Biste Mode, dann schreibst du einen Verriss über das mittlerweile sechste Album von Mia.  Beispiele gefällig? Bitt...

Mia. - Biste Mode
























Biste Mode, dann schreibst du einen Verriss über das mittlerweile sechste Album von Mia. Beispiele gefällig? Bitteschön:

Die Gähnfabrik "Biste Mode" setzt den seit Jahren andauernden Sinkflug der fettnäpfchenerprobten Berliner fort. Ihre Live-Energie konnten sie nie auf Platte bannen, aber was sie zuletzt mit "Willkommen Im Club" und "Tacheles" ablieferten, hatte den muffigen Charme von Omas Häkeldeckchen. "Biste Mode" tanzt unter der bereits sehr niedrig angelegten Erwartungshaltung Limbo. (...)
In "United States Of Ich & Du" wagen Mia Elektro-Machtspiele mit ihrer Vergangenheit, bleiben aber altbacken und zahnlos. Die Selbstzitate "Sekunde" und das qualvoll jodelnde "Lauffeuer" geraten blutlos.
Mit "Queen", "Du Wirst Vermisst" und "Berg & Tal", bietet Madame Zeckentaxi, deren Nina Hagen-Werdung munter fortschreitet, erbärmlichen Kirmestechno im Stil von David Guetta und ihrem DSDS-Nachfolger DJ Antoine. In diesem Umfeld fällt selbst der schlageresque Titelsong "Biste Mode", in dem Mieze Katz' Stimme ein leichter Hauch Hildegard Knef umweht, positiv auf.
Nicht erst während "Schick Mich", dem Duett mit dem Ex-Polarkreis 18-Sänger Felix Räuber, würde man sogar lieber einer Frida Gold-Platte lauschen. All die bisher überstandenen Qualen sind jedoch nichts im Vergleich zu der Hölle, die einen in dem mit Tangowerk entstandenen "Geld" erwartet. Ein achtminütiges und komplett dumpfbackiges Wirrwarr, das so gerne Genre-Grenzen einreißen möchte, aber nur plump, blind und Kopf voran gegen Mauern rennt.
(laut)


Auch das achtminütige "Geld" als Abschlusstrack knüpft dort an, taugt dagegen allerdings nur als waschechter Rausschmeißer. Der Text ist kaum mehr als eine lose Wortsammlung und die Soundideen bleiben ein überdrehter Flickenteppich aus Clubbeats und Reggae-Rhythmen. Tatsächlich hält die Berliner Raveszene der Neunziger-Jahre wieder kratziger Einzug auf "Biste Mode", als es auf den letzten Mia.-Alben der Fall war. Offenbar standen jedoch die falschen Erinnerungen an diese Zeit Modell, denn die Umsetzung bleibt wenig stilecht.
So ist die "Berg & Tal"-Fahrt mit einem Beat untermalt, den Deichkind höchstens ironisch verwerten würden und Mieze Katz dazu schon mal vorgreift: "Das Feuilleton zerreißt mich". Nicht immer ist allerdings Angriff die beste Verteidigung, denn dafür müssten Mia., als Band nun schon 18 Jahre alt, in dieser Sparte erst einmal noch stattfinden. 
(Plattentests)


Und dann gibt es leider auch jede Menge mit größtmöglicher Brutalität auf Club und Dancefloor produzierte Electro-Stücke, die fast ausnahmslos misslungen sind und von Frida Gold stammen könnten, so tot und leer pumpen hier die Beats und Synthies. Schade um ein paar wirklich hübsche Lieder, aber mit diesem leider sehr geschmacksunsicheren Album gehen ehemalige Kernkompetenz und Bedeutung der Band weiter verloren.
(intro)


Musikalisch bewegen sich MIA. mittlerweile irgendwo zwischen DJ Antoine, Deichkind auf Ritalin und dem musikalischen Anspruch der Instrumentals zum Alltime-Smasher „Crazy Frog“. Mit Progressivität oder Progression hat dieses Album so viel zu tun wie Claus Weselsky mit einem „Schönes Wochenende“-Ticket. Mit anderen Worten: MIA. gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Ein bisschen Elektro mit „ein paar kritischen Aussagen“, die aber trotzdem wie ganz viel Zuckerguss schmecken, funktionieren heutzutage ja immer, gell?
(igittbaby)




Biste nicht Mode, dann ignorierst du Rummelplatz- und Großraumdisko-Musik ("Berg & Tal", "Queen", "Nachtgestalten" usw.) und Totalausfälle (u.a. "Brunowitzjacke", "Geld") und setzt die Häkchen in deiner iTunes Bibliothek nur bei Songs wie "Lauffeuer", "Biste Mode", "Sekunde", "Vielleicht bleib ich" sowie "Einmal mehr" und bildest dir ein "Biste Mode" wäre nur eine EP. 




Mia. unterwegs:
07.10.15 München, Backstage
08.10.15 Nürnberg, Hirsch
09.10.15 Wien (A), Flex
16.10.15 Zug (CH), Galvanik
17.10.15 Wiesbaden, Schlachthof
18.10.15 Krefeld, Kulturfabrik
22.10.15 Stuttgart, ClubCANN
23.10.15 Jena, F-Haus
24.10.15 Gießen, MUK
29.10.15 Wilhelmshaven, Pumpwerk
30.10.15 Leipzig, UT Connewitz
31.10.15 Worpswede, Music Hall
03.11.15 Köln, Live Music Hall
04.11.15 Hamburg, Große Freiheit 36
05.11.15 Berlin, Huxley's Neue Welt


3 Kommentare:

  1. Wie viele Punkte soll man geben, wenn man bei iTunes der Hälfte der Songs das Häkchen entziehen muss? Doch höchstens 5 Punkte, oder? Dafür müssten die anderen Songs aber wirklich toll sein. Sind sie aber nicht.

    4 Punkte

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