Nach etwas längerer Pause kommen die Stodart- und Gannon-Geschwister diese Woche mit einer neuen, ihrer vierten, Platt...

The Magic Numbers - Alias




















Nach etwas längerer Pause kommen die Stodart- und Gannon-Geschwister diese Woche mit einer neuen, ihrer vierten, Platte daher: "Alias" erscheint über 4 Jahre nach dem mediokren "The Runaway" und versucht mit 11 Songs in 51 Minuten einen besseren Eindruck zu hinterlassen als zuletzt.

Mit "Wake Up" und "You K(no)w" eröffnen Romeo (Gitarre, Gesang) & Michele Stodart (Bass, Gesang) und Angela (Keys, Gesang, Percussion) & Sean Gannon (Drums) das Album äußerst vielschichtig, progressiv und wendungsreich. In jeweils 6 Minuten werden alle Erwartungen und Spielregeln des Folkrock gebrochen. Man kann ein Album auch sicherlich einfacher und zugänglicher beginnen.
Die Single "Shot In The Dark" und "Roy Orbison" gehört zu den Highlights des Albums, das The Magic Numbers nicht nur in Harmoniegesang und opulentem Streicher-Bombast schwelgen, sondern auch die Folkrock- und Westcoast-Pop-Wege verlassen lässt und in 70er Jahre Soulpop- und Disco-Gefilde ("Thought I Wasn't Ready", "E.N.D.") führt.     




Beginnend mit dem sanften Dream-Pop von „Wake Up“, wo sich Piano und Harmoniegesänge, opulente Hymnik und gefährliche Gitarren, eine wüste Schrägheit und tiefe Traurigkeit vereinen. Ein atemberaubender Einstieg, auf den das zurückhaltende, mystische, mit Hintergrundstreichern versehene „You K(n)ow“ folgt. Für „Out In The Streets“ übernehmen Schlagzeug und Gitarren das Kommando, ausladender Indie-Rock-Pop, hymnisch und schrammelig zugleich. Mit der ersten Singleauskopplung „Shot In The Dark“ legen die Magic Numbers einen ihrer besten Songs vor. Magische Gitarrenakkorde, perfekter Laut-Leise-Wechsel, eine den Kosmos umarmende Melodie, zauberhafter Harmoniegesang, satte Gitarren. Besser geht’s nicht. Der große „Roy Orbison“ wird mit Streichern und Piano begrüßt, gar lieblich und melancholisch, zutiefst romantisch, zum Weinen schön, mit einem feierlich-pathetischen Ende, wie es dem Meister gebührt. Entzückenden 70er-Soft-Rock bieten die Magic Numbers mit „Thought I Wasn’t Ready“, während in „E.N.D.“ die Streicher wie einst beim Electric Light Orchestra ertönen und von einem lässigen Disco-Groove begleitet werden. Zum hymnischen Indie-Power-Pop avanciert der „Accidental Song“ und der Berauschtheit bei „Better Than Him“ kann sich einfach niemand entziehen. Mit dem Psychedelic-Gitarren-Rock von „Enough“ geht es leider schon in den Endspurt, der mit „Black Rose“ vollendet wird, wo samtweicher weiblicher Gesang auf krachende Gitarren trifft. Gespenstisch und gut. 
(Pop-Polit)


The Magic Numbers in Deutschland:

01.11.14 Hamburg, Logo
02.11.14 Frankfurt, Zoom


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