Erinnert sich noch jemand an Cat's Eyes , das Projekt von Rachel Zafira und Faris Badwan (The Horrors)? Ich fra...

Cat's Eyes - Treasure House























Erinnert sich noch jemand an Cat's Eyes, das Projekt von Rachel Zafira und Faris Badwan (The Horrors)? Ich frage nach, weil deren selbst betiteltes Debütalbum bereits 5 Jahre zurück liegt und ich den im letzten Jahr veröffentlichten Soundtrack für Peter Stricklands "The Duke Of Burgundy" selbst nur einmal gehört und hier unterschlagen habe. 

Nun also "Treasure House", das zweite Album, welches in den Real World Studios aufgenommen und von Steve Osborne (New Order, Suede, Happy Mondays) produziert wurde. Die Highlights einer zwischen Kammer- und Dreampop schwebenden und plötzlich New Wave und Sixties-Handclap-Pop ausprobierenden Platte werden direkt zu Beginn platziert: "Drag", "Chameleon Queen" und "Be Careful Where You Park Your Car" machen es den nachfolgenden Songs nicht gerade leicht mitzuhalten. 

Die Plattenkritiken (Metacritic sieht aktuell durchschnittlich 82/100 Punkten) loben zu Recht ein Album, das dafür sorgen sollte, dass man sich zukünftig mit Sicherheit an Cat's Eyes erinnern wird.




„Drag“ ist meisterhafter Girl-Boy-Pop. Die musikalischen Referenzen sind offensichtlich: Sonny & Cher, Carpenters, Phil Spector und seine Girlgroups, und wer die Biografien dieser Damen und Herren kennt, weiß um die Gewalt und das Elend hinter ihren Pop-Wunderwerken. Das Video zu „Drag“ bietet die Bilder zum Drama, zu sehen ist erschreckend direkte häusliche Gewalt – das Auge zuckt, das Ohr lässt sich berauschen.

„Chameleon Queen“ orientiert sich am Zuckerwattepop von Mercury Rev; Zeffira, Sängerin mit Opernerfahrung, gibt mit ihrem Sopran die Eiskönigin, Badwans trübe Stimme lässt sich von Bläsern bezirzen – heraus kommt exzellenter Barock- und Chamberpop. Zieht das Duo das Tempo an, kommen Erinnerungen an She & Him und The Pipettes auf. „Everything Moves Torwards The Sun“ ist ein Tipp für Leute, die Lana Del Rey noch mehr mögen würden, wenn nicht jede Geste wirkte wie für einen (noch) fiktiven Hollywoodfilm gestellt. „Names On The Mountains“ bringt noch Stereolab in den Assoziationsmix ein. Die sinnlichste Popplatte der Saison!
(musikexpress)




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