"All bands make records differently," sagt David Gedge in der Einleitung seines Buches "Valentina - The Story Of A Wedding Present Album" und da es ein lange gehegter Traum war, ein Album seiner einen Band im Stile seiner anderen Band neu aufzunehmen, erschien dieses Jahr die Cinerama-Version von "Valentina". Nur mit der zeitgleichen Veröffentlichung beider Fassungen hat es nicht funktioniert, da die aufwendigen neuen Arrangements, für die sich Gedge die Hilfe des Spaniers Pedro Vigil einholte, Zeit benötigten. Viel Zeit, denn zwischen beiden Veröffentlichungen liegen 38 Monate.
Vom Gitarrenlärm ist auf dieser "Valentina" nichts zu hören, dafür erklingen säuselnder weiblicher Gesang, schwelgende Streicher, Klaviergeklimper, Orgelläufer, Bläser, Banjo und recht schnell beginnt man zu verstehen, warum die Umsetzung von Gedges Idee so lange dauerte. "You Jane" steht nun dem Swing nahe, "Back A Bit... Stop" scheint auf die großen Bühnen von Las Vegas zu gehören und auf Tom Jones zu warten, "The Girl From The DDR" ist purer Bacharach & David-Schmachtpop und danach werden auch noch Abstecher in Richtung Jazz, Soul und Bossanova unternommen.
Mit The Wedding Present hat das alles nicht viel zu tun, insofern könnte man David Gedge durchaus zu seinem Coup gratulieren, jedoch erreicht "Valentina" leider irgendwie nicht die Klasse der anderen Cinerama-Alben oder -Compilations.
Hier einmal der Direktvergleich von "Mystery Date", zuerst von The Wedding Present, dann von Cinerama:
On the original album, The Girl From The DDR was a slightly cloying mid-tempo number, but here it finds its true vocation as a sweeping, string-laden number that wouldn’t have sounded out of place on the last Dexys record. Back A Bit… Stop – a frenetic banger on the 2012 album – is transformed into suave disco-lite. On The Wedding Present’s album, Mystery Date was a noisy, guitar-crunching epic; Cinerama’s take is a pared-down piano ballad.
Taken as a whole, though, Cinerama’s Valentina is the inferior work. The Wedding Present might be the Greenwich Mean Time of indie rock bands – dependable, unchanging – but they’ve always been adept at avoiding musical stagnation. On Valentina, The Wedding Present’s twitchy tempo changes and agitated guitars acted as the perfect backdrop to Gedge’s typically neurotic outpourings on love.
(musicOMH)
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