Kim Wilde - Closer


Die 5 besten Singles von Kim Wilde stammen aus den 80er Jahren und wurden von ihrem Bruder Ricky und ihrem Vater Marty komponiert, lediglich der zuletzt genannte Song stammt aus der Feder der beiden Geschwister: „Kids In America“ (1980), „Chequered Love“ (1981), „Cambodia“ (1981), „The Second Time“ (1984) und „You Came“ (1988) lautet die chronologische Reihenfolge. Außen vor gelassen wurde die nicht minder tolle Coverversion „You Keep Me Hangin’ On“ (1986).

Seitdem sind rund drei Jahrzehnte vergangen, die ohne tolle Kim Wilde Single auskommen mussten. Weitere Singles und Alben hat die heute 64-jährige weiterhin veröffentlicht, zuletzt „Here Come The Aliens“, das sie 2018 nach langer Chart-Abstinenz wieder auf Platz 21 in ihrer englischen Heimat führte. Auf ihrem aktuellen Album „Closer“ spielt sie nicht nur wegen des Titels und des Plattencovers auf ihr sechstes Album „Close“ (1988) an, sondern knüpft auch an den 80iger Jahre New Wave-, Pop- und Synthpop-Sound an. Mit Midge Ure (Ultravox, Visage) wurde für „Sorrow Replaced“ auch ein passender Gesangspartner gefunden. Lediglich „Love Is Love“ fällt mit seinen dumpfen Beats aus der Rolle. 

Auch wenn Papa Wilde mit seinen 85 Jahren nicht mehr involviert ist, so handelt es sich bei „Closer“ dennoch um eine Familienangelegenheit: Ricky Wilde übernahm die Produktion und das Mixing, spielte Gitarren und Keyboards ein und kümmerte sich um das Programming. Auf allen 10 Songs wird er als Komponist gelistet. Sängerin Kim Wilde selbst war bei 7  Titeln Mitkomponistin, ihre Nichte und Rickys Tochter, Scarlett Wilde singt Backing Vocals und komponierte bei 5 Liedern mit.

Es scheint sich um ein Erfolgsrezept zu handeln, denn im Vereinigten Königreich erreichte „Closer“ Platz 27 und in Deutschland sogar den 11. Rang. 


(…) das inzwischen Mittsechziger-Mädchen aus Chiswick ist immer noch fest in den 80er-Jahren verankert, singt gegen fiese Gitarren und Keyboard-Teppiche an – aber nennt in gleichem Maße unwiderstehliche Melodien ihr Eigen.
Ihr Überhit „Kids In America“ feiert eine Auferstehung in „Scorpio“, Sigue Sigue Sputnik wird in – ja, ausgerechnet – „Rocket To The Moon“ kopiert, und „Trail Of Destruction“ ist der Hit, den wir von Kylie erwartet hätten. Also: alles richtig gemacht.


 





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