Obwohl mich das Label Full Time Hobby bisher mit einer Vielzahl an Veröffentlichungen, gennant seien hier exemplarisch Tunng, Diagrams, Erland & The Carnival, The Leisure Society und The Magnetic North, bekam ich es doch ein wenig mit der Angst zu tun, als ich im Beipackzettel zu "Each Other" laß, dass Aidan Knights Begleitband ein Kollektiv aus Klassik-Nerds, Jazz-Fanatikern und experimentellen Musikern ist.
Nach dem ersten Hördurchlauf des mit knapp 34 Minuten etwas kurz geratenen Albums war ich aber beruhigt, denn entweder Aidan Knight oder sein Produzent Marcus Paquin (The National, Arcade Fire, Local Natives) haben Olivier Clements, David Barry, Colin Nealis und Julia Knight, die auch 5 der 8 Titel mit komponierten, im Zaum gehalten, so dass experimentelle Jazz-Auswüchse ausbleiben. Statt dessen wird Knights Folkrock, der mit warmen Bariton vorgetragen wird, durch den Einsatz von Hammond Orgel, Piano, Flügelhorn oder Retro-Synthesizern gezielt erweitert und bleibt jederzeit spannend, selbst wenn sich ein Song wie "The Arp" bedrohlich der 7-Minuten-Marke nähert. Meine persönlichen Highlights sind "Funeral Singers", "What Light (Never Goes Dim)" und "You Are Not Here".
"Each Other" ist nach "Versicolour" (2010) und "Small Reveal" (2012) das dritte Album des kanadischen Singer/Songwriters, Fans von Dan Mangan, The Antlers, Andrew Bird oder Damien Jurado zu empfehlen und ab dem 22. Januar im Plattenladen erhältlich.
Das inflationär gebrauchte »sich in der Musik verlieren können« scheint in diesen knapp 33 Minuten tatsächlich möglich. Acht Songs, die die Zeit stillstehen lassen, wunderbar schimmernde Kunstwerke, die selbst über dunkelste Momente hinwegtrösten können. Dazu eine Stimme, so wohlig anschmiegsam wie Omas Lieblingswolldecke. Es wäre einfach vermessen, hier einzelne Highlights herauszuheben, einzig der Drang zum ständigen Betätigen der Repeat-Taste scheint erwähnenswert.
(intro)
Knight’s third album sets us adrift in a sea of opulent, folksy-pop. It might be short, running a shade over thirty minutes, but in just eight tracks he packs together the bittersweet melancholia of Sufjan Stevens (‘St. Christina’), the lush arrangements of Andrew Bird (‘What Light (Never Goes Dim)’) and the wistful vocals of Jeff Buckley (‘All Clear’). It pays off on Knight’s early promise, showing that while he might not be as prolific as his contemporaries, he’s more than their musical equal. “I know there’s power left in the way we sing to each other” intones Knight on standout track ‘Funeral Singers’: ‘Each Other’ proof positive that sentiment is true.
(Loud And Quiet)
Aidan Knight (mit Half Moon Run) in Deutschalnd:
17.02.16 Köln, Gloria
23.02.16 Hamburg, Fabrik
24.02.16 Berlin, Heimathafen
28.02.16 München, Technikum
6,5 Punkte
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