Platten vor Gericht
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PVG: Oliver, "Casanova" ist eine deiner Lieblingsplatten, da kann "Foreverland" sicherlich nicht heran reichen. Aber wo steht das Album in deinem persönlichen The Divine Comedy Ranking?

Oliver: 1. Casanova, 2. Fin de Siècle, 3. A Short Album About Love, 4. Absent Friends, 5. Victory For The Comic Muse, danach folgen gleichberechtigt und auf 8 Punkte-Niveau die restlichen Alben. Die Top 3 liegt eindeutig bei den Platten, die Mitte bis Ende der 90er Jahre erschienen sind. Und da wird "Foreverland" tatsächlich nicht reingrätschen können. Nach ein paar Hördurchgängen ist das Album aber stetig gewachsen und könnte am Ende durchaus an der Top 5 kratzen.

PVG: Platz 3 in Irland, Platz 7 in England und erstmals in den deutschen Top 50. So gut platzierte sich zuvor kein The Divine Comedy Album in den Charts. Wo wird "Foreverland" am Ende des Jahres bei Platten vor Gericht und in deinen persönlichen Jahrescharts landen? Eine Prognose bitte.

Oliver: Ich kenne zwei Richter (inklusive mir selbst), die vermutlich ein "sehr gut" zücken werden. Der Rest hält es für nicht so göttlich oder versteht nicht, was wir sooo toll an The Divine Comedy finden, gibt aber trotzdem ein "gut". Um Platz 25 wird es am Ende landen. In meinen persönlichen Charts etwas höher. Dass es zur Top 10 reicht bezweifle ich gerade aber noch.

PVG: Meine Freundin sagt immer, wenn sie Neil Hannon hört, das klingt nach Musical. Ich verteidige The Divine Comedy so gut es geht, aber u.a. beim Duett "Funny Peculiar", das schon sehr Mary Poppins-haft ist, fehlen mir wirklich die Argumente. Kannst du welche nachliefern?

Oliver: Bei dieser Frage musste ich leider lachen. Mir geht es bei "Funny Peculiar" nämlich ähnlich (Aber hey! Nichts gegen Mary Poppins!). Am besten löst man den Song aus dem Album heraus und klebt ihn auf einem Mixtape vor oder hinter das Robbie Williams / Jane Horrocks-Duett Things.

PVG: Der Walzer "The Pact" erinnert mich aufgrund seiner Akkordeon-Begleitung stark an Yann Tiersen. Da scheint aus der gemeinsamen Zusammenarbeit bei "Les jours triste" doch einiges hängen geblieben zu sein. Hast du ähnliche Assoziationen beim Hören von "Foreverland"?

Oliver: Ehrlich gesagt nein. Wenn ich The Divine Comedy höre, habe ich anscheinend nur Ohren für die Musik von Neil Hannon, die sich wieder gekonnt zwischen Chanson, 60s Pop und opulenten Orchester-Arrangements bewegt. Das sind dann wohl die Assoziationen, die ich habe.

PVG: Auch wenn ein Über-Hit wie zuletzt "At The Indie Disco" fehlt - welche Songs haben das Potential zu Klassikern der Band?

Oliver: Mein persönlicher Höhepunkt des Albums ist "To The Rescue", wahrscheinlich wegen der schönen Streicher-Melodien. "Catherine The Great" hat sich als Vorab-Song schon ziemlich in mein Ohr gebrannt und "How Can You Leave Me on My Own" wird ihm bald folgen. Klassiker? Eine Klassiker-Platte scheint es nicht zu sein.




PVG: Kannst du mir bitte diese unglaubliche zweite CD der Deluxe Version erklären?

Oliver: 19 Stücke, die nur Datumsangaben als Titel haben. Ich dachte erst an Instrumentals oder fragmentarische Songs, die bei den Aufnahmen zum Album übrig blieben. Es handelt sich hierbei aber um eine "Kammeroper", die Neil Hannon zusammen mit dem deutschen Theaterregisseur Frank Alva Buecheler geschrieben hat. Quasi ein vertonter Briefroman, die (einseitige) Korrespondenz eines im Sterben liegenden Mannes mit seinem Vater. Komponiert für Streichquintett und Klavier.

PVG: Weniger üppig sind die Deutschland-Stationen der Tournee geraten. Wo werde ich dich treffen?

Oliver: Am 12. November in Reims und am 28. Januar in Straßburg. Ist ein bisschen näher als Hamburg und Berlin. Und das Essen in Frankreich ist auch leckerer.


How Can You Leave Me On My Own - The Divine Comedy
























10 Fakten zum neuen Album von Bon Iver:

1. 5 Jahre, 3 Monate und 9 Tage werden seit "Bon Iver, Bon Iver" vergangen sein, wenn am 30. September "22, A Million" in den Plattenläden steht.

