Die erste Vorladung (IV)
Personalien:
"Von den blauen Bergen kommen wir, von den Bergen, ach so weit von hier." Mit diesem Kinderlied könnten Cloud Control passend ihre Konzerte eröffnen, denn das Quartett stammt tatsächlich aus den Blue Montains in der Nähe von Sidney, Australien.
Cloud Control sind Alistar Wright (Gesang, Gitarre), Jeremy Kelshaw (Bass) und das Geschwisterpaar Heidi und Ulrich Lenffer (Gesang, Keyboards / Schlagzeug).
Tathergang:
Seit 2007 musizieren die 4 gemeinsam und können auf einen erfolgreichen Karriere-Start zurückblicken, denn gleich der erste Bandwettbewerb konnte gewonnen werden. 2008 folgte die "Cloud Control" EP, die der Band Gehör im australischen Radio verschaffte. 2010 erschien mit "Bliss Release" der erste Longplayer, der in Australien so ziemlich jeden Preis einheimste, aber über ein Jahr brauchte, um zu uns zu gelangen.
Plädoyer:
Drei Stilmerkmale haben sich Cloud Control zu eigen gemacht: Da wäre als Erstes der allgegenwärtige Harmoniegesang, der aber weniger pastoral und pathetisch erklingt als bei den Fleet Foxes und Dank Heidi Lenffer, die bei "Beast Of Love" auch allein vors Mikro tritt, eine weibliche Note bekommt. Zweitens der Psychedelic-Rock-Touch, der einige Titel prägt, sei es durch wabernde Gitarren ("My Fear #2") oder wogende Orgelsounds ("The Rolling Stones") und einen nach Räucherstäbchen suchen lässt. Und Drittens der 60s Pop-Flair ("Hollow Drums"), der Namen wie The Mamas & The Papas oder Scott McKenzie in Erinnerung ruft, auch wenn man sich nicht direkt Blumen ins Haar steckt. So weit geht die Begeisterung dann doch nicht.
Zeugen:
Mit "Meditation Song #2 (Why, Oh Why)" legen sie mit Harmonie-Gesang und einem mitreißenden Groove los, nur um dann mit "There's Nothing In The Water We Can't Fight" den Hit der Platte nachzuschieben, denn Alister Wrights leicht quäkiger Gesang weiß mitzureißen. Cloud Control wirken mit ihrem Folk-Psychedelic-Rock nie verträumt, orientieren sich dabei mal an den Fleet Foxes, mal blitzt Port O'Brien durch und gemischt wird das Ganze mit verzerrten Klängen. Manche Songs sind mehr anstrengend als Ohrwürmer und trällern einfach vor sich hin, doch zum großen Teil heben sie sich angenehm vom restlichen Folk dieser Tage ab.
(sallys.net)
Gediegene Stimmen, gerne auch mal mit weiblichem Duett und verhallend. Die passenden sweet melodies. Das passende Arrangement mit Tamborine und Co. Auf der anderen Seite findet sich das progressive Rock-Gegenstück. Ausufernde Gitarren, treibend schillernde Keyboards, fettes Schlagzeug. Hört sich nun doch etwas schwierig an, diese beiden Komponenten miteinander zu verbinden. Cloud Control schaffen auf ihrem Debüt-Album „Bliss Release“ jedoch die perfekte Symbiose aus Folk und Prog, ohne dass einer der beiden Stile im Vordergrund steht. Gleich zu Beginn darf sich der progressive Anteil mit dem „Meditation Song #2 (Why, Oh Why)“ gehörig ausleben um dann bei „There`s Nothing In The Water We Can`t Fight“ dem Folk den Vortritt zu lassen. Danach jedoch verbinden und unterstützen sich beide Stile, werden praktisch eins. Hinzu packt das Quartett dann noch ne klitze kleine Prise Pop. Dies hört sich gut an. Ziemlich gut sogar.Indizien und Beweismittel:
(hurricanebar.de)
Ortstermin:
22.09.11 München, 59:1
Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
Für diese Hippie-Kids gibt es:
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