Namensänderungen bei Musikbands finde ich meist unnötig. Doch die Überführung von Andrew Jackson Jihad in AJJ kann ich nachvollziehen. Fairerweise muss man sagen, dass die Band den ursprünglichen Namen bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2004 trug und "Jihad" damals vielleicht noch einen Tick unverfänglicher als Teil eines Bandnamens war, als er es heute ist. Wenn die Band aus Phoenix, Arizona schon mit dem Bandnamen nicht mehr provoziert, so tut sie es doch weiterhin mit ihren Texten und mit dem Albumtitel "The bible 2".
Bis auf den Bandnamen hat sich zwischen dem fünften Album "Christmas island" und dem aktuellen "The bible 2" nicht viel geändert. Produziert wurde erneut von John Congleton (die Liste der Bands, mit denen er zusammengearbeitet hat ist dreistellig, darunter St. Vincent, David Byrne, John Grant, Franz Ferdinand, Shearwater, Okkervil River,..) und das Ergebnis sind wieder zum Teil bitterböse Texte unterlegt mit Folk, Indierock und etwas Punk. Die 15 Minuten für meine Empfehlungen "Golden eagle", "Junkie church", "White worms" und "Small red boy" sollte sich jeder Freund unterhaltsamen und cleveren Indierocks nehmen. Und die 15 Minuten für die anderen Songs sind dann auch noch drin...
Der Terrorverlag zu "The bible 2":
Der Terrorverlag zu "The bible 2":
Unter der oberflächlichen Schlicht der schluffigen Weirdness verbergen AJJ eine mal melancholische, mal vorsichtig optimistische Sicht auf die Welt, mit der sich vermutlich jeder identifizieren kann. Die Musik dazu ist bisweilen etwas ungestüm, gelegentlich nachdenklich und immer hörenswert.
Das tolle Video zu "Goodbye, oh goodbye" sagt m. E. viel über das Selbstverständnis der Band aus:
"Junkie church":
6,5 Punkte
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