Das Interessanteste, was man über Nada Surfs letzte Platte, das Coveralbum „If I Had A Hi-Fi“ (2010), sagen kann, ist, dass die aus Milwaukee stammende Noise Rock Band IfIHadAHiFi ihre nächste Platte wohl „Nada Surf“ nennen möchte.
Über „The Stars Are Indifferent To Astronomy“, das siegte Studioalbum von Matthew Caws, Daniel Lorca und Ira Elliot, kann man zumindest berichten, dass das Trio auch im 20. Jahr ihres Bestehens noch nicht lahm und müde geworden ist.
Hier wird im Vergleich zum letzten Album mit eigenen Stücken („Lucky“, 2008) wieder gehörig das Tempo angezogen und ein zweiter Gitarrist (Doug Gillard, ein langjähriges Mitglied von Guided By Voices) hilft beim ordentlichen Gitarrensound. Mit dem Produzenten Chris Shaw, der auch früher bereits für Nada Surf an den Reglern saß, ist zudem ein alter Bekannter an Bord, um sie auf ihrer Frischzellenkur zu begleiten. Ein Powerpop-Stück reiht sich nahtlos an das andere und man horcht erfreut auf, wenn einmal kurz inne gehalten wird oder Martin Wank (Calexico) mit seinem Flügelhorn im Song „Let The Fight Do The Fighting“ dafür sorgt, dass nicht alles zu gleichmäßig ausfällt.
Für mich herrscht hier zu viel Gleichklang und das Bestreben nach Juvenilität doch teilweise zu bemüht. Wem es ebenso ergeht, sollte vielleicht zur Deluxe Version der Platte greifen, denn diese liefert auf einer zweiten CD 5 Songs des Albums in akustischer Version.
Und siehe da: Die Gitarren beißen wieder mehr – süchtigmachendender Singalongpop plus sixstring heaven. Da gehen die Daumen nach oben – und die Zeigefinger wiederholt auf die Playtaste. Kann den ganzen Tag laufen, dazwischen ein paar alte Sugar- , Lemonheads- und Teenage Fanclub-Klassiker, fertig ist der entspannte Indierock-Sonntag. Zum Fanglück folgen in den nächsten Wochen auch noch Deutschland-Konzerttermine! Lohnt auf alle Fälle, denn die Band ist sich und den Fans trotz mehrfachem Auf und Ab in kommerzieller Hinsicht letztlich immer treu geblieben. The stars are indifferent to the indierockers.
Nada Surf in Deutschland:
25.02.12 München, Backstage Werk
26.02.12 Berlin, Huxley’s
27.02.12 Hamburg, Markthalle
28.02.12 Köln, Live Music Hall
Überraschungsfrei, aber auf hohem Niveau wie immer.
AntwortenLöschen7 Punkte
Die Kunst bei Platten von Nada Surf besteht ja immer darin, die zwei Hits zu finden ohne sich zu lange durch den ganzen Emo-Gitarrensumpf zu schleppen. Hab noch nie geschafft, ne ganze Platte durchzuhören. Aber für 1,2 mixtapefähige Hits ist ja jede Platte doch irgendwie gut.
AntwortenLöschenSo sehr ich Nada Surf auch schätze, die Alben werden immer langweiliger. 5,5 Punkte
AntwortenLöschenWären es nicht Nada Surf, würde ich davon vermutlich wohl keine Notiz nehmen.
AntwortenLöschen6,5 Punkte
6,5
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