I Am Kloot aus Manchester ist für mich der Inbegriff musikalischen Understatements. Die Herren John Bramwell, Peter Jobson und Andy Hargr...

I Am Kloot – Let It All In

cover
I Am Kloot aus Manchester ist für mich der Inbegriff musikalischen Understatements. Die Herren John Bramwell, Peter Jobson und Andy Hargreaves machen einfach ihr Ding. Noch im letzten Jahrtausend gegründet, stellten sich erst mit dem fünften Album “Sky at night” im Jahr 2010 erste wirklich erwähnenswerte Erfolge ein. Mit ihrem unaufgeregten Indierock mit viel Singer/Songwriter-Charme haben sie sich diese mehr als redlich verdient. Wie das Vorgängeralbum und das Debüt wurde auch “Let it all in” von Guy Garvey und Craig Potter produziert. Diese Tatsache liefert eine plausible Erklärung für ein paar Elbow-Momente und Orchester-Einwürfe, welche die intime Stimmung der Songs nicht wesentlich stören oder aufwerten und im Vergleich zu “Sky at night” auch zurückhaltender ausfallen.
Eigentlich machen I Am Kloot auf “Let it all in” das, was sie schon auf ihren ersten Alben taten und am besten können: Melancholische und reduzierte Songperlen für die Ewigkeit produzieren. Nur erhalten sie nun mehr Aufmerksamkeit. Und das ist gut so. Mit gefallen die Songs “Bullets”, “Let them all in”, “Masquerade” und “Some better days” besonders gut.
I am Kloot sind mit "Let It All In" grosso modo einen Schritt zurück und zwei nach vorne gegangen, denn man verzichtet zwar auf Experimente, liefert aber das ab, was man einfach seit jeher saugut draufhat: Reduziertes, in sich gekehrtes Liedgut mit sublimen Melodien und geistvollen Befunden zu Daseins-Stimmungen zwischen breit und dicht wie ein U-Boot, einsam und verlassen und natürlich Liebe und Desaster.
Leider kann ich nur mit einem mäßigen Live-Video zu “These days are mine” dienen:
I Am Kloot auf Tour:
  • 13.03. Köln
  • 14.03. Hamburg
  • 15.03. Dresden
  • 17.03. Berlin
  • 18.03. München
  • 19.03. Wien
  • 20.03. Dornbirn (Österreich)

7 Kommentare:

  1. Ich finde das Album beginnt etwas gediegen mit "Bullets" und bei "Hold Back the Light" musste ich sogar kurz an simply Red denken. Aber die positiven Assoziationen, als da wären Roddy Frame (vom songaufbau z.B. bei "Mouth On Me") oder Turin Brakes zu ihren guten Zeiten (also genau 1 Album lang), überwiegen dann am Ende doch deutlich. Und je öfter ich es höre umso besser gefallen mir sogar die eingangs erwähnten Lieder. Für mich noch einen Tacken stärker als "Sky At Night"

    8

    AntwortenLöschen
  2. Auf ein Konzert muss ich nicht noch mal gehen, da reichte das eine, die Platten sind jedoch immer gehaltvoll. So auch dieses Album: 8,5 Punkte.

    AntwortenLöschen
  3. Ingo, hier werde ich aber nur eine deiner beiden Achten eintragen!

    Meine Begeisterung kennt ihre Grenzen:

    6 Punkte

    AntwortenLöschen