Es ist ein Leichtes von der gestrigen Queens Of The Stone Age -Vorstellung zur heutigen von Jimmy Eat World überzuleiten...

Jimmy Eat World - Damage

















Es ist ein Leichtes von der gestrigen Queens Of The Stone Age-Vorstellung zur heutigen von Jimmy Eat World überzuleiten, da sich Alain Johannes als verbindendes Glied hervorragend eignet: Johannes war von 2005 bis 2007 festes Mitglied der Queens Of The Stone Age und bereits zuvor, wie auch danach, an den Reglern für Josh Homme & Co. tätig. Für "Damage", das insgesamt achte Studioalbum von Jimmy Eat World und ihr erstes bei RCA Records, kletterte er auf den Produzentensessel und stellte sein Haus in Los Angeles für die Aufnahmen zur Verfügung. 
Damit verließen Jim Adkins, Tom Linton, Rick Burch und Zach Lind ihr gewohntes Terrain - schließlich wurden zuletzt "Chase The Light" (2007) und "Invented" (2010) im eigenen Proberaum in Arizona aufgenommen - und beschränkten sich aufs Notwendigste (10 Titel in 38 Minuten). Stellt sich die Frage, ob man diese Veränderungen auch hört und ob sie sich ausgezahlt haben. Hier die Antworten:
    
Das Album kommt wieder etwas geerdeter als sein Vorgänger "Invented" daher. Der Popanteil wurde leicht zurückgefahren, mit der Betonung auf leicht. Die Amerikaner scheinen sich in ihrer etwas behäbigen Rockmusikvariante der letzten Platten wohlzufühlen.
Leider wirken einige Songs beliebig und austauschbar. "Lean" zum Beispiel zieht spurlos am Ohr vorbei und dringt nicht ins Herz. Oder "Byebyelove", bei dem die Schreibweise des Titels das einzig Interessante bleibt.
Aber zum Glück finden sich auf "Damage" auch einige Ohrwürmer. So poppig-aalglatt das Arrangement des Titelsongs auch daherkommen mag: Der Refrain setzt sich sofort im Kopf fest, beim zweiten Hören pfeift man schon mit. Ähnliches gilt für "I Will Steal You Right Back", überhaupt hinterlassen die schnelleren Songs einen besseren Eindruck als die langsameren.
Einiges auf der neuen Jimmy Eat World berührt, anderes nicht. Kein Song ist wirklich schlecht. "You Were Good" stimmt als Fazit leider nur bedingt, "You Were Okay" wäre treffender. Aber man kann ihnen einfach nicht böse sein.
(laut.de)


Während frühere Scheiben das Gefühl vermittelten, da wären Künstler am Werk gewesen, die genau dieses Album genau so aufnehmen mussten, um die gemeinsame Vision zu verwirklichen, ist "Damage" (einmal mehr nach 2007 und 2010) ein Album, das einen mittelmäßigen und oft gehörten Song an den anderen reiht, das mit der ersten Single-Auskopplung "I Will Steal You Back", dem sehr rockigen "How'd You Have Me", dem ganz netten Akustikgitarren-Rock-Titelsong oder dem ziemlich fetzigen "No, Never" sicherlich einige nette Stücke zu bieten hat ... aber "nett" gibt's eben auch von einer Trillion weiterer, ähnlich gelagerter Bands. Die Ausnahme ist hier tatsächlich "I Will Steal You Back", klugerweise zur ersten Single gekürt, das zumindest ein bisschen den Charme der kommerziell wie künstlerisch wohl erfolgreichsten Bandphase rund um die Jahrtausendwende aufzufangen vermag.

Abgesehen von den genannten Beispielen zeichnet sich "Damage" darüber hinaus vor allem durch Füllmaterial und Songs aus, die halbherzig komponiert und auf den Markt geschmissen wirken. Und das eben von dieser Band, die sich bei aller Radio- und MTViva-Tauglichkeit bis vor ein paar Jahren irgendwie auch immer durch das Fünkchen Extra ausgezeichnet hat. Schade. "Damage" tut sicherlich keinem weh, vor allem nicht denjenigen Fans, die die Band erst mit ihren letzten zwei Alben kennen- und lieben gelernt haben (die könnten mit diesem Album sogar einigermaßen glücklich sein), aber so richtig reißen wird das wohl auch niemanden mehr.
(metal.de)

Die Vorgänger waren mal mehr ("Futures") und mal weniger ("Invented") gelungen. Gerade letzteres Werk von 2010 krankte an einer weichgespülten Produktion und einer geradezu aufdringlichen Schwülstigkeit. Jene hält auch partiell auf ihrem neuen Album "Damage" Einzug. Doch die deutlich ruppigere Umsetzung von Arrangements und Instrumentierung sowie eine gesunde Portion Spontaneität garantieren ein deutlich befriedigenderes Hör-Erlebnis als beim Vorgänger.

Allein der geniale Opener "Appreciation", mit kratzbürstigem, aber sehr stimmigen Riffing, erinnert an die großen Momente ihrer damaligen Meisterwerke. Auch das schüchtern startende "No, Never", welches zu einem erdigen Rock-Statement mutiert, und die gelungene Single "I Will Steal You Back" beweisen, dass das Quartett immer noch diese magischen Augenblicke ins Leben rufen kann, die zwischen juveniler Sehnsucht und erfahrender Härte oszillieren.

Allerdings ist "Damage" auch nicht frei von schmalzigen Füllern ("Please Say No"), überzogenen Nettigkeiten ("Book Of Love") und Plattitüden ("Byebyelove") - doch das schmälert den überzeugenden Gesamteindruck des Albums nur marginal.
(web.de)

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