Ich habe wenige Electro-Parties erlebt, aber ich habe sie als anstrengend in Erinnerung. Stellenweise ereignisarme bis langweilige Beats, die einen auf ein baldiges Verlassen der Veranstaltung hoffen ließen. Und immer man man gerade alle Mitfahrer beisammen hatte, kam doch noch der eine spannende Song... und die Party ging weiter.
Anscheinend lebt Underworld das Prinzip Electroparty. Die beiden Musiker Karl Hyde und Rick Smith musizieren bereits seit Ende der 70er Jahr in diversen (Schüler-) Bands gemeinsam. Interpretieren wir das mal als Aufbauphase der Party. Underworld wurde 1988 gegründet. Die ersten beiden Alben waren noch rocklastig und von heute aus betrachtet eine frühe Findungsphase. Bei der Electroparty entspräche das den müden ersten Stunden der Party, bevor der Großteil der Gäste auftaucht und sich die DJs etwas austoben und rumprobieren. "Underneath the radar" war da schon ein passender Titel für das Debüt.
Sobald abzusehen ist, dass die Party beginnt, kommt häufig noch ein weiterer DJ hinzu. Bei Underworld war das Darren Emerson, der Underworld von für knapp zehn Jahr bis zur Jahrtausendwende verstärkte. In diese Zeit fiel der Trainspotting-Hit "Born slippy" ("lager, lager, lager, lager") und die erfolgreichsten Alben "Second toughest in the infants", "Beaucoup fish" und "A hundred days off". Bei unserer Party wäre da die Tanzfläche durchgehend prall gefüllt... egal was so gespielt wird.
Danach wurde es ruhiger um Underworld. Der Zeitpunkt also, zu dem man die Party eigentlich verlassen könnte.. oder eben noch auch einen weiteren Höhepunkt hoffen. Underworld veröffentlichte die beiden soliden aber doch weitgehend unauffälligen Alben "Oblivion with bells" und "Barking". Nicht schlecht genug, der Band (Party) den Rücken zu kehren aber auch nicht stark genug, neue Hörer / Gäste anzulocken.
"Barking" klingt über sechs Jahre nun wirklich nicht mehr nach und man könnte vermuten, dass die Party vorbei ist. Aber nein, die Herren fassen sich ein Herz und legen mit "Barbara Barbara, we face a shining future" nach. Der Albumtitel klingt um einiges selbstbewusster als "Underneath the radar".
Mit "I exhale" und "If rah" (höre ich da "lunar, lunar, lunar, lunar"? Früher Bier und nun der Mond?) könnten Hyde und Smith tatsächlich auch müde Tänzer und Hörer noch mal aktivieren. Danach wird "Barbara Barabara, we face a shining future" doch etwas träge. Ist die Party damit vorbei oder kommt von Underworld noch etwas?
Auf jeden Fall kommen ein paar Auftritte:
- 17.03. Berlin
- 18.03. Mannheim
Underworld, in other words, have made an album that is absolutely, unabashedly classic Underworld in a way that makes it clear that, while they have no problem staying accessible, it bears seemingly no desire to go begging for a new audience or to repeat themselves. It’s both pretty much anything you could ask for as a long-term fan and the kind of late-period album that is actually worth spreading beyond the faithful. Some excellent albums just feel like the product of hard, painstaking, stressful work. Some, like this one, just feel like artists who have reached a point in their history and craft that their work is just, to quote Hyde, a ‘radiant mirror’ of their selves. This is music for that shining future.
"I exhale":
8 Punkte
AntwortenLöschen6,5 Punkte
AntwortenLöschenLieblingslied: "If Rah", insgesamt: 6,5 Punkte
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