Man singt Deutsch 01:
Als Fan der ersten Stunde verfolge ich den Output ClickClickDeckers aka Kevin Hamann (+ neuerdings anscheinend noch Oliver Stangl) seit seinem Debüt "Ich habe Keine Angst Vor..." mit seinem kleinen Insiderhit "Wer Erklärt Mir Wie Das Hier Funktioniert", wobei ich zugeben muss, dass er mich mit seinem letzen regulären Album "Den Umständen Entsprechend", das nun auch schon 5 Jahre zurückliegt, ein klein wenig verloren hatte. Zwischenzeitlich erschienen ein Live-Album und Veröffentlichungen mit seinem Zweit-Projekt Bratze. Da ich aber kein großer Fan von "Live aus der Konserve" bin, und mir der elektronische Anteil bei Bratze zu wenig mit den Texten Hamanns funktionierte, war ich natürlich über die Meldung einer neuen ClickClickDecker-Veröffentlichung hoch erfreut.
Und was beim Einstieg ins neue Album "Ich Glaube Dir Gar Nichts Und Irgendwie Doch Alles" sofort ins äh Ohr fällt, er klingt ein wenig anders als gewohnt, sowohl stimmlich, als auch was die Instrumentierung betrifft. Dieser Einstieg "Tierpark Neumünster" war auch, in Form einer digitalen Single (wer braucht so etwas? 7" nachliefern bitte), der erste Vorbote des Albums:
Doch schon beim zweiten Song, vielleicht DEM Hit des Albums "Und Darüber Nachdenken Nicht Nötig, erkennt man diesen unverschämt eingängigen, treibenden ClickClickDecker Rhythmus, wobei man wirklich konstatieren muss, dass man auf diesem Album alles in allem auf einen deutlich variantenreicheren Sound Wert gelegt hat, wo es früher oft so schien, als würden sich hauptsächlich die Texte ändern und weniger die Musik, erlebt man dieses Mal doch die ein oder andere Überraschung. Natürlich sind aber auch die typische bildreiche Sprache (die Furchen des Alters im Gesicht, werden mit Schlittenspuren in Zusammenhang gebracht) und diese unglaublich tollen memorablen Textstellen ("Als Du mir dann sagtest, das mit Uns Liegt glaube ich an Dir", "Im Nebensatz liegt Hoffnung, und im Hauptsatz suchst du mich") wieder reichlich vorhanden, also das, was ClickClickDecker, zumindest für mich, seit jeher ausgemacht hat.
Unter anderem das sagt Plattentests.de dazu
Mit den so genannten "Neuen Deutschpoeten" macht sich ClickClickDecker nicht gemein, wäre ja auch zu einfach gewesen, jetzt im Fahrwasser von Tim Bendzko, Bosse oder Philipp Poisel mitzuschippern. ClickClickDecker bleibt sich treu und singt unaufgeregte Lieder, mit unaufgeregten Arrangements, ohne polemisches Pathos, ohne klebrigen Historismus. Hier gibt's fragmentarische Momentaufnahmen, kleine Geschichten, in Zuckerwatte verpackt, in sanften Liedern zusammengefügt.
Wenn ein kleiner Kritikpunkt angebracht werden müsste, so dann vielleicht dieser, dass Hamann bei 1-2 Songs etwas zu wenig auf den Punkt kommt, und dass mir, wenn solche Zwischenspiele wie "Myoklonien" weggelassen worden wären, nicht wirklich was gefehlt hätte. Aber das sind Marginalien, die den Eindruck der freudigen Überraschung, nach dem zuletzt etwas schwächeren Album, nicht wirklich mindern können.
Es bleibt zu erwähnen, dass natürlich auch "Ich Glaube Dir Gar Nichts..." wie schon alle Alben zuvor, auch auf Vinyl veröffentlicht wird (sehr vorbildlich). Parallel dazu wird außerdem der Film "Emmelsbüll und die letzten 12", der Interviews mit Freunden und Wegbegleitern enthält, erscheinen. Dieser ist zusammen mit der Berliner Fotografin Sophie Krische, die sich auch für das Artwork des Albums verantwortlich zeichnet, entstanden.
Gute 6,5 Punkte
AntwortenLöschen6,5 Punkte
AntwortenLöschen7,5
AntwortenLöschenIn den besseren Momenten muss ich an PeterLicht denken.
AntwortenLöschen6 Punkte
7 Punkte.
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