2. Im August präsentierte Justin Vernon sein drittes Album in voller Gänze live auf dem von ihm und Aaron Dessner (The National) kuratierten Eaux Claires Music Festival in seiner Heimatstadt. Auto-Tune-Exzesse und acht Saxofonisten inklusive. Kurze Zeit später gab es auch für alle anderen mit den ersten beiden Albumtracks die ersten Kostproben zu hören:






3. Das symbolreiche Artwork des Albums stammt von dem in New York lebenden Künstler Eric Timothy Carlson.

4. Auch die Songtitel strotzen nur so vor Symbolen, Sonderzeichen, Zahlen usw. (nein, hier ist nicht die Katze über die Tastatur gelaufen) und bei Vernons Erklärungen weiß man nie so recht, ob er diese ernst meint: 
"22 ist die Lieblingszahl von Vernon, wegen der Dualität von allem und so. A Million steht für den Rest der Welt, mit dem sich die Platte zu arrangieren versucht. 715 steht für die Vorwahl von Eau Claire, 45 unter anderem für die Bekräftigung eines Menschen in seinem Glauben (vgl. forty-five und to fortify – so clever!). Auch in den Texten geht es immer wieder um die Verknüpfung von Zahlenspielen mit religiöser und ketzerischer Symbolik. »Ich könnte sagen: All das hat eigentlich nicht viel zu bedeuten«, sagte Vernon bei der Pressekonferenz. »Aber Sie würden das wohl für eine Lüge halten. Und Sie hätten recht.«" (Spex)

1. 22 (OVER S∞∞N)
2. 10 d E A T h b R E a s T ⚄ ⚄
3. 715 - CR∑∑KS
4. 33 "GOD"
5. 29 #Strafford APTS
6. 666 ʇ
7. 21 M◊◊N WATER
8. 8 (circle)
9. ____45_____
10. 00000 Million

5. Zumindest gab Justin Vernon auf einer Pressekonferenz Tipps, wie man einige Songtitel ausspricht:

Vernon also took a minute to helpfully break down the phonetics of the song names for all the radio DJs. “29 #Strafford APTS” is pronounced “29 hashtag Strafford apartments.” “666 ʇ” is “666 upside down arrow.” “____45_____” is just “45.” (Pitchfork)

6. "22, A Million" erscheint, wie seine beiden Vorgänger, bei Jagjaguwar und zwar als Download, CD, MC und LP. Die schwarze Vinylpressung kommt im Gatefoldcover mit bedruckter Innenhülle, Einleger und Downloadcode. Eine limitierte Auflage der Schallplatte beinhaltet zusätzlich eine 12'', die zwei Albumsongs in längeren Versionen präsentiert und in unterschiedlichen, zufällig gewählten Farben daher kommt.

7. "22, A Million" wurde wurde von Justin Vernon gemeinsam mit alten und neuen Weggefährten größtenteils in den April Base Studios in der Nähe seiner Heimatstadt Eau Claire aufgenommen und produziert. Einzelne Elemente wurden auch in London und Lissabon festgehalten.

8. Die aktuelle Single "33 “GOD”" beinhaltet Samples von Jim Ed Brown ("Morning") und Paolo Nutini ("Iron Sky"). "00000 Million" verarbeitet Samples von "Abacus" (Fionn Regan) und auch Stevie Nicks wird gesampelt.




9. "22, A Million" in der Plattenkritik: Metacritic fasst neun aktuelle Kritiken zusammen und kommt auf einen durchschnittlichen Score von 87/100. Nick Cave, Beyoncé und Radiohead - viele Platten des Jahres 2016 sind es nicht, die aktuell besser da stehen.

Not since Kid A has an album so superb pushed away and pulled closer its audience, simultaneously and with such aplomb. (Pretty Much Amazing) 

He’s still capable of moments of absolute beauty. (The Line Of Best Fit)

Yes, 22, A Million is painfully, painfully sincere. Yes, it’s also hopelessly oblique, grandiose, and pretentious. Yet it’s also an absolute diamond of a record, at once fragrantly beautifully and also hopelessly complex, easy to disregard and yet thoroughly hypnotic. (Clash Music)

10. Zwei Auftritte von Bon Iver wird es dieses Jahr noch in Deutschland geben, mehr folgen 2017. Hier sind die bisher bestätigten Termine:

01.10.16 Berlin, Funkhaus
02.10.16 Berlin, Funkhaus
24.01.17 Frankfurt, Jahrhunderthalle
05.02.17 Hamburg, Mehr! Theater
06.02.17 Berlin, Tempodrom























Wenn mir eine Weile vornehmlich mittelprächtige Alben untergekommen sind, zweifle ich manchmal an meiner Begeisterungsfähigkeit für Musik. Und dann kommt irgendwann eine Platte, die schon im ersten Durchlauf meine Aufmerksamkeit fesselt und über die Wiederholungen noch ständig gewinnt. 

