Nahezu unbemerkt veröffentlichte Stephen Jones dieser Tage sein aktuelles Album "The Pleasures Of Self Destruction". Er überlegte, ob er den Nachfolger von "Ex-Maniac" nicht unter seinem eigentlichen Namen herausbringen und den Bandnamen Babybird mal wieder ablegen sollte. Diese Überlegungen sind für den Hörer nicht nachvollziehbar, denn der Produzent blieb im Vergleich zum Vorgänger der gleiche (Bruce Witkin), das Label wurde ebenfalls nicht gewechselt (Unison Music) und auch der Sound ähnelt dem des 2010er Albums doch sehr.
Irritationen gibt es eigentlich nur zu Beginn, wenn Jones mit "The Jesus Stag Night Club" einen Blues-Rocker präsentiert, den man sich eher auf einem der letzten Alben von Nick Cave vorstellen könnte. Doch danach bleibt alles wie gehabt: schöne Popsongs, Sha-la-la-Chöre hier, bittersüße Balladen dort und zwischendurch ein Dreierpack zum Thema Liebe ("I Love Her", "Not Love" und "Can't Love You Any More"). Selbst Johnny Depp ist wieder mit an Bord! Babybird-Fan, was willst du mehr?
Irritationen gibt es eigentlich nur zu Beginn, wenn Jones mit "The Jesus Stag Night Club" einen Blues-Rocker präsentiert, den man sich eher auf einem der letzten Alben von Nick Cave vorstellen könnte. Doch danach bleibt alles wie gehabt: schöne Popsongs, Sha-la-la-Chöre hier, bittersüße Balladen dort und zwischendurch ein Dreierpack zum Thema Liebe ("I Love Her", "Not Love" und "Can't Love You Any More"). Selbst Johnny Depp ist wieder mit an Bord! Babybird-Fan, was willst du mehr?
Das Cover zeigt Stephen Jones mit einer „Finger-an-der-Schläfe-Headshot-Pose“, das Album trägt den Titel „The Pleasures Of Self-Destruction“. Es ist kein Geheimnis, dass Jones an Depressionen leidet, stellt sich hier nun die Frage, ob wir es mit einer gesunden Portion Selbstironie oder Aufarbeitung zu tun haben oder ob dieses Album einen Abgesang darstellen soll.
Nach dem fünften Hördurchgang stelle ich erleichtert fest, dass es sich hier keineswegs um einen Abgesang handelt, sondern um große Songwriterkunst, ironische Texte und perfekte Arrangements. So sticht besonders der „Liebesblock“ hervor: „I Love Her“ eine Liebeserklärung an seine Tochter, „Not Love“, über unaufrichtige Gefühle und eine Hommage an den hervorragenden Film 500 Days Of Summer und „Can’t Love You Anymore“, eine Dichotomie. „Not Love“ weist besonderes Hitpotential vor und kann dabei sowohl U2 als auch Bowie oder The Smiths-Hörer begeistern. Das nächste Highlight ist der düster rockende Track „I’m Not A Killer“, vorangetrieben von einer satten Basslinie und energetischem Bläserspiel. Und nicht selten möchte man Jones Gesangslinie „I’m not a killer / But I could kill“ zustimmen. Man mag den Songs einen gewissen Kitsch und gewiss auch eine Massentauglichkeit nachsagen („A Little More Each Day“), Jones rettet sich jedoch immer durch brillante, ironische und sowohl sozial- als auch selbstkritische Texte aus der Affaire („www.song“, „Song For The Functioning Alcoholic“). Die Freuden der Selbstzerstörung eben.
(crazewire.de)
Babybird... immer wieder nett. Vor allem die Texte und der Song "I'm not a killer" haben es mir angetan. 7,5 Punkte
AntwortenLöschenWären da nicht ein paar absolute Scheußlichkeiten dazwischen, würde ich tiefer in den Punktetopf greifen
AntwortenLöschen6,5
7,5 Punkte
AntwortenLöschenDa folge ich der Mehrheit.
AntwortenLöschen7,5 Punkte