Von manchen Menschen wird die texanische Band Spoon seit Jahren als die Rettung und Zukunft des Indierock gefeiert. Während die Mitte der 90er Jahre noch recht indierockig begann, weichten die Herren aus Austin die Grenzen zu anderen Genres auf. Da schmeicheln inzwischen Soul und Pop, während Erdigkeit durch etwas Bluesrock simuliert und mit allerlei Effektgeräten höchste Radiokompatibilität sichergestellt wird. Mit den beiden routinierte Produzenten Joe Chiccarelli (Jason Mraz, Alanis Morrissette, The Strokes, The White Stripes, The Shins) und Dave Fridmann (Mercury Rev, The Flaming Lips, MGMG, Tame Impala, Ok Go) geht die Band kein Risiko ein.
Bereits mit “Ga ga ga ga ga” im Jahr 2007 fand die Band auf die Erfolgsspur. “Transference” im Jahr 2010 klang in meinen Ohren wieder einen Tick kantiger, aber die Verkaufszahlen wurden dadurch nicht gefährdet. Leider nutzt Spoon diese Freiheit nicht in meinem Sinn und so steht mit dem achten Werk “They want my soul” nun ein ziemlich belangloses Werk in den Regalen. Analog zu “Ga ga ga ga ga” sagt die Textzeile “Na-na, na-na, na-na” aus dem Song “Outlier” schon einiges über den Tiefgang der Songs.
Pitchfork stellt Fragen zu dem Album und beantwortet sie auch gleich selbst:
Pitchfork stellt Fragen zu dem Album und beantwortet sie auch gleich selbst:
So have Spoon gone soft? Have they been watered-down by commercially-minded collaborators? Have they crushed the DIY dream by leaving indie utopia label Merge? They Want My Soul makes such questions sound about as petty and irrelevant as the thousands of bands that have come and gone (or come, gone, and reunited) since Daniel and drummer Jim Eno started Spoon in the months just before Kurt Cobain's death. They didn't burn out. They're not fading away.The Guardian kommt zu diesem Fazit:
Meticulous production, a plethora of clever musical references: the danger of this kind of thing is that it sounds a little arid and clenched. There are definitely moments when that happens, when you long for Spoon to relax just a little, in a way befitting a band named after the longest, loosest track on Can’s Ege Bamyasi. But they’re outweighed by moments like the one when Outlier slowly fades into view, a thrilling mass of taut funk drumming and echoing organ stabs, when the prospect of what you might call Spoon’s critical mass being replaced by mass acceptance seems a likely bet.
Die Titel “Rent I Pay”, “Rainy taxi”, “Knock knock knock” und “Let me be mine” sind die relativen Höhepunkte auf dem weitgehend entspannt langweiligen Album.
Das Video zu “Inside out”:
Und das zu “Do you”:
Spoon 2014 in Deutschland:
- 02.11. Hamburg
- 04.11. Köln
5,5 Punkte
AntwortenLöschenAuch ich kann die Begeisterung für Spoon nicht ganz nachvollziehen. 6 Punkte
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