Die Veröffentlichung des Debütalbums " Everybody's Wrong " von Avocadoclub inklusive des wundervollen " Too Much Space T...

Avocadoclub - Dusty Nights



















Die Veröffentlichung des Debütalbums "Everybody's Wrong" von Avocadoclub inklusive des wundervollen "Too Much Space To Walk Away" liegt nun schon 5 Jahre zurück. Zeit, die Bendrik Muhs mit der Suche nach den perfekten Pop-Melodien verbrachte. Zeit, die das Musikerkollektiv nutzte, um 9 federleichte Popsongs einzuspielen, die der britischen Tradition der letzten Jahrzehnte (von The Beatles über Elvis Costello und Aztec Camera zu Madness und Oasis) folgen. Und viel Zeit, nämlich rund 3 Jahre, in der sich Muhs im Studio in zahlreichen Versionen seiner Songs verzettelte und gemeinsam mit seinem Produzenten Andi Jung (Beatsteaks, Blackmail) am Sound von "Dusty Nights" feilte.




Serviert bekommt der geneigte Hörer federleichten Pop, der wie beim Opener „Morrison & Me“ aber auch schon mal mit Pauken und Trompeten daherkommen kann und ein wenig wie ein groovender Fiebertraum wirkt. Ganz anders der streicherbegleitete Titeltrack „Dusty Nights“, der beschwingt in die eingängigen Vollen geht. Was da wie „The Realist“ so reizend-wippend und mit viel Tempo um die Ecke kommt, ist in Wirklichkeit bitterböse, aber die Realität schmeckt ja nun einmal viel besser, wenn sie hübsch verpackt auf den Tisch kommt. Dann gibt’s da noch die opulente Trennungsballade „King of Nothing At All“, die vom pianodominierten „Geraldine Ford“ abgeklatscht wird, mit dem sogleich mit viel Leidenschaft eine neue Liebe gefeiert wird. Stillstand ist nicht wirklich eine Vokabel aus dem AVOCADO-Wörterbuch und so entwickelt sich auch ein spätabendlicher Abstecher in eine Bar wie bei „The Comeback Kid“ zu einer temperamentvollen Angelegenheit. „A Leading Feature“ lässt es dann doch einmal etwas ruhiger angehen und gleichzeitig an OASIS denken, während dass flirrende „Mexiko“ erneut nach vorn prescht. Ein Garant für volle Indie-Tanzflächen, bevor der „Frozen Astronaut“ über geschlagene zehn Minuten bisweilen auch mit vertrackten Soundgebilden durchs All gleitet.

Hier klingt ein Hauch BRIAN ENO durch, während es bei anderen Nummern so scheint, als hätten sich die späten BEATLES mit den jungen MADNESS zusammengetan. Erfreulich eingängig, aber nicht beliebig. Leichtfüßig, aber kein Leichtgewicht. Nette Unterhaltung, die auch beim zweiten Hören noch nicht langweilig wird.
(terrorverlag.de)


3 Kommentare:

  1. Auch wenn ich das erste Album schwach fand und auf der Haben-Seite nur "Too Much Space To Walk Away" blieb, muss ich bei so einem schönen Artwork und einem Auftritt Oliver Korrittkes im Video (auch wenn er einem wieder mal bewusst macht, wie alt man geworden ist) natürlich eine zweite Chance geben.

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