So rettete kürzlich Ed Harcourt mein Vertrauen, dass es sich lohnt immer wieder neue Musik zu durchstöbern. Mit gerade genug und nie zu viel Pathos, einer Prise Soul, rockigen Einwürfen, einigen Electro-Momenten und vielen (kammer-)poppigen Melodien passte er so gar nicht zu meiner Erwartung eines weiteren Singer/Songwriters. Obwohl Harcourt bereits diverse Alben veröffentlicht hat und von Kollegen wie u. a. Patti Smith, The Libertines, Paloma Faith und Lana Del Rey als Kollaborateur geschätzt wird, kannte ich bislang erst zwei seiner Songs. Sein aktuelles siebtes Werk "Furnaces" macht mich durchaus neugierig auf seine musikalische Vergangenheit. Bereits mit Hafdis Huld suchte er nach dem "funkelnden Pop-Song", offensichtlich ist das noch immer seine Mission.

Als Einflüsse werden Tom Waits, Jeff Buckley und Nick Cave genannt und damit ist "Furnaces" auch schon grob beschrieben. Vielleicht fiel wegen dem letztgenannten die Produzentenwahl auf Flood. 

Der Song "Loup Garou" ist auf meiner Liste erinnerungswürdiger Titel des Jahres 2016 gelandet. Der Titelsong, "Dionysus" und "Nothing but a bad trip" sind hiermit auch empfohlen. Und das gesamte Album, weil es so vielseitig ist. 

Das Album-Artwork stammt vom Engländer Ralph Steadman, der u.a. für seine Illustrationen zu Alice im Wunderland ausgezeichnet wurde. Ed Harcourt lädt dazu ein, sich davon inspirieren zu lassen und Interpretationen auf Instagram zu veröffentlichen.

musicOMH:
Vocally, Harcourt’s never been on better nor more imaginative form, and the same could be said for the musical reach. He’s really opened up the paint box on this one, and the title track reaches filmic proportions. You can feel the heat of those chugging rhythms bringing to life industrial scenes of yore – they may be historical, but the issue is firmly in the here and now. He sings: “These furnaces still want more/These furnaces never know when to quit”, and seems to be commentating on our endless consumerism, continuing its destructive path of pollution and melting ice caps.

Das Video zum Titelsong:




























10. Archive – The False Foundation (2 LPs) (07.10.)





















9. White Lies - Friends (Picture LP) (07.10.)

 



















8. Motorama - Dialogues (Transparent LP) (21.10.)

 


















7. Regina Spektor - Remember Us To Life (2 LPs) (30.09.)

 


















6. Kaiser Chiefs - Stay together (2 LPs, 180g) (07.10.)

 



















5. Suede - Coming Up (Deluxe Edition, 180g, Yellow Vinyl, 2 LPs) (07.10.)

 




















4. Conor Oberst - Ruminations (14.10.)

 



















3. Belle & Sebastian – Jeepster Singles Collection (7x12’’, 180g) (28.10.)

 


















2. The Radio Dept. – Running Out Of Love (21.10.)

 


















1. Oasis – Be Here Now (Remastered, 2 LPs) (14.10.)

 










































Welche fünf Fragen kommen einem in den Sinn, wenn man an das neue Passenger Album denkt? Hier sind sie, und die Antworten werden direkt dazu geliefert.

1. Passenger, ist das nicht dieser Typ, der vor einigen Jahren mit "Let Her Go" einen überraschenden Nummer Eins Hit hatte?
Stimmt, Michael David Rosenberg, der seine Alben unter dem Namen Passenger mit wechselnden Musikern  veröffentlicht, brachte im Sommer 2012 die Single "Let Her Go" heraus, die im Verlauf der nächsten 12 Monate in fast allen Ländern unter die Top 5 und in 20 Ländern an die Spitze der Charts kam. In Deutschland ging der Song ebenfalls auf Platz 1 und konnte sich über ein Jahr (60 Wochen) in den Bestenlisten halten.

2. Kann er den Makel des One Hit Wonders mit einem Song seines neuen Albums abstreifen?
Vermutlich nicht. Von den auf "Let Her Go" folgenden Singles kam lediglich der direkte Nachfolger "Holes" in Australien und Irland in die Top 20, ansonsten sah es für die Singles eher mau aus. Aus dem neuen Album wurden bisher "Somebody's Love" und "Anywhere" ausgekoppelt, letzteres kam in Australien auf den 43. Rang. Vielleicht, wenn sich alle Birdie- und Passenger-Fans zusammentun und deren gemeinsamen Song "Beautiful Birds" bei iTunes & Co. käuflich erwerben... Aber vermutlich sind diese Fankreise auch größtenteils deckungsgleich.




