Die Amerikanerin Julia Holter wurde schon 2011 wegen ihres Albums “Tragedy” gelobt. Mich machte der Song “Für Felix” neugierig auf “Ekstasis”. Meine Vorfreude, der voreilige Kauf des Downloads und meine Ernüchterung nach einigen Durchläufen sind eine gute Werbung für Streaming-Dienste. “Ekstasis” klingt nach einer harmlosen und gelangweilten Laurie Anderson und einige Songs ließen mich sogar an Enya denken ohne jemals eines ihrer Alben komplett gehört zu haben. Die Titel “This is Ekstasis”, “Für Felix” und “Our sorrows” sind die relativen Höhepunkte. Ansonsten begegneten mir vornehmlich unspektakuläre Songs mit viel gefühltem “Nanana” und “Tralala” über Lo-Fi Sounds und sphärischen Klangteppichen aus der Ambient-Abteilung.
Ja, vielleicht tue ich Julia Holter hier ein wenig Unrecht, aber ich bin nun wirklich genervt von dem sicherlich ambitionierten und handwerklich soliden aber im Endeffekt langweiligem Werk. Und geneigte Richter werde mich schon auf meine Fehleinschätzung hinweisen.
Auftouren.de sieht es auch anders als ich:
Ob griechische Tragödie, klassische Philosophie, eine U-Bahn-Klimaanlage oder ein Kochbuch, für Julia Holter kann nahezu alles in Musik kanalisiert werden. Dass sie ihre Musik nicht in Konzepten ertränkt oder sich allein an Massen improvisierter Heimaufnahmen auslebt, sondern Soundexperiment und Songwriting dort, wo sie am besten angebracht sind, zu gleichermaßen bezauberndem Effekt zu verbinden weiß, kann man nur als Glücksfall für uns alle bezeichnen.
Zur eigenen Meinungsbildung gibt es das Video zu “In the same room”
und das zu “Marienbad”.
Dort wird zusätzlich ein Konzertmitschnitt angeboten.
Sphärische 5,5 Punkte, Abzug für nerviges Saxofon bereits inklusive.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenSchade, hatte mir imVorfeld mehr von dem Album verprochen.Es ist zu unausgegoren und manchmal etwas fad.
AntwortenLöschen6 Punkte
6
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