Früher fand ich Neil Young und seine jeweils aktuellen Alben bestenfalls langweilig. Zu Grunge-Zeiten konnte ich ihm zumindest im Zusammenspiel mit Pearl Jam etwas abgewinnen. Wirklich gepackt hat mich erstmals das gewaltige “Le noise” vor zwei Jahren. Hat mich Young über die Jahre weichgekocht? Inzwischen gefällt mir sogar das mit seiner ab-und-zu Begleitband “Crazy Horse” eingespielte “Psychedelic pill”. Das aktuelle Werk ist Youngs 35. Album, dank monumentaler Songs wie “Driftin’ back” (knapp 28 Minuten), “Ramada Inn” (17 Minuten) und “Walk like a giant” (16:30) sein bislang “längster” Longplayer und nach “Americana” bereits seine zweite Veröffentlichung in diesem Jahr.
Manchmal war mir Neil Young zu weinerlich, seine Songs waren “folkig” oder sie verschwammen in Feedback-Orgien. Auf “Psychedelic pill” hat er für einfach die richtige Mischung gefunden. “Driftin’ back”, “Ramada Inn” und “She’s always dancing” sind die starken Höhepunkte und sie umreißen das breite Spektrum, welches Young abdeckt.
“Psychedelic pill” ist weder psychodelisch noch eine bitter Pille sondern einfach nur ein entspanntes Album, welches zum Jahresausklang gerne noch den ein oder anderen Hörer erfreuen darf. Wird Neil Young immer besser? Oder gefallen mir irgendwann gar seine älteren Platten?
Und sind wir doch mal ehrlich, solche Songs sind es, die wir von Neil Young und Crazy Horse hören wollen: Allerfeinster, epischer Rumpel-Rock’n’Roll mit sentimentalen Hymnen auf die Heimat („Born in Ontario“), windschiefen Liebenserklärungen an imaginäre Musen („She’s always dancing“) und sanften Balladen („Fort he love of man“). All dies bringt Neil Young auf diesem Album weitaus besser als in der jüngeren Vergangenheit unter und knüpft damit endlich wieder an seine frühen Großtaten an.
Das Video zu “Ramada Inn”:
Meine liebste Veröffentlichung von Crazy Horse ist ja deren Veröffentlichung mit Ian McNabb "Head Like A Rock". Aber "Psychdelic Pill" folgt gleich auf Platz 2
AntwortenLöschen8 Punkte
Volker und ich... wie immer Topf unde Deckel. 8 Punkte
AntwortenLöschenAuf Tour:
AntwortenLöschen02.06.13 Berlin
03.06.13 Hamburg
09.07.13 Köln
22.07.13 Stuttgart
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AntwortenLöschenNeben nasalem Gesang und zermürbenden Gitarrensoli gibt es einen Opener, der über 27 Minuten dauert, obwohl nach 47 Sekunden bereits alles gesagt ist. Wer seine Geduld mal so richtig strapazieren möchte, greife zu dieser Platte.
AntwortenLöschen4 Punkte
Seine Stimme kann ich nicht haben. Ich habe es wieder probiert mit dieser Platte, wird nichts mehr mit Neil Young und mir. In Punkten sicher nur 4.
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