3. Muss man "Young As The Morning Old As The Sea" in seinem Plattenschrank stehen haben, wenn dort bereits die beiden anderen Alben von Passenger stehen?
"Young As The Morning Old As The Sea" ist bereits das siebte Album von Passenger, denn bereits vor seinem großen Durchbruch waren seit 2009 drei Alben erschienen. Es folgten nach dem Hit die sehr erfolgreichen "All The Little Lights" (2012) und "Whispers" (2014), sowie 2015 das weniger beachtete "Whispers II", dessen Einnahmen komplett an UNICEF gingen. Man muss den unaufgeregten Folkpop von Rosenberg schon sehr schätzen, damit man sich über den Kauf von "Young As The Morning Old As The Sea" richtig freuen kann.




4. Gibt es wie bei "All The Little Lights" und "Whispers" wieder eine Deluxe Edition mit akustischen Versionen einzelner Songs?
Klar, mit dieser Tradition wird nicht gebrochen (und musikalisch auch mit keiner anderen). Diesmal werden sechs Titel des Albums noch einmal in akustischer Form dargeboten, obwohl die Unterschiede, aufgrund der bereits sehr spärlich instrumentierten Originale häufig nicht so auffällig sind, wie bei "Whispers". Das orchestrale "Home" bietet hier die deutlichste Ausnahme.

5. Wird Passenger sein neues Album auch live in Deutschland vorstellen?
Berlin (04.10.16, Tempodrom), Köln (29.10.16, Palladium) und Frankfurt (30.10.16, Jahrhunderthalle) heißen die deutschen Stationen seiner Europa-Tournee.


"If you go" sucht zwar im Namen die Nähe zu seinem großen Hit "Let her go", kommt aber sonst deutlich flotter daher und nimmt die richtige Abfahrt in Richtung Bombast. Ähnlich geht es dem Closer "Home", der zwar in der Klimax fast schon karikierend in jeder Refrainwiederholung eine Schippe aus Streichern und Soundspuren drauflegt – aber was soll's, wenn es funktioniert. Wer Subtilität sucht, war bei den Songs von Passenger schon vorher an der falschen Adresse. Am besten gerät mit Abstand der zentral positionierte Titeltrack. Ein reduzierter Beginn mit Gitarre mündet alsbald in einen flotten Rhythmus und bringt schwungvolle Abwechslung ins Spiel, die an dieser Stelle gerade recht kommt. Das Pathos bleibt, doch ausnahmsweise geht es mal nicht um Herzensangelegenheiten, sondern um die Freuden des Reisens.
Frisch getrennte Liebesbekümmerte oder Leute, die generell eine Allergie gegen schmalzige Herzlyrik haben, dürfen anhand der größtenteils zelebrierten Monothematik von der Wertung ruhigen Gewissens noch mal drei oder vier Punkte abziehen. Und selbst für romantisch Veranlagte kann die auf "Young as the morning old as the sea" verabreichte Packung Zucker dann und wann ein Quäntchen zu viel werden. Aber letzten Endes ist Passengers harmonisches Gespür nach wie vor zu präsent, zu ausgereift, als dass man das Album so schlecht finden könnte, wie man es möglicherweise sollte. Es kriegt den geneigten Hörer mit seinem Schlafzimmerblick mindestens zu dem Punkt, an dem man auch die übelsten textlichen Luftblasen und die stellenweise zu vorhersehbaren Songwendungen verzeihen kann. Denn zumindest in der Musik darf man sich auch mal auf die einfachen Antworten stützen.
(Plattentests)






















BirdPen lässt sich kaum ohne einen Verweis auf die ebenfalls englische Band Archive vorstellen. Archive wurde 1994 gegründet, BirdPen macht sich seit 2003 einen Namen als Projekt der beiden Gründer Dave Pen und Mike Bird. 2007 fanden die beiden Projekte zueinander. Dave Pen übernimmt als Sänger, Gitarrist und Songschreiber inzwischen eine gewichtige Rolle bei Archive. Doch BirdPen definiert sich nicht nur durch die Nähe zu Archive. Aus den Grundzutaten "Indierock" und "Electro" bereiten die Bands unterschiedliche Gerichte. 

