Schweden diente in letzter Zeit bei PvG vor allem als zuverlässiger Lieferant gitarrenlastiger Pop-Bands. Aber eigentlich passt zu Skandinavien doch mindestens ebenso gut kühler Elektro-Sound. Die Gruppe The Knife lieferte in dieser Richtung in den letzten Jahren absolut hörenswerte Alben (“Deep cuts” und “Silent shout”) ab, die hoffentlich vielen Lesern nicht unbekannt sind. Auch José González’ Coverversion von The Knifes Song “Heartbeat” brachte ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit. Karin Dreijer Andersson ist eine Hälfte des Duos. Vorher war sie Mitglied bei Honey Is Cool, einer schwedischen Indierock-Hoffnung, die sich im Jahr 2000 auflöste.
The Knife wurde 1999 von Karin und ihrem Bruder gegründet. Bislang brachten sie es auf drei Alben und einen Soundtrack. Das letzte Album “Silent shout” war sehr erfolgreich und machte die Band in Schweden äußerst populär. Das Duo nahm sich nach der Tour aber erst einmal eine Auszeit. Diese nutzte Karin Dreijer Andersson u. a. für einige Gastspiele. So lieh sie u. a. den Songs “What else is there?” von Röyksopp und “Slow” von dEUS ihre Stimme.
Nun beglückt uns Karin Dreijer Andersson unter dem Projektnamen Fever Ray mit ihrem gleichnamigen Soloalbum.
Natürlich sind die Ähnlichkeiten zu The Knife kaum zu leugnen, auf Upbeat-Songs wird allerdings verzichtet. Würde ich Musik nach Richtungen sortieren, würde Fever Ray wohl irgendwo bei “Trip Hop” landen.
Consequence of Sound meint:
Now, Andersson has released her own album under the nom de plume Fever Ray. The self-titled debut raises a lot of questions and only answers a few. Think of it as Lost with a Swedish accent. In the span of 10 songs, you’ll probably wonder: How did Andersson get to be so creepy? Why is this not a The Knife album? What do these songs even mean? If I’m so scared, why am I tapping my foot? […] Fever Ray is heavy on repetitive, synthetic beats that create chilly moments that can blur together if you’re not an attentive listener. Unsurprisingly, the standout moments are when the volume turns up a bit and Andersson’s voice shifts from indifferent to passionate.
Auf Datenträgern erscheint das Album erst im März. In bekannten Portalen und bei Klicktrack (zum Kauf und als Stream) ist es schon jetzt erhältlich.
“Fever Ray” ist nicht aufdringlich. Es kann im Hintergrund laufen, ohne dass es stört. Man kann ihm aber auch viel Aufmerksamkeit widmen und wird nicht enttäuscht. Ich lege es vor allem Menschen ans Herz, denen Portisheads “Third” vielleicht ein wenig zu steril aber nicht komplett unsympathisch ist.
Hier das Video zur ersten Single “If I had a heart”:
Ich bin mal gespannt, denn mit "Silent Shout" habe ich mich, obwohl es viele tolle Kritiken bekam, sehr sehr schwer getan...
AntwortenLöschenAuf "Silent shout" gefielen mir vor allem die treibenden Songs. Die getragenen fand ich langweilig. Hier fehlen die schnellen Sachen und die Platte gefällt mir komplett. Seltsam.
AntwortenLöschenFür mich bislang das "Album des Jahres". Aber Ghinzu möchte noch bewertet werden und die Editors kommen auch noch. Daher erst einmal 9 Punkte
AntwortenLöschenIch erhöhe auf 9,5 Punkte. In England schon erschienen, hier in drei Wochen erhältlich: Die Special Edition des Albums.
AntwortenLöschenAuch wenn mir "Silent Shout" von The Knife noch einen Tacken besser gefiel, fesselt auch dieses Album mich ungemein. Außerdem erzeugt es bei mir von der Stimmung her teilweise eine Art Propaganda Deja Vu.
AntwortenLöschen8 Punkt
Ich habe es mit The Knife versucht: fürchterlich.
AntwortenLöschenIch habe es mit Fever Ray versucht: bei Weitem nicht so fürchterlich, aber mehr als 5,5 Punkte sind bei mir nicht drin.