Der beste The Cardigans-Song des Jahres findet sich überraschender Weise nicht auf "Animal Heart", dem Solodebüt von Nina Persson, sondern auf "Shakers Love", dem dritten Album von Brothers Of End.
Das liegt zum einen daran, dass Nina Persson in "Heat" als Gastsängerin auftaucht und zum anderen daran, dass Bengt Lagerberg und Lars-Olof Johansson Ståle Mitglieder der derzeit ruhenden Cardigans sind.
Zusammen mit ihrem Jugendfreund Mattias Areskog, der als Journalist und Musiker (u.a. bei Marit Bergman, Friska Viljor und Anna Ternheim) tätig ist, gründeten sie 2007 die Brothers Of End und veröffentlichten mit "The End" (2009) und "Mount Inside" (2011) bereits zwei Alben.
Auf "Shakers Love" schippert das schwedische Trio gemütlich bis behäbig durch düsteren, unheilvollen Folk, lassen Folk, Blues, Psychdelic Rock und Americana anklingen, die Songs von Streichern oder wabernden Orgelklängen untermalen und neben Nina Persson auch noch Erika Rosén und Christine Owman mitmusizieren.
Die Düsternis der Songs auf Shakers Love ist dabei nicht unbedingt offensichtlich. Im Gegenteil, bisweilen kommen sie folkloristisch, flott und beschwingt daher. Die Lieder sind harmonisch, leicht, schlicht und oft wohl von einer gespielten Naivität, so dass es manchmal fast schon dümmlich anmutet. Wie gewollt das alles ist, offenbart sich dann jedoch vor allem in den Texten. Das Duett Heat etwa säuselt so zartschmelzend und melancholisch vom Glück und Unglück alter Liebe, dass die unverblümten Lyrics im Kontrast dazu beinahe zynisch wirken.
Das dritte Album von Brothers of End ist eine ruhige Scheibe mit gelungenen Gesangsharmonien, die dezent und streckenweise puderzuckrig klingen und damit von der tiefen Ernsthaftigkeit von »Shakers Love« ablenken. Es ist ein Album zum hin- und zuhören, wie geschaffen für lange Winterabende. Aber, wie gesagt: Fröhlich ist anders. Definitiv.
(alternativmusik)
Scheinen – das ist das richtige Stichwort. Auf dem Cover des dritten Brothers of End Album, namens “Shakers Love”, sind drei zerschundene Ruderer zu sehen, die auf den unendlichen Weiten eines vom Mondlicht beschienen Ozeans dahintreiben. Verloren und ausgemergelt wirken sie und stehen somit in starken Kontrast zu dem herrlichen Firmament, das sich über ihnen auftürmt. Jener Anblick ist gleichzeitig Sinnbild für den Sound des gerade erst erschienenen neusten Werks von Lasse, Mattias und Bengt, denn bei “Shakers Love” trifft Sanftmut auf Korrosion, Liebe auf Hass. Wieder sind es elf Geschichten, die die Brothers of End ihren Hörern auf dem entsprechenden Album erzählen wollen. Vom getragenen Opener “Always Been Afraid” über das ergreifende Instrumentalstück “Ån”, die Lagerfeuerhymne “Drawing Circles”, das bluesig-karge “Tired Minds” bis hin zum fast schon optimistisch dreinblickenden “Turpentine” bietet “Shakers Love” die komplette Bandbreite an Gefühlen. Zudem luden sich die Brothers of End für die Songs “Baby Love” und “Heat” zwei prominente Gastsängerinnen ein.
(kultmucke)
6,5 Puntke
AntwortenLöschenHätte die Nina mal besser bei allen Songs mitgesungen. So sind es dann nur 5,5 Punkte.
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