Die aus Essex stammende Gemma Ray lebt mittlerweile in Berlin und veröffentlicht nach "The Leader" (...

Gemma Ray - Island Fire



























Die aus Essex stammende Gemma Ray lebt mittlerweile in Berlin und veröffentlicht nach "The Leader" (2008), "Lights Out Zoltar!" (2009) und dem Cover-Album "It's A Shame About Gemma Ray" (2010) nun ihr viertes Album. Der Titel der Platte spielt wohl darauf an, dass ein isländischer Vulkan sie (und ihren Flieger) einst in Australien stranden ließ, wo daraufhin die Grundlagen für dieses Album geschaffen wurden. Weitere Aufnahmen in London und Norwegen, die gemeinsam mit Thomas Wydler (Schlagzeuger von Nick Caves Bad Seeds) entstanden, bilden nun die 14 Songs von "Island Fire".

Gemma Ray verschiebt auf ihrem aktuellen Werk ihren musikalischen Schwerpunkt noch deutlicher hin zum Retro-Pop - Sixties-Girlgroup-Harmonien, schöne Streicher- und Bläserarrangements im Soundtrack-Format inklusive. Was bei Adele, Duffy, Amy Winehouse und Lana del Rey funktionierte, muss doch auch als düstere Variante bei Gemma Ray klappen!

Einen großartigen Abschluss findet das Album übrigens in zwei Sparks-Coverversionen ("How Do I Get To Carnegie Hall" und Eaten By The Monster Of Love"), die bereits vor geraumer Zeit als Single veröffentlicht wurden und tatsächlich in Zusammenarbeit mit Ron und Russell Mael entstanden. Jedoch nur auf der CD-Version. Schallplatten-Liebhaber werden mit Klappcover und schwerem, durchsichtigen Vinyl getröstet.




Sie kann das Sixties-Girl geben, das seine süße Stimme über schleppende Soulmusik legt ("Put Your Brain In Gear"), sie kann aber auch die kleine Schwester von Calexico sein, die düsteren Country spielt und dazu düster singt ("Troup de Loup"), sie kann auch richtig aufdrehen, wie im ersten von zwei Sparks-Covern (die sie zusammen mit dem Duo aufgenommen hat). Und sie setzt dabei so ziemliches jedes Instrument ein: Geigen, Bläser, Cello, Xylofon. Die Verführung ist groß, all das ständig zu benutzen, wenn es schon mal im Studio steht. Gemma Ray tut das sparsam. Nur wer die Songs in seine Einzelteile zerlegt, dem wird etwas schwindelig. Das aber machen nur Rezensenten.
(Rolling Stone)

Trotz sixtieshafter, mitunter gar souliger Girl-Pop-Anleihen (»Rescue Me«, »Put Your Brain In Gear«) klingt Gemma Ray mehr wie die dunkle denn wie die helle Nancy Sinatra. Nach dem großartigen, allein auf ihre kribbelige Stimme und ihr nervöses E-Gitarren-Spiel reduzierten Coversong-Album »It’s A Shame About Gemma Ray« gibt es nun wieder originäre Songs, die in opulenten Arrangements (zuckrige Streicher, Mariachi-Trompeten etc.) nur so schwelgen.
(intro)


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