1992 veröffentlichte die Band Terry Hoax mit “Freedom Circus” ein großartiges Album. Die danach einsetzende Entwicklung führte zwar noch zu zwei weiteren hörenswerten Alben aber vor allem zur Auflösung der Band.
Im Zuge der Fury In The Slaughterhouse-Abschiedstournee kam es im Jahr 2008 zu einer aus meiner Sicht willkommen Reunion. Das Album “Band Of The Day” stellte das konservierte Äquivalent zu den Live-Auftritten dar: Die Band hatte einerseits noch die rockigen und mitreißenden Songs der älteren Werke darzubieten und gleichzeitig der Tatsache gerecht zu werden, dass sowohl sie als auch das Publikum gereift bis gealtert sind.
Nun erschien mit “Serious” das insgesamt sechste Studioalbum und somit das zweite nach dem Comeback. Laut Eigenwerbung handelt es sich dabei um das beste Album der Band seit “Freedom circus”. Müsste ich es mit diesem vergleichen, würde ich vor allem auf den dort enthaltenen Song “Hot heyday” und dessen Pop-Feeling verweisen. Es liegen tatsächlich 20 Jahre zwischen “Freedom circus” und “Serious”. Und anscheinend hat sich die Band um Oliver Perau entschlossen, die alten rockigen Tage ein Stück weit hinter sich zu lassen. Der Vergleich zu Fury In the Slaughterhouse lag und liegt wegen der räumlichen Nähe nahe. Und während in der Vergangenheit Terry Hoax klar die rockigere Alternative darstellte, erinnert die Band nun stellenweise (z. B. während des Songs “Sense of pleasure”) an die musikalisch verblichenen Furys. “Serious” ist ein unaufgeregtes und über weite Strecken gewöhnliches Rockpop-Album ohne Ausfälle. Die Energie der älteren Werke wird durch abgeklärte Arrangements ersetzt. Ja, wir werden alle nicht jünger und Terry Hoax hilft uns dabei dies zu erkennen und damit würdig umzugehen. Trotzdem ich hoffe ich, dass auf der Tour im Frühling wieder mächtig gerockt wird. Da ich nicht darauf wetten würde, dass weitere Alben der Band erscheinen, könnten leider auch deren Tour-Tage irgendwann endgültig gezählt sein…
Rockszene.de meint:
Mit diesem sehr vielseitigen mit sehr viel Liebe zum Detail sorgsam produzierten Album setzen sich Terry Hoax gekonnt zwischen alle möglichen Stühle, ohne schmerzhaft auf den Hosenboden zu plumpsen.
Hervorzuheben sind “What are you here for?” und das für Terry Hoax-Verhältnisse exotisch klingende “Istanbul”.
Wer überprüfen möchte, ob er mehr oder weniger stark als die Band gealtert ist sollte eine dieser Gelegenheiten wahrnehmen:
- 23.03. Hannover
- 31.03. Alfeld
- 04.04. Brilon
- 05.04. Osnabrück
- 12.04. Bielefeld
- 13.04. Oldenburg
- 14.04. Brunsbüttel
- 19.04. Berlin
- 20.04. Braunschweig
- 24.04. Köln
- 25.05. Frankfurt
- 26.04. Göttingen
- 27.04. Essen
- 28.04. Kiel
- 11.05. Hildesheim
- 12.05. Annaberg
- 17.05. Hamburg
- 18.05. Lübeck
Dort gibt es Snippets als Stream.
Ach, die gibt's auch noch (oder wieder)? Ich erinnere mich immer noch gerne an ihr "Policy of truth" Cover. Das war toll!
AntwortenLöschenGenau diese beiden Gedanken hatte ich auch!
AntwortenLöschenEin solides Rock-Album, weniger schlimm als befürchtet.
AntwortenLöschen5,5 Punkte
6,5 Punkte. Platten muss die Band aus meiner Sicht nicht mehr veröffentlichen. Aber wehe, die Auftritte in Hannover werden nicht fortgeführt!
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