BirdPens Output wird ab und zu mit Radiohead verglichen. Für das 2012er Album "Global lows" würde ich das sogar unterschreiben, weil es der Band gelang, sehr intensive und mitreißende Songs zu produzieren. Auf dem aktuellen vierten Album "O'Mighty vision" wird diese Intensität durch ein paar ausufernde Elektro-Parts keineswegs vollwertig ersetzt. Die Gitarren sind weniger prägend, die Stimme weniger vielfältig. "Tookit", "Traitors" und "The underground" können mich noch halbwegs überzeugen. Die weiteren fünf Songs stören nicht während der Zugfahrt, wobei "The solution is the route of all my problems" sowohl vom Songtitel als auch von der Spieldauer mit über zwölf Minuten den üblichen Rahmen ohne erkennbaren Mehrwert sprengt. Vielleicht reichen Pens Songideen auf Dauer nicht für Archive und BirdPen, wenn mit "Axiom", "Restriction", "In the company of imaginary friends" seit dem Jahr 2014 Alben "am Fließband" produziert werden. Dabei habe ich "Unrestricted" (Archive Remix-Album aus 2015) und das für Oktober angekündigte "The false foundation" nicht einmal berücksichtigt.

Eclat meint:
„O' Mighty Vision“ ist aus einem Guss, aber recht langweilig und banal. Größtenteils nur zusammengeschusterte Keyboardflächen, das war es. Es fehlen die cleveren Elemente, die schön zusammengepuzzelten Aufbauschemata der Songs oder zumindest so etwas wie Hits, von denen es auf den bisherigen Alben immer ein paar gab. „O' Mighty Vision“ dagegen ist blass. Hier sollte der Inhalt über die Verpackung hinaus wirken – mit mäßigem Resultat.
Das Video zum Titelsong:























Mit seinen Alben "Floriography", "Set the house on fire" und "Kæm va du?" konnte Moddi hier bei den Richtern schon recht fleißig Punkte sammeln.

Nach einem Moddi-Konzert ließ ich mich zu dieser Aussage hinreißen:
"Manchmal hatte ich das Bedürfnis, ihn zu schütteln und in die Realität zu holen… aber welch schöne Songs würde er uns dann vorenthalten?"
Vielleicht tat ich dem norwegischen Sänger damit damals Unrecht. Vielleicht haben aber auch einfach die Zeit und seine Erlebnisse dazu geführt, dass er mit seinem vierten Album "Unsongs" Realitätsbezug erkennen lässt.

Die Vorgeschichte beginnt in Israel: Ein dort geplantes Konzert ließ Moddi aus Prodest gegen die israelische Siedlungspolitik ausfallen. Daraufhin kontaktierte ihn die norwegische Sängerin Birgitte Grimstad. Der von ihr interpretierte Song "Eli Geva" war in Israel verboten worden. Eli Geva war ein israelischer Armee-Kommandeur, der sich 1982 während der Balagerung Beiruts aus moralischen Gründen weigerte, in die Stadt einzumarschieren. 

Und so ergab es sich, dass Moddi diesen und elf weitere Songs adoptierte und adaptierte, die irgendeiner Form verboten waren oder sind. Er gab ihnen durch die Übersetzung der Texte und / oder neue Melodien ein neues Gesicht und hoffentlich ein neues und breites Publikum. Und ein gutes Stück weit macht Moddi auch eigene Songs daraus.

Gerade das gefällt Intro.de offensichtlich nicht:
Protest wird hier als Programm abgespult, das gerechten Zorn vermitteln will, ohne sich die Mühe zu machen darauf hinzuweisen, dass ein Unterschied besteht zwischen Lynchjustiz im Süden der USA (»Strange Fruit«) und einem Anti-Kriegslied wie »Army Dreamers«. Außerdem singt Moddi all diese Songs mit so einer weinerlichen Stimme, dass nur noch opfermäßige Betroffenheit kommuniziert wird, obwohl es doch darum gehen sollte, Handlungsmacht zu formulieren. Zugute halten muss man Moddi aber, dass er mit diesem Album Liedern zu einer Öffentlichkeit verhilft, die ihnen in vielen Fällen verwehrt geblieben ist.
Bekannte Titel sind Pussy Riots "Punk prayer" und Kate Bushs "Army dreamer", welcher zu Zeiten des ersten Golf-Krieges von der BBC für "unpassend" gehalten wurde (auf dieser "Golf-Krieg Blacklist" stehen auch "I don't like Mondays" und "Killing me softly with his song"). Darüber hinaus fällt nicht auf, dass es sich um Cover-Versionen handelt. Mein Favoriten sind "June forth 1989", "A matter of habit", "Army dreamers", "The shaman an the thief" und "Eli Geva". 

Es lohnt sich, sich mit den einzelnen Titeln sowie deren Hintergründen zu befassen. Moddis Website und diese bieten dazu Informationen.

