"Do I really need to give an introduction?" fragt Paul Smith zu Beginn des vierten Albums von Maximo Park. Eigentlich nicht, denn der Sound des Quintetts ist ziemlich fest zementiert (schmissiger Gitarrenrock mit einem Gespür für gute Hooklines, der seine Nähe zu The Jam, Buzzcocks, The Smiths, The Undertones und The Who nicht verbergen mag) und wird hier auch wieder reichlich unterfüttert ("Hips And Lips", "The National Health", "Wolf Among Men").
Doch der Opener "When I Was Wild" stellt eine lupenreine Piano-Ballade dar, die mit Streichern angereichert wurde und auch auf "This Is What Becomes Of The Broken Hearted" dominiert das Piano, so dass man den Song eher Coldplay als Maximo Park zuschreiben würde. Das ruhige, zur akustischen Gitarre vorgetragene "Unfamiliar Places" vervollständigt die Liste der unerwarteten und ungewöhnlichen Titel.
Darüber hinaus finden auf "The National Health" vermehrt Stücke, bei denen Keyboards und Elektronik an Bedeutung gewinnen ("Reluctant Love").
Vorstellen muss die Band also niemand, aber auf eine willkommene Weiterentwicklung hinweisen.
"Das Land ist außer Kontrolle, und das Album soll dem Kontrollverlust entgegenwirken", ließ Smith die Öffentlichkeit vorab wissen. Wer nun allerdings vermutet, Maximo Park würden mit "The Natio-nal Health" einem politisch motivierten Meisterwerk wie PJ Harveys "Let England Shake" nacheifern, sieht sich enttäuscht.
Zur Lage der Nation ist hier nichts Substanzielles zu erfahren, zumindest nichts, was über diffuse Stimmungsbilder oder Ottonormaldenkerverlautbarungen hinausginge. Da ist es dann doch besser, wenn sich die Band auf ihre Stärken besinnt und mit zackigen Gitarren, eingängigen Refrains und butterweichen Melodien vom alltäglichen Klimbim erzählt. An ihrem schlackefreien Sound hat sich – abgesehen vom leicht verstärkten Einsatz der Elektronik – nichts geändert. Das Tempo wird mit schmissigen Songs wie "Hips And Lips" oder "Wolf Among Men" hochgehalten, während "This Is What Becomes Of The Brokenhearted" als lupenreine Klavierballade der Gefühligkeit freien Lauf lässt. Fragt sich nur, ob die Zeit für derart mediokren Gitarrenpop nicht endgültig abgelaufen ist.
An den Erfolg von "A Certain Trigger", der auch schon wieder sieben Jahre zurückliegt, werden die fünf Briten so jedenfalls kaum anknüpfen können.
(Rolling Stone)
Die Limited Deluxe Edition erscheint im Digipack und enthält auf einer zusätzlichen CD vier Akustik-Versionen von "The Undercurrents", "Hips And Lips", "Reluctant Love" und "Until The Earth Would Open".
Maximo Park in Deutschland:
24.06.12 Frankfurt, Lüften Festival
20.07.12 Karlsruhe, Das Fest
21.07.12 Schloß Holte-Stukenbrock, Serengeti
28.07.12 Großefehn, Omas Teich Festival
10.08.12 Hamburg, Dockville Festival
08.09.12 München, Energy In The Park
16.10.12 Erlangen, E-Werk
19.10.12 Berlin, Astra
20.10.12 Leipzig, Werk 2
21.10.12 Hamburg, Große Freiheit 36
23.10.12 Frankfurt, Gibson
27.10.12 Köln, Live Music Hall
7 Punkte und es schadet nicht der Gesundheit.
AntwortenLöschenBesser als der Vorgänger und mit etwas Wohlwollen:
AntwortenLöschen8 Punkte
7.5 Punkte
AntwortenLöschen8 Punkte.
AntwortenLöschen7
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