The Kooks - Never/Know


Da waren es nur noch zwei…

Die aus Brighton stammende Band The Kooks startete vor mittlerweile mehr als 20 Jahren als Quartett und legte in der Besetzung Luke Pritchard (Gesang, Gitarre), Hugh Harris (Gitarre), Max Rafferty (Bass) und Paul Garred (Schlagzeug) mit „Inside In/Inside Out“ (2006) und „Konk“ (2008) ihre besten und erfolgreichsten Alben (#2 bzw. #1 im Vereinigten Königreich) vor. Es folgten die Ausstiege der beiden zuletzt Genannten, kommende und wieder gehende Bandmitglieder bzw. Sessionmusiker und vier weitere Studioalben, von denen „10 Tracks To Echo In The Dark“ vor drei Jahren nur noch Platz 32 in den Charts ihrer Heimat erreichen konnte.

„Never/Know“ wurde von Lockenkopf Luke Pritchard allein komponiert sowie produziert und auf dem Plattencover taucht er auch allein auf. Ob sein nächster Schritt ein Soloalbum sein wird?
Die siebte Kooks-Platte (red Vinyl, black Vinyl, clear Vinyl) bietet 11 sommerliche Gute Laune-Rock/Pop-Songs („Never/Know“) mit 70ies Flair durch Psychedelic- („Tough At The Top“), Reggae- („Sunny Baby“, „If They Could Only Know“), Soul- („Arrow Through Me“) und Funk-Anleihen („All Over The World“). In einer Playliste würden sich einige Titel durchaus gut zwischen David Bowie, The Police und Razorlight einreihen lassen. 


Nicht nur per „/“ im Albumtitel versuchen The Kooks die unbeschwerte Dreistigkeit des nicht nur im Hit „Naïve“ bezaubernd naiven, aber nun auch schon fast zwei Jahrzehnte alten Debütalbums INSIDE IN/INSIDE OUT wieder heraufzubeschwören, das so wundervoll jugendliche Unbekümmertheit mit modischer Melancholie verband. Das gelingt in seltenen Momenten, so ausgerechnet in „If They Only Could Know“, in dem sich Pritchard wehmütig an seine Eltern erinnert und sich wünscht, sie hätten noch erlebt, dass ihr Sprössling das Glück gefunden hat.
Doch die Suche nach der Leichtigkeit der frühen Tage kann sich wie in „Arrow Through Me“ auch in Belanglosigkeit verlieren oder im penetrant sonnigen „Sunny Baby“ gleich ins Lächerliche kippen: „When you love me you make me feel ten foot tall.“ Dass Pritchard zwar schmissige Melodien kann, aber halt auch nicht der begnadetste Lyriker ist, merkt man nicht nur, wenn er „take me down to love street“ auf „you hit me like a freight train“ reimt. Ja, „it’s tough at the top“, da haste recht, Luke, aber so ganz oben auf der Höhe biste halt nicht mehr.


 


 





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