Intro.de:
Protest wird hier als Programm abgespult, das gerechten Zorn vermitteln will, ohne sich die Mühe zu machen darauf hinzuweisen, dass ein Unterschied besteht zwischen Lynchjustiz im Süden der USA (»Strange Fruit«) und einem Anti-Kriegslied wie »Army Dreamers«. Außerdem singt Moddi all diese Songs mit so einer weinerlichen Stimme, dass nur noch opfermäßige Betroffenheit kommuniziert wird, obwohl es doch darum gehen sollte, Handlungsmacht zu formulieren. Zugute halten muss man Moddi aber, dass er mit diesem Album Liedern zu einer Öffentlichkeit verhilft, die ihnen in vielen Fällen verwehrt geblieben ist.
Auch auf "Unsongs" klingt Moddi ab und zu naiv. Doch die Ernsthaftigkeit seines Projekts ist im anzumerken. Und seine Songs sind trotzdem schön und meine oben erwähnten Bedenken sind damit ausgeräumt. Trotz aller Streicher und Bläser bleibt Moddis Singer/Songwriter-Charme erhalten. Ich freue mich auf weitere Moddi-Alben und Konzerte.

"Punk prayer":



"A matter of habit":


Nachdem Moddi für dieses Projekt bis nach Mexiko und Vietnam gereist ist, zieht er Oktober mit seinen Songs im Gepäck auch durch Deutschland:
  • 06.10. Berlin
  • 07.10. Hamburg
  • 08.10. Darmstadt






















Vor drei Jahren veröffentlichten Autoheart ihr Debütalbum "Punch", das mit "Agoraphobia" den Spitzenreiter der Kategorie "stärkste Songs des Jahres, von denen so gut wie niemand Notiz nahm" im Angebot hatte. Nun lässt sich der Nachfolger "I Can Build A Fire" über die Bandcamp-Seite des Trios käuflich erwerben, erneut leider nicht als LP.

Jody Gadsen (Gesang, Gitarre), Simon Neilson (Piano, Keyboards) und Barney JC (Gitarre, Bass) orientieren sich auf den 11 neuen Songs noch stärker am tanzbaren Synthie-Pop der goldenen 80er und beschreiben dies Augen zwinkernd so: "We were hoping for Giorgio Moroder meets John Carpenter but it’s probably more Erasure meets ABBA via Limahl’s The NeverEnding Story, which is basically the best song released during the ’80s."

Vielleicht hätte man als Referenzen auch Yazoo, Howard Jones, Thompson Twins oder Fleetwood Mac nennen können und würde damit eben so richtig liegen. Auffallend oft wird bei aktuellen Reviews die Stimme von Jody Gadsen herausgestellt, die unvoreingenommenen Hörern eine geschlechtliche Zuordnung nicht ganz leicht macht. So liest sich das dann bei Echoes And Dust:

"It wouldn’t be right to go any further in an Autoheart review without now bringing attention to Jody’s magnificent vocal style. Evoking Tracy Chapman, his voice is beguiling, almost genderless, but always compelling. If you’ve never heard Autoheart before, please take a moment to listen to any of their songs right now. Go on, this can wait. 

Have you done so? Good. 

I’m right, aren’t I? That voice is gorgeous."

Neben den Singles "Oxford Blood" und "Possibility" würde ich "Before You Came" und das abschließende "Joseph" empfehlen, das zunächst in drei unterschiedlichen Fassungen existierte, die dann für eine epische, fast 6-minütige Version miteinander verbunden wurden, und, wie einige andere Songs auch, in Zusammenarbeit mit der Berliner Singer/Songwriterin Anne Haight entstanden.




Lead single ‘Oxford Blood’ is a powerful electro-based song, led by Gadsden’s poetic vocal and the backing of Berlin based singer songwriter Anne Haight. “We need a lot of love to combat the evil – lying in a bathtub hoping for a miracle” runs the lyrical hook. It’s magical. Almost-title track ‘We Can Build A Fire’ in contrast pounds along to a rhythmical beat. The use of the metre and pace of the lyrics as a counterpoint to the music is one I have always loved, and ‘We Can Build A Fire’ uses this perfectly. “In my assassination there are constellations lighting up the sky above, the night is full of love” – the words themselves are less important in this song than the texture they create. Then there is the most gorgeous ballad you could wish to hear. Gadsden wrote ‘Before You Came’ for his boyfriend Matt, and sent it to him on Christmas Day. You can quite understand why this is his favourite track on the album. Here the lyrics mean everything. “On the day before you came – Every view I ever saw was never good enough, there was little in my life that I was proud of”. Beautiful stuff.
(Shining The Light)

























Ich hielt Kaoru Ishibashis Projekt Kishi Bashi mit "Bright whites" im Jahr 2012 für ein One Hit- bzw. mit "151a" für One album wonder. Zwei Jahre später folgte mit "Lighght" ein Schwenk in Richtung Electro und tanzbaren Rhythmen. Gespannt erwartete ich das dritte Album "Sonderlust". 

