2 Millionen verkaufte Alben ("We Started Nothing", 2008) und 4 Millionen abgesetzte Singles (größtenteils "That's Not My Name" und "Shut Up And Let Me Go") stehen für einen furiosen Start der Ting Tings.
Doch dann kam Sand ins Getriebe von Katie White und Jules De Martino. Die Aufnahmen zum zweiten Album in Berlin führten nicht zu den gewünschten Ergebnissen, der Veröffentlichungstermin wurde verschoben und wieder verschoben und man durfte schon an die Entstehungsgeschichten von "The Second Coming" oder "Chinese Democracy" denken.
Im Oktober 2010 erschien mit "Hands" eine erste neue Single, deren trashiger Europop jedoch keine Begeisterungsstürme hervorrief. So findet sich der Song auch nur neben zahlreichen Remixen auf der limitierten Version des zweiten Ting Tings Albums.
"Songs From Nowheresville" wurde dann doch noch irgendwann im sonnigen Spanien fertiggestellt und erschien fast 4 Jahre nach dem Debüt. Klingen soll es nach Aussage von The Ting Tings wie die Playliste eines MP3-Players, also möglichst abwechslungsreich und vielfältig. Und so hören wir in etwas mehr als einer halben Stunde Indierock, New Wave, Hip Hop, Dance Punk, R'n'B, Ska und Synthie-Pop, fragen uns, wer wirklich so lang darauf gewartet hat, setzen uns an die Erstellung eines eigenen Mixtapes und wählen für dieses von "Songs From Nowheresville" höchstens "Hang It Up" aus, aber nur, wenn ein poppiger Nachfolgesong für die Beastie Boys gesucht würde.
Nachhören kann man diese wiedergefundene Stärke nun auf „Sounds From Nowheresville“, das auf den Grundtugenden der Ting Tings fußt: Knackigem Rhythmus und Katie Whites rotzigem Sprechgesang. Als Paradebeispiel hierfür fungiert „Hang It Up“, das mit dem rauen, krachigen HipHop-Beat durchaus Rick Rubin, Beastie Boys und besagte „Paul‘s Boutique“ als Inspirationsquellen anführen darf. „Hit Me Down Sonny“ haut mit Weihnachtsglocken und R&B-Einfärbung in dieselbe Kerbe.Dass diese Rückbesinnung aber nicht mit Stillstand gleichzusetzen ist und die Ting Tings aus ihrer Berliner Zeit durchaus einiges mitgenommen haben, beweist ein Song wie „One By One“, der mit farbenfrohen Synthies noch am ehesten an das „Hands“-Experiment erinnert. „Guggenheim“ überrascht mit seinem Kleinmädchen-Motown-Sprechgesang in der Strophe, „Soul Killing“ mit seinem karibischen Flair und Quietsche-Bett-Sample. „Sounds From Nowheresville“ kann jungen Bands durchaus als positives Beispiel dienen, dass ein Schritt zurück manchmal kein Rückschritt sein muss.
Hab schon besseres von The Ting Tings gehört. Das wirkt mir zu einfallslos.
AntwortenLöschenDarauf hat die Welt gewartet... Wirklich?
AntwortenLöschen5,5 Punkte
Besser als die Killers: 2 Punkte
AntwortenLöschenNicht so wahnsinnig innovativ und natürlich deutlich schlechter als The Killers
AntwortenLöschen5,5