Verhält sich “Psychelic Rock” zu “echtem Rock” wie “Shoegaze” zu “Indierock”? Diese Frage stellte sich mir, während ich mir das Debütalbum der norwegischen Band Simon Says No! anhörte. Da werden Rock-Songs (also so richtig mit Gitarren und Pose und so) mit psychedelischen Elementen aufgelockert und Indierock-Titel mir Shoegaze verwässert.
Mit seinem Weggang erlaubte das namensgebende Gründungsmitglied Simon seiner Ex-Band eine musikalische Weiterentwicklung: Fortan bereicherten die Einflüsse von Ride, My Bloody Valentine und Slowdive die Punk-Wurzeln. Einige Zeitgenossen hören gar die Foo Fighters heraus und ordnen die Musik daher dem Genre “Foo-Gaze” zu. Ein eigenes Genre möchte ich für dieses Album nicht direkt einrichten, aber grundsätzlich spannend kann so eine Verknüpfung verwaschener Shoegaze-Momente mit durchschlagenden Rock-Passagen schon sein.
Vielleicht nehmen sich die Jungs von Simon Says No stellenweise ein wenig viel vor, wird dem Hörer doch recht viel Flexibilität abverlangt. Das kling neben den bereits genannten Referenzen mal nach The Velvet Underground, The Cult, The Stone Roses, The Jesus And Mary Chain,…
Ich empfinde das Album als etwas zerrissen, aber immerhin ist der Shoegaze-Brei nicht zu dick und er wird häufig genug durchbrochen um nicht einzulullen. Einige der Gitarren auf “Simon says no!” hätten gar dem letzten Editors-Album nicht geschadet.
Die Songs “Reverse” und “Systematic” fielen mir besonders auf.
Simon Says No! schaffen es auf ihrem Album aber immer wieder die Kurve zu kriegen. Im Ansatz zwar eine stampfende Mischung aus Alternative und eben Rock, aber sie treten immer wieder einen schönen und melodischen Brand mit hallenden und singenden Gitarren los, der Gesang ist entsprechend eingenebelt und losgelöst, und der melodischer Pop blitzt immer wieder durch.
Das Video zu “Solitary rush”
und das zu “Cut-off orange”:
Die Debüt-EP “Ahoi de angst” gibt es bei Soundcloud komplett als Download.
6 Punkte
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