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September Girls - Cursing The Sea




















"Named after a Big Star song as covered by the Bangles", so stellen sich die September Girls selbst vor. Und hätte die Band um Susanna Hoffs jemals schrammeligen Noise Pop in der Garage gespielt und in den 80ern auf den Einsatz von Keyboards und allzu liebliche bis kitschige Songs verzichtet, dann hätten sie vielleicht so klingen können wie nun dieses Damen-Quintett aus Dublin. Mit Paula Cullen (Gesang, Bass), Caoimhe Derwin (Gesang, Gitarre), Lauren Kerchner (Gesang, Keyboards) und Jessie Ward (Gesang, Gitarre) treten nämlich auch bei den September Girls gleich mehrere Mitglieder (einzeln oder gemeinsam) hinters Mikrofon - nur Sarah Grimes konzentriert sich allein aufs Schlagzeug spielen.   

Seit 2011 musizieren die September Girls gemeinsam und veröffentlichten fleißig auf unterschiedlichen Indie-Labels limitierte 7''-Singles und Kassetten. 2013 fanden sie bei Fortuna Pop! ein längerfristiges Zuhause und  wohnen nun Tür an Tür mit Crystal Stilts, Tender Trap und The Pains Of Being Pure At Heart. Ihr erster Longplayer "Cursing The Sea" (12 Songs, 38 Minuten, auf CD und LP) versammelt fast alle frühen Singles und reiht sich stilistisch sehr schön zwischen den zuvor genannten Bands ein. Die treffende Selbstbeschreibung nennt derweil folgende Vorbilder: Drawing inspiration from the likes of Phil Spector, The Cure, My Bloody Valentine and Jesus and Mary Chain, the five-piece play reverb-soaked noise-pop of the finest order, with distant layered harmonies, swirling organ and distorted guitars once described as "sounds from a transistor radio abandoned in a rural cinema."

Aber überzeugt euch selbst mit Hilfe der Videos zu "Green Eyed" und "Heartbeats":



Es ist keine Schande, sich an Vorbildern zu orientieren, solange man dabei nicht so tut, als hätte man das Rad höchstpersönlich neu erfunden. Und so kann man der Band September Girls auch gar keinen Vorwurf machen, wenn sie sich mit ihrem Sound auf The Jesus And Mary Chain oder My Bloody Valentine beziehen – machen sie doch keinen Hehl aus ihrer großen Verehrung für diese Bands. Die fünf Mädels bewegen sich stilsicher in diesem Feld, scheuen sich nicht davor ihre Musik ordentlich mit Hall zu versetzen, sie durch den Verzerrer zu jagen und den Sound düster zu halten. Damit stellen sie sich in eine Reihe mit 60s-Noise-Pop-Pilgerinnen wie Vivian Girls oder Dum Dum Girls. Und machen dabei keine schlechte Figur.

Nachdem in den letzen zwei Jahren bereits einige Tapes und Singles erschienen sind, folgt nun das erste Album der Band aus Dublin mit dem Titel „Cursing The Sea”. Es hat ein wenig Zeit und Experimente gebraucht, aus musikalischen Ideen albumreife Songs zu klöppeln. Denn September Girls wollen nicht länger nur ihren Helden nacheifern, sondern entwickeln sich als Band weiter. Eine spannende Frage ist dabei, wohin sie diese Entwicklung führt. „Cursing The Sea” ist jedenfalls ein Statusbericht, der Lust auf mehr macht. Für Fans von Noise Pop und Garage-Sound sind September Girls eine Band, die man unbedingt auf dem Radar behalten sollte.

(artistxite)





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