Die erste Vorladung (XV)
Personalien:
Die aus Wales stammenden Brüder Joseph und Sebastian Keefe bilden derzeit zusammen mit Christina Schroeter und James Buckey das aktuelle Lineup der in Los Angeles angesiedelten Band Family Of The Year.
Tathergang:
Seit 2009 veröffentlichen Family Of The Year jährlich eine EP. Im gleichen Jahr erschien mit "Songbook" auch das erste Album, dem im Jahr danach eine europäische Version ("Our Songbook") mit leicht veränderter Trackliste folgte.
Während der Aufnahmen zu ihrem zweiten Album "Loma Vista" lebte das Quartett in einem gemeinsamen Apartment und nahm erstmals die Hilfe eines Produzenten, Wally Gagel, der für die "iTunes Originals" von Bon Iver, The Head And The Heart, Lykke Li, PJ Harvey u.v.a. verantwortlich ist, in Anspruch.
Plädoyer:
Für diesen soften Folkpop, der Freunden von Edward Sharpe, The Magic Numbers und Fleet Foxes gefallen dürfte und dem man seine Entstehung im sonnigen Kalifornien anzuhören meint, spricht noplace das Plädoyer, da er Family Of The Year unbedingt vor Gericht gestellt sehen wollte: perlender Indiepop mit choralen Einlagen sowie Bezügen zu 70s, ich hör da immer wieder ELO heraus.
Auch das Modewort "Knalleralbum" fiel im Zusammenhang mit "Loma Vista"...
Zeugen:
St Croix is possibly the best summation of the Family’s ethos, with bongos a-bonging in a courgette soup commune kind of way. Cheery and optimistic, yet yearning, if they claimed that they’d recorded the track in one take you wouldn’t be too surprised.
The single Diversity – which has a sort-of-NSFW video where the band’s clothes are literally pulled off them – is a gleeful empowerment stomp. Buried is the sort of hands-clapping composition that could accompany an advertising campaign for user-friendly technology, or a range of organic fruit, with its refrain of “bury me with my guitar”.
Elsewhere, Hero is a sunlit mellow strum held aloft by a large sing-along section about equal opportunity fighting. On closer Find It, one can imagine them surrounded by a choir of fellow travellers with great hair bellowing the big chorus from atop a cliff.
Loma Vista is a fine album of songs of love, longing and celebration that would sound at its best when cruising along a B road in a soft-top, or stumbled across while wandering around a free festival while a bit tipsy. It’s the sort of album that may well become a slow-burn word-of-mouth affair as FOTY’s reputation spreads.
(BBC)
Gleich ein halbes Dutzend Alben des großen Romantikers James Last tragen den Titel Beach Party. Dank numerischer Zusätze kann man sie recht gut voneinander unterscheiden. Das schönste Cover besitzt die 1971 veröffentlichte zweite Ausgabe, die von Kennern vor allem wegen der hervorragenden Version des Middle-Of-The-Road-Klassikers „Chirpy Chirpy Cheep Cheep“ geschätzt wird.
Auf der Plattenhülle sieht man eine Gruppe von nicht mehr ganz jungen Menschen, vermutlich James Last und sein Orchester, in Sommerbekleidung und zum Teil mit ihren Instrumenten in der Brandung stehen und lachen. Hört man „St. Croix“, den dritten Song der zu rezensierenden Platte, stellt man sich Family Of The Year in etwa so vor wie Last und seine Freunde, mit denen sich das Quartett auch sonst noch so einiges teilt: die Liebe zur absoluten Harmonie, etwa. Weiter muss man an die Beach Boys zu Still Cruisin’-Zeiten denken, was aber nicht so schlimm ist, wie es sich jetzt liest, betreffender Song ist nämlich durchaus ein Hit.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Lärm kommt ebenfalls vor auf Loma Vista, etwa in „The Stairs“, dem zweiten richtig guten Song auf dem Album, der zudem die schönsten Zeilen des Albums bevorratet. Da wird vom Abhängen auf der „door step, the door fuckin’ step“ gesungen, von den Nachbarn, die das total stört, vom Sonnenaufgang, von Zigaretten, von der Einsamkeit und von einem Waschbär. Das ist sympathisch und nachhaltiger als der Rest der Songs. Die rutschen eher so durch. Aber ist ja bei James Last ähnlich.
(Musikexpress)
Indizien und Beweismittel:
Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
Und wie sind die live?
AntwortenLöschen"der rest rutscht eher so durch..." ach, der musikexpress ist dumm. vor allem "buried" (der Tremeloes-Song) und "diversity" fetzen richtig, wobei man bei letztem Walk the Moon dahinter vermutet.
AntwortenLöschenbleibt mit den heartbreaks ganz oben in meinen jahrescharts.
9 Punkte
7 Punkte
AntwortenLöschenFamily Of The Year werden bei mir nicht Record Of The Year...
AntwortenLöschen6,5 Punkte