt dessen erschuf Will Sheff mit seinem achten Okkervil River-Album sein erstes Solo-Album. Auf Rock hat er anscheinend wenig Lust, so erfüllt auch "Away" nicht meine "For real"-Hoffnung. Statt dessen lud Sheff mit yMusic ein Ensemble ein, um seine Songs mit klassischer Musik zu bereichern. 

"Okkervil River R.I.P", "Comes Indiana through the smoke", "Judey on a street" und "Frontman in heaven" sind meine Empfehlungen auf "Away". Ingesamt reicht "Away" noch nicht an die stärksten Werke der Vergangenheit heran, aber den erstgenannten Titel sollte Will Sheff m. E. noch lange nicht Realität werden lassen. Als beeindruckend empfinde ich die Intimität vieler Titel, die er trotz der stellenweise reichen Instrumentierung zu erhalten weiß.

Pitchfork.com:
Away doesn’t aim for the rafters the way Okkervil River did on their best albums, when Sheff was unabashedly playing to the crowd. But there’s a sense that he’s making the record for himself, and an attendant thrill that comes from eavesdropping on that. Away’s scope may be personal, but its takeaways are universal. It’s a touching album about moving on, about the satisfaction of leaving the past behind before it leaves you.

"Judey on a street":


In Deutschland steht aktuell nur ein Auftritt im Rahmen des "Rolling Stone Weekender" am 04.11. an.

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