„Ein Adam Green in musikalischer Topform!" So bewirbt die Plattenfirma derzeit in Zeitungsannoncen dessen neuestes Album „ Minor Love ...

Adam Green - Minor Love

















„Ein Adam Green in musikalischer Topform!" So bewirbt die Plattenfirma derzeit in Zeitungsannoncen dessen neuestes Album „Minor Love". Doch nachdem man sich von „Breaking Locks" bis „You Blacken My Stay" in einer guten halben Stunde durch 14 Titel gehört hat und von Orgel-Exerzitien („Give Them A Token") über vermeintliche Velvet Underground-Coverversionen („What Makes Him Act So Bad"), zeitlosen Crooner-Pop („Cigarette Burns Forever") und melancholischen bis traurigen Folk („Boss Inside") zu Schrammel-Rock („Oh Sucks") stolperte, stellt sich die Frage, in welcher Form Adam Green dann bitteschön bei „Friends Of Mine" gewesen sein soll.





„Buddy Bradley" Video


„Minor Love" erhält durchaus positive Kritiken, man darf also gespannt sein, ob der Indie-Hasselhoff - nur Erfolge in Deutschland und der Rest der Welt fragt sich warum - hier mehr Punkte einsammelt als zuletzt:

(...) Die Songstrukturen erweisen sich als klar und überschaubar definiert, auf Streicher oder ausufernde Chöre wartet man vergebens. Nach wie vor pendelt der Sound des Crooners zwischen der Einfachheit eines Kinderlieds und Vaudeville-Abenteuer - nur schillert eben alles weniger aufgeregt.

Schlichtes Gitarrenspiel prägt sanft und im 4/4-Takt schunkelnde Songs wie "Breaking Locks", "Give Them A Token" oder "Castles And Tassels", um die sich weiche Arrangements aus Orgel, Glockenspiel, Oboe oder nostalgische Synthiebeats ranken.

Während er sich einerseits mit der Akustischen als traditioneller Singer/Songwriter präsentiert ("Boss Inside", "Don't Call Me Uncle"), taucht er daneben mal in Velvet Underground-Soundflächen ("What Makes Him Act So Bad") ein, schrammelt in LoFi-Manier ("Oh Shucks"), versucht sich im Funkrock ("Lockout") oder Worldbeat ("Goblin").

Green verzichtet auf betonte Extrovertiertheit respektive erzwungene Blödeleien - die neue Nachdenklichkeit steht ihm außerordentlich gut. "Minor Love" kommt als rundum gelungenes Werk, auf dem Green seinen einstigen Antifolk-Gestus wieder zur Geltung bringt und zu neuer Lässigkeit findet. Fast wünscht man sich, sein Liebesleid möge noch etwas andauern.
(laut.de)





„Cigarette Burns Forever" Video


Adam Green live bestimmt auch in Topform:
18.02.10 Hamburg, Über & Gefährlich
19.02.10 Köln, Gloria
20.02.10 Berlin, Postbahnhof
23.02.10 München, Freiheizhalle

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