Tom Hickox - The Orchestra Of Stories


Apropos Musical, Drama und Streicher: Tom Hickox hat ein neues Album. Endlich!

Der britische Komponist und Sänger konnte bei Platten vor Gericht mit seinen beiden bisherigen Alben jeweils in den Top 20 landen: „War, Peace And Diplomacy“  erreichte 2014 Platz 18 und „Monsters In The Deep“ kam drei Jahre später auf Rang 19.

In den 8 Jahren, die seit seiner letzten Veröffentlichung vergangen sind, durchlebte Tom Hickox (wie alle anderen auch) eine Pandemie, musste erst den Tod seiner Stiefmutter und dann der Verlust der Mutter verkraften, freute sich über die Geburt seines ersten Kindes und rang mit der Finanzierung seiner neuesten Platte, die über sein eigenes Label Family Tree Records erschienen ist.

„The Orchestra Of Stories“ wird geprägt von Hickox’ sonorer Stimme und exquisiten Streicherarrangements, auf die er seit seiner frühesten Kindheit geprägt war, da sein Vater Dirigent und seine Mutter Orchestermusikerin waren. Aufgenommen wurde das Album mit dem Onyx Brass Ensemble und dem renommierten Chineke! Orchester, dem ersten mehrheitlich schwarzen und ethnisch diversen Orchester Europas.

Thematisch erzählt der Brite kuriose Geschichten, wie die der Marita Lorenz, welche von der CIA angeheuert wurde, um Fidel Castro zu verführen und ihn dann im Schlafzimmer zu vergiften. Und was passierte, war, dass er dort ankam und sie schließlich verführte, und sie sich verliebten, sodass sie es nicht tat („Failed Assassination Of Fidel Castro“). Oder die Geschichte eines kleinen Fischerdorfes in Nord-Cornwall, in dem alle Männer des Dorfes, allesamt Fischer, an einem schicksalshaften Tag gemeinsam aufs Meer hinausfuhren und jeder einzelne von ihnen in einem gewaltigen Sturm ums Leben kam. Die Frauen im Dorf standen vor einer gewaltigen existenziellen Entscheidung und entschieden daraufhin, in ein drei Kilometer entferntes Dorf, Port Isaac, zu gehen, um dort wie Flüchtlinge aufgenommen zu werden und neu zu beginnen („The Port Quin Fishing Disaster “). Politisch wird es dann auf „Game Show“ und dem vom Brexit inspirierten „Lament for the Lamentable Elected“, Persönliches erzählt Hickox beispielsweise auf „Roy And Eve“, einem Lied über das ungewöhnliche Leben der Malerin Eve Sheldon-Williams, die seine Großmutter war.

Und wer noch nichts von Tom Hickox gehört hat, kann sich eine Mischung aus Scott Walker, Woodkid, Nick Cave, Andrew Lloyd Webber und Thomas Feiners Anywhen vorstellen.

„The Orchestra Of Stories“ ist als CD und LP (red Vinyl) erschienen und komplettiert hoffentlich Hickox’ PVG-Top 20-Hattrick. 
  

The beauty of the new Hickox is in music on a grand scale. A record that earns its worth as both ear candy of the most opulent variety yet fully deserving of a deeper dive. The film composer in Hickox pops a head above the parapet and finds some common ground.


 


 





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