Mitten in den Hochzeiten des Britpop tauchte in England eine Band namens Drugstore auf, die musikalisch eher in die Vereinigten Staaten und Mexiko sowie nach Alt. Country und Alternative Rock schielte. Die Gruppe um die brasilianische Sängerin Isabel Monteiro entlieh sich ihren Namen dem Film "Drugstore Cowboy" von Gus Van Sant, tourte mit Jeff Buckley und Radiohead, nahm ein Duett mit Thom Yorke ("El President") auf, veröffentlichte 3 Alben und verschliss dabei 3 Labels. 2001 waren die letzten neuen musikalischen Töne zu hören. Es folgte noch eine Zusammenstellung mit B-Seiten und Out-Takes, bevor sich die Monteiro und ihre Cowboys ins Ungewisse verabschiedeten.
Heute wissen wir Dank Isabel Monteiros Blog zumindest, welchen Weg ihr Leben nach 2002 nahm, nämlich einen hinein in Depressionen, Selbstmordgedanken und Obdachlosigkeit.
Dennoch können wir nach über 9 Jahren mit "Anatomy" wieder ein neues Album von Drugstore in den Händen halten. Monteiro hat also die Kurve bekommen, neue Mitstreiter und ein frisches Label (Rocket Girl) gefunden und verarbeitet nun in 11 Titel ihre Erlebnisse und Erfahrungen der letzten Jahre. Die Entstehungsgeschichte der Songs ist auf dem Blog zur Platte (und die Seite mit den Demos) sehr schön nachzuvollziehen.
Musikalisch bewegen sich Drugstore in bekannten Gefilden: Isabel Monteiros rauchige Stimme steht im Mittelpunkt und wird von minimalistischen Arrangements (akustische Gitarre, Slide-Gitarre, dezentes Schlagzeug) dezent unterstützt. Etwas opulenter wird es hingegen nur in "Clouds", in dem neben einem Piano auch noch Streicher zum Tragen kommen. Das Glockenspiel in "Can't Stop Me Now" darf auch nicht unerwähnt bleiben.
Die Vorgeschichte lässt erahnen, dass hauptsächlich balladeske, melancholische Töne angeschlagen werden ("Lights Out"). Ausnahmen bilden der Opener (und gleichzeitig erste Single) "Sweet Chili Girl", der einem Tarantino-Soundtrack oder dem Geist des späten Nick Cave entsprungen sein könnte, und "Standing Still", welches mit bewährten Laut/Leise-Stilelementen spielt.
Heute wissen wir Dank Isabel Monteiros Blog zumindest, welchen Weg ihr Leben nach 2002 nahm, nämlich einen hinein in Depressionen, Selbstmordgedanken und Obdachlosigkeit.
Dennoch können wir nach über 9 Jahren mit "Anatomy" wieder ein neues Album von Drugstore in den Händen halten. Monteiro hat also die Kurve bekommen, neue Mitstreiter und ein frisches Label (Rocket Girl) gefunden und verarbeitet nun in 11 Titel ihre Erlebnisse und Erfahrungen der letzten Jahre. Die Entstehungsgeschichte der Songs ist auf dem Blog zur Platte (und die Seite mit den Demos) sehr schön nachzuvollziehen.
Musikalisch bewegen sich Drugstore in bekannten Gefilden: Isabel Monteiros rauchige Stimme steht im Mittelpunkt und wird von minimalistischen Arrangements (akustische Gitarre, Slide-Gitarre, dezentes Schlagzeug) dezent unterstützt. Etwas opulenter wird es hingegen nur in "Clouds", in dem neben einem Piano auch noch Streicher zum Tragen kommen. Das Glockenspiel in "Can't Stop Me Now" darf auch nicht unerwähnt bleiben.
Die Vorgeschichte lässt erahnen, dass hauptsächlich balladeske, melancholische Töne angeschlagen werden ("Lights Out"). Ausnahmen bilden der Opener (und gleichzeitig erste Single) "Sweet Chili Girl", der einem Tarantino-Soundtrack oder dem Geist des späten Nick Cave entsprungen sein könnte, und "Standing Still", welches mit bewährten Laut/Leise-Stilelementen spielt.
Leider gibt es zum Album kein Video und nur Mini-Previews von einigen Sekunden, daher hier zur Erinnerung das "El President" Video und zumindest ein Song als Demoversion:
Musikalisch bewegen sich Drugstore, früher wie auch heute, im Bereich des alternativen Country mit Folk Einschlag. Isabels rauchige, aber trotzdem verträumte, Stimme ist zu jedem Zeitpunkt der Anker der einzelnen Songs auf Anatomy. Dies wird durch die stark minimalistischen Arrangements deutlich unterstrichen: Melancholische Gitarren und andere Seiteninstrumente werden sparsam eingesetzt und sollen bestenfalls die passende Untermalung bzw. das passende Bühnenbild für den eigentlichen Star, ihre Stimme, liefern. In dieses musikalische Nest wird dann Isabels Stimme gebettet, allzeit präsent und silbrig, nimmt sie einen mit auf eine gedankliche Reise.
Anatomy ist keine musikalische Offenbarung zeugt aber von enormer Intimität, Intensität und Ehrlichkeit. Drugstore beleuchten auf ihrer vierten LP sowohl gute, als auch schlechte Zeiten und verpacken diese Anekdoten in ein ansprechendes musikalisches Gerüst. “It’s painfully intimate, shamelessly simple, devastatingly sad and right in the middle of a fucked-up seascape, the twisted heart of our little Drugstore beast is still beating pretty.” sagt Isabel überzeugt und hat Recht damit: Ihr Herz schlägt immer noch.
(bedroomdisco.de)
Abwechlungsreich. 7,5 Punkte
AntwortenLöschenKommt nicht an die ersten beiden Alben heran, aber dennoch ein schönes Lebenszeichen.
AntwortenLöschen7 Punkte
Sehr zurückgenommen und daher wohl wenig Aufmerksamkeit erzeugend. Aber schön
AntwortenLöschen7