" Hard Rock Hallelujah! " oder " Let there be Rock! " mögen sich Muse vor ihrem siebten Studio...

Muse - Drones
























"Hard Rock Hallelujah!" oder "Let there be Rock!" mögen sich Muse vor ihrem siebten Studioalbum gedacht haben. Zusammen mit dem Produzenten Robert John "Mutt" Lange, der zuvor eher für seine Arbeit mit Def Leppard, AC/DC oder Foreigner bekannt war, nahm das Trio ein sich fast ausschließlich auf Gitarre, Schlagzeug und Bass konzentrierendes Rock-Album auf, das fast alle orchestralen und elektronischen Experimente der letzten Alben über Bord wirft. 

Kürzlich spielten Muse, neben Metallica, Limp Bizkit, Judas Priest und Kiss, als Headliner beim obskuren Grüne Hölle Festival/Rock im Revier über das man im Vorfeld so viel lesen und sich herrlich amüsieren konnte. Irgendwo lobte in einem Kommentar ein Festivalbesucher das Lineup und nahm ausschließlich die "Pussies" von Muse aus. Vielleicht hat er seine Meinung geändert, nachdem Bellamy & Co. ihm "Psycho" oder "Reapers" (Gitarrensoli galore!) um die Ohren gehauen haben. 

Während "Mercy" noch eine recht typische Muse-Single geworden ist, gibt es mit der 10-minütigen Rock-Oper "The Globalist" (die Fortsetzung von Bellamys Lieblingslied "Citizen Erased"), dem Killers-Song "Revolt" (nein, nicht Killer-Song) und dem ruhigen "Aftermath" noch weitere Stücke zu vermelden, die etwas aus diesem Schema ausbrechen.    

Die Kritiker sind sehr gespalten bezüglichen dieses Konzeptalbums ("The Wall" trifft auf "Matrix"): So vergibt Kerrang! die Höchstnote...

The result is a claustrophobic classic that sharpens the focus of what is possible in the name of high-minded rock.

... während Time Out und Musikexpress jeweils nur einen Stern gewähren. Fans der ersten Stunde sehen sicherlich über diese Verrisse sowie das plakative Albumcover hinweg, sind auch schon an Matt Bellamys seltsame Gedankenwelten (To me, "Drones" are metaphorical psychopaths which enable psychopathic behaviour with no recourse. The world is run by Drones utilizing Drones to turn us all into Drones. This album explores the journey of a human, from their abandonment and loss of hope, to their indoctrination by the system to be a human drone, to their eventual defection from their oppressors.) gewohnt, freuen sich sicherlich über ihre "New Born" Muse und rufen "Plug In Baby"! 




Ihr gesellschaftskritischer Ansatz war ja schon immer ein Witz. Allerdings blieb das mal dystopisch-verschwörungstheoretische, mal widerständlerische Gewese von Muse bislang meist naiv und krude genug, um es zu vernachlässigen. Mit DRONES hat das englische Trio nun allerdings ein Thema belegt, das zu wichtig und schmerzhaft ist, um es Matt Bellamy zu überlassen. Auf DRONES geht es um (Kampf-)Drohnen. Und Muse haben, ihrer Progrock-Tradition verpflichtet, dazu ein Konzeptalbum aufgenommen.
Das erste, leidlich philosophische Bild hierzu, das uns auf dem Cover allerdings derart plakativ vor den Latz geknallt wird, dass einem denkenden Menschen jede Motivation in den Kartoffelkeller rauscht, ist ja nicht ganz doof: Der aufs ferngesteuerte Töten programmierte Befehlsempfänger wird selbst zur Drohne. Doch der Rest der Geschichte geht so: Der seelentote („Dead Inside“) Protagonist wird „Drill Sergeant“-seits zum „Psycho“ zurechtgebrüllt / dunkle Mantelmänner essen Seele auf („Mercy“, greint Matt) / die ferngesteuerten „Reapers“ radikalisieren die Beschossenen nur weiter / der wiederbeseelte Drohnenlenker versucht, sich loszusagen von „The Handler“ / Ratatazong-Auftritt des „Defector“ / es gibt eine „Revolt“, begleitet von auf- klärerischen Anwandlungen: „our freedom is just a loan“ / und eine „Aftermath“ mit Verbrüderungsszenen, die nichts davon ahnen lassen, dass „The Globalist“ in der Prä-Revolutions-Welt genug Macht auf sich vereint hat, um diese in die atomare Katastrophe zu bomben (weil es ihm an Liebe fehlte) / Rauswerfer-Reprise: „Drones“ , als gregorianischer Kanon, das Schlussakkordwort lautet: „Amen“ (statt „Aua“).
(musikexpress)




‘Drones’ is meant to be a concept album, a story about how ‘the system’ and ‘dark forces’ indoctrinate someone into remote killing. It’s a disappointing record on every level. For devoted fans, the uncomfortable truth is that they’re stuck in a glam-rock rut, which – sorry Musers – Royal Blood now do with twice the urgency and zero guff. Yes, the grandiose opera-meets-dubstep ambition of last LP ‘The 2nd Law’ has been reined in, but we’re a long way from the slash-and-burn riffery of ‘Plug in Baby’.
But the greatest sin of this record is that it’s tactless and crass. Bellamy’s supposed narrative is as dull as dog food – told with the wishy-washy flim-flam of a frothing conspiracy theorist. It lacks any insight or perspective; rather, it just seems like a cheap attempt to remake Pink Floyd’s ‘The Wall’. There’s also something a bit masturbatory about mixing war imagery with hard-riffing rock. In the same way London has seen an explosion of bankers clutching copies of ‘The Wolf of Wall Street’, you can sadly picture a gun nut or Andy McNab reader totally getting off to this.
Most worrying is that it does the discussion around drones a disservice. Remote killing isn’t new – it’s happened since armies stopped fighting with swords. What is remarkable is the total lack of accountability over their use. Yet Muse are so out of their box, they throw in a sample of JFK rather than the actual, living president who has sanctioned more drones than anyone: Barack Obama. We used to moan that musicians didn’t write about politics anymore. Based on this effort, maybe that’s for the best.
(Time Out)





5 Kommentare:

  1. Top 5.

    Definitiv.

    Bei den "Enttäuschungen 2015".

    5 Punkte

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  2. Och, nöö... nicht wirklich...! 4 Punkte.

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  3. So könnte ein Queen Album klingen, wäre es heute aufgenommen. Dazu Freddies Stimme und es wäre perfekt. Aber auch so 8 Punkte!

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  4. Knapp hinter Brandon Flowers: 4,5 Punkte

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