Thom Sonny Green ist Alt-Js Schlagzeuger. Mit der Erfolg der Indierock-Band hat er sich offensichtlich die Mittel und Freiheiten geschaffen, ein Solo-Album aufzunehmen. Dieses klingt ein wenig so, als würde eben der Alt-J-Schlagzeuger seine Spuren für die Band aufnehmen. Die verbleibenden Freiräume füllt er vornehmlich mit sphärischen Synthie-Klängen. Diese erzeugen esoterische bis beklemmende Stimmungen. Bis auf wenige Schnipsel handelt es sich bei "High anxiety" um ein Instumentalalbum.
21 Tracks erscheinen auf den ersten Blick als abschreckend große Zahl, 71 Minuten Spieldauer relativieren die Erwartungshaltung ein Stück weit. Trotz der beschränkten musikalischen Mittel ist "High anxiety" recht abwechslungsreich geraten. Mit gefallen vor allem die düstereren Soundcollagen des Herrn Green. Namentlich sind das "System", "Ping", "Oakland" und "Grounds".
Alt-J Fans qualifizieren sich nicht automatisch als dankbare Hörer für "High anxiety". Dazu bedarf es schon einer Vorliebe für elektronische Musikspielereien oder eines Gemütszustands, in dem dem Konsumenten vieles egal ist. Zu allen Tracks des Albums gibt es auch Videos, welche die jeweiligen Stimmungen verstärken sollen.
"Ping":
"System":
Spaß machen die Spielereien auf Greens Website: Dort kann man selbst an einigen Tracks "rumschrauben".
Intro.de:
Intro.de:
Musikalisch paaren sich Drones, Clicks & Cuts und sphärische Synthie-Flächen mit Schlagzeug-Samples und Field Recordings. Die Stimmung wabert von hoffnungsvoll zu bedrohlich, von gespenstisch zu vertraut. Das Kopfkino läuft derweil auf Hochtouren. Es zeigt einen Film, der nur im Entfernten mit Alt-J zu tun hat. Und das ist auch gut so.
Nichts für einen so herrlichen Sommertag wie heute. Vermutlich aber auch nichts für irgendeinen anderen Tag in irgendeiner anderen Jahreszeit. Für mich zumindest. 5,5 Punkte
AntwortenLöschen5,5 Punkte auch von mir.
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