Dieses beginnt etwas beliebig, um jedoch spätestens mit "Can't let go, Juno" zu demonstrieren, dass Kishi Bashi der "Indiepop mit Streichern"-Nische entwachsen ist und nun zuckersüße Pop-Momente in überraschender Dichte hervorbringt. Es folgen drei mehr oder weniger verschrobene Titel, welche einerseits die Vielseitig der ehemaligen Of Montreal-Musikers zeigen aber andererseits auch etwas orientierungslos wirken können. Spätestens mit "Why don't you answer me" schlägt dann aber die Pop-Keule wieder unwiderstehlich zu. 

"Sonderlust" benötigte einige Durchläufe, doch dann entdeckte ich ständig neue Feinheiten. Mir fallen nicht viele Alben ein, die Pop und Kanten derart gut vereinen. Vor allem "Can't let go, Juno" und "Why don't you answer me" sollten jedem popaffinen Hörer einen leichten Einstieg verschaffen.

Intro.de:
Erlaubt ist erstmal alles. Es sollte nur bunt und vielschichtig sein und jede Menge Glitzer enthalten. »Sonderlust« hat dementsprechend unglaublich viel Glitzer. Wäre es ein Gebäude, könnte man es vom Weltall aus sehen, oder hören: Synthie-Pop, J-Pop, Barock-Pop – in jeder Faser steckt eine andere Referenz. Auf diese Cheesyness muss man natürlich stehen. Genauso wie auf die Violineneinlagen. 
Das Video zu "Hey big star":


"Can't let go, Juno":






















10 Fakten zum neuen Album von Lisa Hannigan:

1. Fast fünf Jahre gingen ins Land, bis Lisa Hannigan ein weiteres, ihr drittes Soloalbum nach der Trennung von Damien Rice veröffentlichte. "At Swim" steht seit dem 19. August in den Plattenläden.

2. Der Grund für diese lange Wartezeit liegt in einer Schreibblockade der 35-jährigen Irin begründet, die auch räumliche Veränderungen in Form von Umzügen von Dublin nach Paris, dann nach London und schließlich wieder zurück nach Dublin zunächst nicht beheben konnten.

3. Zwischenzeitlich steuerte sie zahlreiche Backing Vocals bei Aufnahmen anderer Künstler bei, etwa bei 4 Songs auf "Great Lakes", einem Album des Folk-Musikers John Smith, oder lieh einer Comicfigur im Film "Song Of The Sea" ihre Stimme, so dass sie gleich auf sechs Songs des dazugehörigen Soundtracks zu hören ist.




4. Erst eine Email und die sich daraus entwickelnde Zusammenarbeit mit Aaron Dessner von The National sorgten für erneuten kreativen Output. Man traf sich in Kopenhagen, später in Lismore Castle und Cork City und schickte Songideen über den großen Teich. Das Album wurde in Hudson (New York) und Dublin aufgenommen und Aaron Dessner fungierte, wie bereits zuvor bei Sharon Van Etten ("Tramp") oder den Local Natives ("Hummingbird"), als Produzent.

5. Kein Schnickschnack, keine Sammlerbox: "At Swim" gibt es als Download, CD oder LP, jeweils 11 Songs in 40 Minuten.

6. Lisa Hannigan wurde beim Texten vom irischen Dichter Seamus Heaney beeinflusst, dessen Gedicht "Anahorish" sich in einer A-Capella-Version auf dem Album befindet.

7. Wie der Vorgänger "Passenger" (2011) erreichte "At Swim" Platz 1 der irischen Charts, in England kam es auf den 24. Rang.

8. Mit "Prayer For The Dying", "Fall" und "Ora" veröffentlichte Lisa Hannigan im Vorfeld drei Singles aus dem Album.




9. Lisa Hannigan in der Plattenkritik: Metacritic errechnete für "Sea Sew" (2008) eine durchschnittliche Bewertung von 68/100 Punkten. "Passenger" (2011) kam auf 78/100 und wird nun von "At Swim" getoppt: 80/100.


Hannigan’s voice is sometimes unadorned, or with minimal (often just piano) backing; even singing ghostly harmonies with itself.
Watery themes predominate, from the lovely, adorational Undertow’s offer to “swim in your current, flow on every word you say” to the disarmingly beautiful Ora’s haunting invitation to join her at “home” in the vast blue waters. Several songs have a deep, troubling power: death and darkness haunt We, the Drowned and Prayer for the Dying, and gentle opener Fall casually suggests: “Hang the rich and spare the young.” These are stunningly pretty songs with quietly powerful undercurrents.
(The Guardian)


Hannigan rewards close attention, though. Lyrical phrases float up that demonstrate she is a writer of great care, with an eye for an arresting image. We, the Drowned is extraordinary. “We, the ashes/ We spent our life like matches/ And burned our ships as black as the end”. It is a song that gives voice to the lost and brokenhearted yet somehow manages to be uplifting. “We sing and sing and the flames go higher,” she croons as her voice spirals into the ether. At Swim is an album to drown in.
(The Telegraph)


