Bereits vor 15 Jahren gründeten Lou Rhodes und Andy Barlow die Band Lamb . Auf dem gleichnamigen Debüt fanden sich der relativ erfolgreic...

Lamb - 5

cover

Bereits vor 15 Jahren gründeten Lou Rhodes und Andy Barlow die Band Lamb. Auf dem gleichnamigen Debüt fanden sich der relativ erfolgreiche Song “Gorecki” und mit “Merge” eines der tollsten Instrumentals überhaupt. Nach vier Alben stellten die beiden Musiker im Jahr 2004 fest, dass sie als Band zu diesem Zeitpunkt weder künstlerisch noch in Bezug auf ihren Einfluss in den engen Grenzen eines Majorvertrages genug zu sagen hätten. Daher zogen sie einen Schlussstrich und auf Solopfaden los.

Obwohl die beiden in oder in der Nähe von Manchester leben, würde man sie wegen der prägenden Trip Hop-Rhythmen musikalisch eher in Bristol vermuten. Diese zum Teil beschleunigt in Drum and Bass-Regionen verbindet die Band mit vor allem durch Rhodes verkörperter Singer-/ Songwriterkunst, die an einigen Stellen auch stimmlich an Tori Amos erinnert. In dieser Schnittmenge manövriert die Band souverän und schüttelt die ein oder andere musikalische Schönheit aus dem Ärmel. Besonders gut gefielen mir Lamb in der Vergangenheit, wenn sie düstere Atmosphären ausloteten. Auf dem aktuellen Werk “5” erklimmen sie in dieser Richtung keine neuen Höhen bzw. Tiefen. Dafür beweisen sie, dass schleppende Rhythmen die Wirkung starker Singer-/Songwritersongs steigern können.

Besonders empfehlen muss ich die Songs “Butterfly effect”, “Wise enough” und “She walks”. Und dann gibt es da noch “Back to beginning”, ein intensives Duett mit Damien Rice, welches als Bonustrack auf “5” getarnt wurde, weil es sich nicht in die Reihenfolge der Titel einpassen wollte.

Sonic Seducer:

Stilistisch schließt das Album sowohl an die zugänglicheren Werke wie „What Sound“ und „Between Darkness And Wonder“ an, unternimmt aber immer wieder Ausflüge zu den Anfangstagen, als Drum’n’Bass-Elemente noch stärker im Vordergrund standen. „Strong The Root“ oder „Butterfly Effect“ sind typische Lamb-Songs, die mit allem aufwarten, was man an den Briten liebt: intelligente Rhythmen, komplexe Elektronik und fette Sounds, auf denen Lou Rhodes’ charakteristische Stimme treibt.

Das Video zu “Another language”:

 

Und hier der ältere Song “Transfatty acid” in der Version vom ebenfalls 2011 erschienenen Live-Album “Live at KoKo” :

Wer die bewegten Bilder dazu sehen möchte, kann und sollte dies dort tun.

Auf der Website der Band werden die Songs auszugsweise als Stream bereitgestellt.

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