Früher war alles besser. Volker stellte hier noch Platten vor und unter seinen Schätzchen konnte man ab und zu tatsächlich die ein oder andere Perle funkeln sehen.
Früher war alles besser. Das gilt auch für Okkervil River. Volker brachte uns deren hell leuchtendes "Black Sheep Boy" näher (Platz 13 bei Platten vor Gericht 2005) und auch der nachfolgende Doppelpack "The Stage Names" und "The Stand Ins" überstrahlte noch die ein oder andere Veröffentlichung der Jahrgänge '08 und '09.
Jedoch stellt "I Am Very Far" (Jagjaguwar) bisher bestenfalls ein Glimmen dar, obwohl es gern eine Feuerwerk wäre. Mastermind Will Sheff hat in drei Jahren die Songs mit Streichern, Bläsern, Chorgesang, aufbrausenden Gitarren und Piano-Stakkatos derart überladen, dass man nach dem Crescendo, in das der Song "Rider" mündet, schon fast genug hat. Es ist jedoch erst der dritte von elf Titeln! Okkervil River versuchen einfach zu viel, wollen den Hörer mitreißen und stilistische Vielfalt demonstrieren, drängen dabei mal hier-, mal dorthin, so dass ich ihnen bisher nicht zu folgen vermochte.
Anderen scheint dies schon zu gelingen:
Früher war alles besser. Das gilt auch für Okkervil River. Volker brachte uns deren hell leuchtendes "Black Sheep Boy" näher (Platz 13 bei Platten vor Gericht 2005) und auch der nachfolgende Doppelpack "The Stage Names" und "The Stand Ins" überstrahlte noch die ein oder andere Veröffentlichung der Jahrgänge '08 und '09.
Jedoch stellt "I Am Very Far" (Jagjaguwar) bisher bestenfalls ein Glimmen dar, obwohl es gern eine Feuerwerk wäre. Mastermind Will Sheff hat in drei Jahren die Songs mit Streichern, Bläsern, Chorgesang, aufbrausenden Gitarren und Piano-Stakkatos derart überladen, dass man nach dem Crescendo, in das der Song "Rider" mündet, schon fast genug hat. Es ist jedoch erst der dritte von elf Titeln! Okkervil River versuchen einfach zu viel, wollen den Hörer mitreißen und stilistische Vielfalt demonstrieren, drängen dabei mal hier-, mal dorthin, so dass ich ihnen bisher nicht zu folgen vermochte.
Anderen scheint dies schon zu gelingen:
(...) Dennoch entpuppt sich "Wake and be fine" als einer der opulentesten Songs von Okkervil River überhaupt, eine Facette, bei der sich das Hinhören durchaus lohnt.
Ganz anders verhält es sich beim poppiger geratenen "Piratess", einem ihrer typischen Mitsingstücke, das hier vom Bass und den Drums getragen wird. Zur Mitte hin wird dann die Geschwindkeit deutlich angezogen, mit kleinen Soundschnipseln gespielt und die eine oder andere Pause eingebaut, die das Interesse nur weiter schürt. Das düstere "White shadow waltz" hingegen, das nach einer Mischung aus Arcade Fire und Lou Reed klingt, verliert in den Anfangssekunden zunehmend an Höhe, bis es sich schließlich langsam erholt und in einer um sich wütenden, anstrengenden und einnehmenden Fahrt wieder an Boden gewinnt. Okkervil River spielen wie in der Vergangenheit mit Emotionen und wissen dies gut zu instrumentieren beziehungsweise zu instrumentalisieren - ja, gerne auch in diesem Sinne. Und so mag das beklemmende Gefühl bei "White shadow waltz" reine Kopfsache sein. Bevor man sich diese Frage allerdings beantworten kann, ist alles auch schon wieder vorbei - und geht im romantischen "We need a myth" von vorne los.
Ausgestattet mit zwei Bässen, zwei Schlagzeugsets, Streichern und mehreren Gitarren, steigert sich "We need a myth" immer weiter hinein in ein gigantisches Feuerwerk verschiedener Sounds und Elemente, zieht den Hörer weit mit hinauf, beschwingt ihn von allen Seiten und lässt ihn schließlich am Ende einfach wieder runtergleiten, als wäre nichts gewesen. Dafür darf man sich zum groovenden "Your past life as a blast" gerne kurz entspannen zum mehrstimmigen Gesang, dem Chor und den Congas im Hintergrund, als würde Sheff versuchen, hier jedes noch so kleine, bisher kaum beachtete Detail unterzubringen. Das Experiment glückt, und wieder spielt sich das zu vermittelnde Gefühl zuerst im Kopf ab, bis auch der Rest des Körpers glückselig und voller Wärme die letzten Meter dieser emotionalen Achterbahn auf sich nimmt. Im abschließenden "The rise" zeigen sich Okkervil River dann so, wie man es immer von ihnen erwartet, obwohl sie noch viel mehr sind. Die Stimmungslage erreicht einen weiteren Höhepunkt, empfindungsschwanger entlädt sich der letzte Augenblick von "I am very far" - und ist am Ende doch so nah.
(plattentests.de)
"Wake And Be Fine" Video
Als sooo schlecht empfinde ich das Album bislang nicht. Für mein Urteil benötige ich aber noch ein paar Durchläufe...
AntwortenLöschenDu hast vollkommen Recht Dirk, schon die beiden letzten Singles haben mich Böses ahnen lassen. Zielloses Dahinmäandern mit viel Text und Wenigem, das im Ohr geblieben wäre. Den Nachschlag "The Stand Ins" empfand ich schon deutlich schlechter als "The Stages Names" und diese Entwicklung wurde leider nicht umgekehrt. Funktionieren die ersten 4 Songs nach mehrmaligem Hören doch noch richtig gut, hätte man sich den ganzen Rest von mir aus gerne sparen können. Die erste Seite rettet dann aber doch noch 6 Punkte
AntwortenLöschendas Album fällt zum Ende hin leider wirklich sehr ab, wird beinahe nervig: 5 Punkte!
AntwortenLöschenDas darf man dann wohl als "Enttäuschung" bezeichnen.
AntwortenLöschen5 Punkte
6 Punkte
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