At Swim is a low-key, dark piece of work on the overall, warmly hypnotic and welcoming in its well-layered, textured encampment of its own design in a sense not too dissimilar from the quietly chaotic, deeply personal worlds that Bon Iver and Gregory Alan Isakov have been able to develop in their music. With all of this said, however, it’s in a sense that relates most to the idea of Hannigan herself coming full-circle with her career in the opening moments of the album, wherein she accompanies herself with a simplistic, ominous strumming of her guitar on “Fall”. Her sweet yet foreboding vocals carry the song as it builds in its amount of layers, eventually culminating into a piece complete with moments of hushed, sweeping electric guitar, as well as moving strings on the tracks lower end.
(PopMatters)


10. Lisa Hannigan wird ihr neues Album auch live in Deutschland vorstellen. Dies sind die vier Termine:

01.11.16 Berlin, Admiralspalast Studio
02.11.16 Köln, Studio 672
14.11.16 Berlin, Admiralspalast
15.11.16 München, Theaterfabrik


























Die Referenzmaschine funktioniert so ähnlich wie ein einarmiger Bandit. Der Hebel, der zum Start betätigt werden muss ist selbstverständlich der Arm des Plattenspielers. Anstatt der sich drehenden Walzen, die Symbole wie Kirschen, Herz oder Glocke anzeigen, zeigen diese Bilder von Bands und stoppen automatisch, wenn musikalische Ähnlichkeiten vorliegen. Wenn man viel Glück hat, führt dies zu einem Hauptgewinn, wenn die langsam austrudelnde Referenzmaschine bei drei besonders geschätzten Künstlern stehen bleibt. Selbstverständlich ist dies immer ein sehr subjektiver Vorgang und abhängig von dem, der die Maschine in Bewegung setzte.

Im Falle des britischen Quartetts Beach Baby ging der Pressetext mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Hörer am Ende Ariel Pink, Parquet Courts und Mac DeMarco angezeigt bekommen würde. Aber die Referenzmaschine reagiert eben individuell und da der Slacker-Rock mit New Wave und Post-Punk kombiniert wird, standen bei mir am Ende von "No Mind No Money" The Vaccines ("U R"), Super Furry Animals ("Sleeperhead", "Bug Eyed And Blonde") und Duran Duran ("Powderbaby").




Die Band möchte sich gerne als Indie-Band der Stunde positionieren, die Chancen stehen gar nicht schlecht, denn so viel starke Konkurrenz gibt es in England derzeit nicht. Die Hoffnungen liegen auf den zwei Singles „Limousine“ und „Lost Soul“, die bei den britischen Radiostationen bereits häufig gespielt werden.
Der Preis dafür ist ein toter Sound zwischen Kings Of Leon und Franz Ferdinand. Dass Beach Baby mehr können, zeigen die Songs hinter den Hits. Fast alle beginnen sie mit besagter Eiergitarre, was jederzeit ein Lächeln herbeizaubert. Danach driften sie in verschiedene Richtungen: „Sleeperhead“ ist Indie-Rock, „Hot Weather“ sommerlicher Power-Pop, „UR“ besitzt einen fröhlichen Wave-Twang.
Textlich geht es zwischen „Powderbabys“, „Smoke Won’t Get Me High“ und blonden Mädchen mit Käferaugen banal zu. Doch immer wieder überraschen Beach Baby mit smarten Refrains, selbst der finale Schwof „How Lucky You Are“ kriegt auf diese Art die Kurve. Als „gleichermaßen aufrichtig und verspielt“, will die Band ihre Musik verstanden wissen. Einverstanden und verstanden!
(musikexpress)




Aber wer schon auf Beach Babys vorab veröffentlichte Singles »Ladybird« und »No Mind No Money« gestoßen ist, wird sicher gespannt sein: Zwei hochwertige, kurzweilige Popsongs mit leichtem Retro-Touch, 1980er-Chorusgitarren und zuckrigen Keyboard-Melodien, die von einem soliden Rhythmusgerüst und zwei charismatischen Sängern eingerahmt werden. Nun bekommen sie adäquaten Nachschub.  
Denn dieses Debütalbum knüpft ziemlich nahtlos an die bereits bekannten Stücke an: elf Songs (natürlich inklusive der Singles), die keine Technikexkurse, intellektuellen Schlenker oder sonstigen Ballast mit sich rumschleppen, sondern melancholisch und im Sinne des ewigen Partystudenten dem perfekten Refrain hinterherjagen. Indie-Tanzmusik im Slipstream von Ariel Pink, TV On The Radio und Belle & Sebastian mit deutlich mehr Motoröl, der man sich nur mühsam entziehen kann.
(intro)




Beach Baby in Deutschland:

30.10.16 Köln, MTC
31.10.16 Berlin, Badehaus Szimpla
03.11.16 München, Unter Deck

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