Dank der "10 besten Alben des Jahres 2015" von Nicorola habe ich mich auch wieder an A Tale Of Golden K...

A Tale Of Golden Keys - Everything Went Down As Planned
























Dank der "10 besten Alben des Jahres 2015" von Nicorola habe ich mich auch wieder an A Tale Of Golden Keys und die kontinuierlichen Bemühungen des Labels sowie des Promoters, "Everything Went Down As Planned" vor Gericht zu stellen, erinnert. Bei der Vielzahl an erscheinenden Platten und eintreffenden Anfragen wird sicherlich das ein oder andere gelungene Album übersehen - das Debütalbum des bayrischen Trios nun nicht mehr. Und das ist auch gut so.    

A Tale Of Golden Keys sind Hannes Neunhoeffer (Gesang, Gitarre, Piano) und Florian Dziajlo (Bass, Orgel, Gesang), die in Nürnberg leben, sowie Jonas Hauselt (Schlagzeug, Gesang), der regelmäßig zwischen Würzburg und Nürnberg pendeln muss. Nach zwei EPs in den letzten Jahren, nahmen sie gemeinsam mit ihrem Freund und Produzenten Jan Kerscher in dessen Studio „Ghost City Recordings“ die 10 Songs ihrer Debütalbums größtenteils live auf. Via Trickser wurde "Everything Went Down As Planned" im Oktober veröffentlicht und anschließend auf einer von Grand Hotel Van Cleef gebuchten Tour quer durch die Republik präsentiert. Im Frühjahr machen sich  A Tale Of Golden Keys erneut auf die Reise:

18.02.16 Würzburg, Kellerperle
20.02.16 Leipzig, Nato
22.02.16 Hannover, Kulturpalast Linden
23.02.16 Oberhausen, Druckluft
24.02.16 Ulm, Roxy
25.02.16 Duisburg, Krümelküche
26.02.16 Bielefeld, Bunker Ulmenwall
27.02.16 Stuttgart, Merlin
29.02.16 München, Kranhalle


Fans von Yesterday Shop, The Electric Club, Miles, Slut und Readymade, sowie Freunde melancholischen bis stürmischen Gitarrenpops aus deutschen Landen sollten sich die Termine vormerken und "Everything Went Down As Planned" eine Chance geben.  




Gleich mit dem wundervollen Opener „All Of This“ ziehen mich A Tale Of Golden Keys in ihren Kosmos. Ein dezentes Piano spielt nur einen Ton, eine wundervolle Stimme setzt ein. Nach 40 Sekunden kommt das Schlagzeug dazu, der Bass setzt wenig später ein. Auf diesem fragilen Fundament entfaltet sich der melancholische Song.
Diese Melancholie zieht sich durch das ganze Album, aber trotzdem klingen die Songs vorsichtig optimistisch. Und so handelt es sich hier um eine wärmende Melancholie, die mal tröstend, mal treibend und mal mal tanzend daherkommt. So wirken Zeilen wie „Everything Went Down As Planned“ dann auch überhaupt nicht pessimistisch, sondern am Ende sogar euphorisch. Das Cover mit Tyrannosaurus Rex, Velociraptor und Pterodactylus passt sich wunderbar ein, denn trotz der apokalyptischen Szenerie wirkt es nicht wirklich bedrohlich.
In ihrer eigenen Welt vertreiben A Tale of Golden Keys düstere Gedanken, zaubern wunderbare und zeitlose Melodien. Vielleicht atmen diese nicht immer den Zeitgeist, aber sie klingen super.
(Nicorola)




Und dieses ist, was es ist: ein grundsolides Indiepop-Album, das mehr nach 2005 als nach jetzt klingt und doch mit jedem mal Hören wächst. Und irgendwie ist es auch sehr beruhigend mal wieder vorwiegend verspielte und verzerrte Gitarren zu hören, als den hundersten Synthesizer im pluggernden Hintergrund. Ein Tasteninstrument gibt es zwar auch hier, aber das ist geschickt eingesetzt und zaubert wunderbare Klaviermelodien in die Songs. Ein Hauch von Melancholie, durchzieht das ganze Album, aber so richtig traurig scheint das alles nicht. Zwischentöne, Zwischengefühle. Der Klang ist warm und umarmend, die Songs mal melancholisch trotzig, mal treibend. Weil es eben kein nur traurig und nur fröhlich gibt. Und so sieht dann auch der Angriff der Dinosaurier auf dem Cover so gar nicht bedrohlich aus, sondern eher wie die idyllische Übernahme der Natur, gemalt wie für ein Kinderbuch – auch so ein Dazwischen. Dabei legt das Album eine angenehme Leichtigkeit an den Tag. Mit einem lässigen Schulterzucken läuft es vor sich hin, pfeift mal hier und da eine Melodie und ist dabei so unglaublich unaufgeregt.
(bedroomdisco)





4 Kommentare:

  1. Beim ersten Song musste ich mich ständig vergewissern, dass da nicht Coldplay läuft. Also die guten Coldplay.

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  2. In der Tat das besser Coldplay Album 2015. 7,5 Punkte

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  3. Die wenigsten Platten klingen nach Coldplay, die meisten sind aber besser als das neue Album von Coldplay. Auch dieses hier.

    6,5 Punkte

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