Anfang des Jahres erhielt Johnny Marr , ehemaliger Gitarrist und Songwriter von The Smiths, den Godlike Genius Award vom ...

Johnny Marr - The Messenger

















Anfang des Jahres erhielt Johnny Marr, ehemaliger Gitarrist und Songwriter von The Smiths, den Godlike Genius Award vom NME - dabei ist Marr das beste Beispiel für verschwendetes Genie.
Selbstverständlich hat Johnny Marr den Award für seine Leistung mit den Smiths verdient, doch eigentlich hätte dieser viel früher vergeben werden müssen, denn einerseits liegt deren letzten Album "Strangeways, Here We Come" mehr als 25 Jahre zurück und andererseits vergibt der NME diese Ehre seit 1999. 

Aber welchen musikalisch relevanten Beitrag leistete Marr in den letzten 25 Jahren? Er war Session-Musiker bei mindestens 28 anderen Künstlern (darunter einerseits Billy Bragg, Pet Shop Boys und Oasis, andererseits aber auch Girls Aloud), Teilzeitmitglied bei The The, Modest Mouse und The Cribs, sowie Gründungsmitglied der Projekte Electronic (mit Bernard Sumner und anfangs Karl Bartos und Neil Tennant) und 7 Worlds Collide (eine Wohltätigkeitsband von Neil Finn). Mit "Getting Away With It", "Get The Message" und "Disappointed" (alle von Electronic) fallen mir gerade einmal 3 prägnante Songs in 25 Jahren ein, die mit aus der Feder des Mannes stammen, der zuvor Klassiker wie "This Charming Man", "Bigmouth Strikes Again" oder "Girlfriend In A Coma" schrieb - mit einer Trefferquote von mindestens 3 pro Jahr. 

Dann gab es auch noch ein nicht besonders erwähnenswertes Album von Johnny Marr And The Healers ("Boomslang", 2003) und seit dieser Woche sein erstes Soloalbum "The Messenger". Marr singt selbst und gibt dabei eine passable Figur ab, bezeichnend dabei ist vielleicht, dass bei Electronic Bernard Sumner den Vorzug bei der Wahl des Sängers erhielt. Einige der 12 Songs auf "The Messenger" klingen tatsächlich ein wenig nach The Smiths, die meisten jedoch nach Electronic und alle würden mit Morrissey am Mikrofon ungemein gewinnen. 
Morrissey wird vermutlich, da er im Clinch mit dem NME liegt und obwohl er seit der Smiths-Trennung 9 teilweise wundervolle Solo-Alben ("Viva Hate", "Vauxhall And I" und "You Are The Quarry") veröffentlichte, niemals den Godlike Genius Award gewinnen.    

»The Messenger« ist ohne einen entrückten Charismatiker vom Format Morrisseys vielleicht kein Werk für die Rock’n’Roll Hall of Fame, aber trotzdem hat man sofort eine Lieblingsliederliste: den Haudrauf-Stakkato-Opener »The Right Thing Right«, den von prägnanten Gitarrenriffs getriebenen Singalong-Titeltrack, das Post-Punk-Gewitter »Word Starts Attack« und die nostalgische Smiths-inspirierte Pophymne »New Town Velocity«, in der Marr seine Teenagerzeit in Manchester beschwört.
(intro)


The northern soul stomp and soaring slide of The Right Thing Right declares that he is no longer ignoring his past. It pounds like Doves, albeit with Marr’s unmistakable guitar jangle. His vocals initially recall Liam Gallagher before giving way to shouting.
It’s quickly evident that Marr’s vocal compares poorly to the eloquence of his guitar work. Yet not everything works in that department, either. I Want the Heartbeat layers on decorative chops to disguise a pedestrian tune, badly.
The lighter touch of European Me recalls Electronic, but this invigoration is short-lived. The title track adopts a typically catchy Manchester swagger, but Generate! Generate! sounds entirely forced.
With expectations high indeed, it’s perhaps unfair to underline The Messenger’s shortcomings – and it’s worth noting that if the next Beady Eye album was to sound like this, it’d be celebrated as a considerable progression.
But muddy production does these tracks few favours. More upbeat numbers prevail, new-wave energy crackling; but lyrically Marr misfires often. One wonders how The Messenger could have been improved with a foil for Marr on board – a producer other than himself, perhaps.
Bonhomie emerges eventually. The Crack Up will prompt smiles, and the melody of New Town Velocity shimmers. Marr’s guitar work can be fascinating – but it’s forever shadowed by less-appealing vocal work.
In a year where the music industry is declaring guitar music a far-from-spent force, it’s a shame that one of the instrument’s leading lights lacks the shine on his own solo album that he’s successfully brought to other bands’ records. 
(BBC)

4 Kommentare:

  1. Johnny Marrs erstes wirkliches Soloalbum fällt doch rockiger aus als ich es erwartet hätte. Es bleibt zwar nicht alles hängen, aber einige schöne Gitarren-Melodien sind schon drauf. Mit "Lockdown" und "The Messenger" gibts auch zwei kleine Hits. 6,5 Punkte

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  2. Selbst das schlechteste Morrissey-Album ("Southpaw Grammar"?) liegt deutlich über diesen 6,5 Punkten.

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