Es gibt in Deutschland einige Singer/Songwriter, die gute Arbeit leisten (und Volker kennt sie alle ). Doch viele von ihnen bzw. deren Output finde ich nicht selten anstrengend. Man muss sich bedeutungsschwangeren Auslassungen hingeben, um der Musik etwas abgewinnen zu können und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Songs einfach “nebenher” höre. Auch Niels Freverts Alben gehörten für mich bislang in diese Kategorie. Doch mit “Zettel auf dem Boden” liefert er nun eine wunderbar entspannte Platte ab. Er erzählt einfach Geschichten aus dem Leben. Und er tut dies wie ein guter Bekannter, den man zufällig in den Kneipe getroffen hat. Oder wie im Gespräch mit Marcus Wiebusch “Am Tisch”.
Bei einer Rückschau auf Freverts Schaffen kommt man natürlich nicht an seiner Band Nationalgalerie vorbei. Spätestens mit deren Album “Indiana” beeindruckten sie viele Hörer und gaben anderen Musikern Antrieb und Inspiration und damit gutem Indierock mit deutschen Texten einen willkommenen Schub. Leider war nach vier Alben im Jahr 1995 Schluss mit der Band. Frevert schwamm sich frei und mit “Zettel auf dem Boden” veröffentlicht er nun bereits sein viertes Solowerk und zugleich eines der besten Singer/Songwriter und Pop-Alben des Jahres 2011.
Äußerungen des Plattenlabels stehe ich mit einer gesunden Skepsis gegenüber. Aber diesen Ausführungen von Tapete Records stimme ich zu:
Das Herz jedes Liedes bilden Akustikgitarre und Klavier, die Basis besteht aus Bass und Schlagzeug, und das alles wurde live eingespielt, elegant veredelt mit Streichern, Vibraphon, Bläsern, Akkordeon und Chören. So klingt das, wenn Fertigkeit, Selbstvertrauen und Gelassenheit zusammenkommen. Hier will niemand irgendwem irgendwas beweisen. Hier ist alles Musik, Herzlichkeit und Poesie ohne Pose.
Als besonders gelungen empfinde ich die Songs “Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist”, “Zürich” und “Küchensee”.
Das Video zu “Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist”:
Niels Frevert ist bei diesen Gelegenheiten auf der Bühne anzutreffen:
- 07.12.11 Hannover – Faust
- 08.12.11 Hamburg - Uebel & Gefährlich
- 09.12.11 Berlin – Lido
- 10.12.11 Leipzig – Moritzbastei
- 12.12.11 Stuttgart – Zwölfzehn
- 13.12.11 Frankfurt - Das Bett
- 14.12.11 Köln – Luxor
- 15.12.11 München - Hansa 39
- 16.12.11 A-Wien – B72
- 17.12.11 Essen - Zeche Car
7,5 Punkte
AntwortenLöschenGwfällt mir nicht ganz so gut, wie das Vorgängeralbum, aber immer noch einer der besten deutschen Songwriter
AntwortenLöschen8 Punkte
7,5 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenGestern habe ich mich noch einmal durch die deutschsprachigen Alben gehört. Jetzt die Wertungen...
AntwortenLöschen6 Punkte